Johann Sebastian Bach (1685-1750)

KANTATEN

Christ lag in Todesbanden
Ach wie flüchtig, ach wie nichtig
O ewiges Feuer, o Ursprung der Liebe
Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit ("Actus tragicus")



Sonntag, 13. März 2005, 17.00 Uhr
St. Konrad Amberg - Ammersricht

Bhawani Moennsad, Alt
Christoph Späth, Tenor
Juan Vasle, Bass

Amberger Chorgemeinschaft
Forchheimer Kammerorchester
Bläser des Opernhauses Nürnberg

Leitung: Berthold Höps


Karten: 16,- / 13,- / 11,- € (ermäßigt 7,- / 6,- €)

Weit über 300 Kantaten hat Bach geschrieben, rund 200 davon sind uns erhalten. Die Kantaten haben Bach das ganze Leben hindurch beschäftigt und machen ziemlich genau die Hälfte seines ganzen kompositorischen Werks aus. Weitgehend immer noch relativ unbekannt, verdienen sie höchste Beachtung als Zeugnisse allerhöchster Kunst, christlichen Glaubens und abendländischer Kulturgeschichte.

Die Amberger Chorgemeinschaft und Berthold Höps, die sich dem Schaffen Johann Sebastian Bachs in besonderer Weise widmen durch die regelmäßige Aufführung der Passionen, der h-Moll-Messe, des Weihnachtsoratoriums, der Kantaten und der Motetten, haben vier der interessantesten und ergreifendsten Kantaten ausgesucht:

"Christ lag in Todesbanden" (BWV 4), nach A. Dürr "ein wahrhaft außerordentliches Frühwerk" Bachs, ist fast ganz für den Chor geschrieben. Die sieben Choralvariationen des Kirchenlieds gelten als Meisterwerk barocker Textausdeutung ("Gewalt", "gefangen", "nichts", "Würger", "Kreuzes Stamm"). Ebenfalls ein frühes Werk, eine "stille", berührende Musik, mit zwei Blockflöten und kleiner Orchesterbesetzung, ist die unter der Bezeichnung "Actus tragicus" bekannte Kantate BWV 106, "Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit", ein Geniewerk, wie es auch großen Meistern nur selten gelingt und mit dem der 22-Jährige alle seine Zeitgenossen mit einem Schlage weit hinter sich gelassen hat (nach A. Dürr).
Zwischen diesen auch im gesamten Kantatenwerk Bachs besonders herausragenden Kompositionen stehen zwei weitere Meisterwerke: "Ach wie flüchtig, ach wie nichtig" (BWV 520), mit seinem rasanten, virtuosen Eingangschor und seiner eindrucksvollen Schau prägnanter Bilder und "O ewiges Feuer, o Ursprung der Liebe" (BWV 34), eine späte Leipziger Kantate von bezaubernder Anmut. Auf die lebendige Figuration des Eingangschors, inspiriert durch die Vorstellung der züngelnden Feuerzungen, folgt die Alt-Arie "Wohl euch, ihr auserwählten Schafe", die "zu den glücklichsten Eingebungen Bachs" (Dürr) zählt, bevor das anschließende Bass-Rezitativ direkt in den eindrucksvollen Schlusschor "Friede über Israel" mit Pauken und Trompeten mündet.

Berthold Höps