Georg Friedrich Händel (1685 – 1759)

DER MESSIAS

Oratorium
für vier Solostimmen, Chor und Orchester

Sonntag, 12. März 2006, 17.00 Uhr
St. Konrad Amberg - Ammersricht

Amberger Chorgemeinschaft
Forchheimer Kammerorchester
Bläser des Opernhauses Nürnberg
Solisten
Leitung: Berthold Höps


Karten: 16,- / 13,- / 11,- € (ermäßigt 7,- / 6,- €)

"Dort liegt die Wahrheit!" hat Beethoven über Händels Messias gesagt, Mozart hat sich intensiv mit dem Werk beschäftigt und es sogar bearbeitet. Der Messias, 1741 in nur drei Wochen entstanden, ein Jahr später in Dublin unter der Leitung des Komponisten uraufgeführt, war bereits zu Händels Lebzeiten mit etwa 70 Aufführungen eines seiner meist gespielten Werke. In Deutschland wurde das Oratorium erstmals 1775 von Carl Philipp Emanuel Bach in Hamburg aufgeführt und hat seither nichts von seiner Beliebtheit eingebüßt, das "Hallelujah" gilt als eines der bekanntesten Stücke der gesamten Musikliteratur und wird in England traditionell nur im Stehen gehört.

Ein Grund für die Beliebtheit des "Messias" ist sicher die farbige und abwechslungsreiche Musik mit einer Spannweite, die von pastoralen Stimmungen in der Hirtenmusik ("Pifa") vor der Weihnachtsgeschichte oder dem Duett "Er weidet seine Herde" über meditative Innigkeit ("Ich weiß, dass mein Erlöser lebet"), expressive Klage (die Passionsszene "Schau hin und sieh" und "Er ward verschmähet") und überschwänglichen Jubel (wie im Hallelujah-Chor oder dem Solo mit Chor "O du, die Wonne verkündet in Zion") bis zu opernhafter Dramatik (etwa in der Bass-Arie "Warum denn rasen und toben die Heiden im Zorn") reicht. Außer ausdrucksvoller und doch eingängiger Melodik, prägnanter Motivik und kraftvoller Bewegung ist ein entscheidendes Ausdrucksmittel die Verwendung äußerst wirkungsvoller Kontraste, sowohl innerhalb von Einzelnummern, wie Hell-Dunkel / Dur-Moll in der Arie "Das Volk, das da wandelt im Dunkeln" oder dem kurzen Chor "Wie durch Einen der Tod" als auch in der Abfolge der Stücke, z.B. die Chöre "Wahrlich, er trug unsre Qual", "Durch seine Wunden sind wir geheilet" und "Der Herde gleich, vom Hirten fern".

Von den 45 Einzelteilen hat der Chor allein 20 zu übernehmen. Auch wenn große achtstimmige Chöre, wie in "Israel in Ägypten", das die Amberger Chorgemeinschaft 2004 aufgeführt hat, fehlen, findet sich dafür die ganze Bandbreite an chorischer Virtuosität und Emotionalität, angefangen vom motettenhaften "Denn die Herrlichkeit Gottes, des Herrn" bis hin zum hymnischen Schlusschor "Würdig ist das Lamm" mit seiner äußerst diffizilen, meisterhaft komponierten Amen-Fuge.

Die Aufführung am 12. März 2006 wird in der englischsprachigen Originalfassung gesungen, denn das Original ist den Übersetzungen in Phrasierung und musikalischer Ausdeutung des Textes (verständlicherweise) weit überlegen.

Berthold Höps

Solisten am 12. März 2006

Regina Klepper, Sopran
Regina Klepper, Sopran
Bhawani Moennsad, Alt
Bhawani Moennsad, Alt
Christoph Späth, Tenor
Christoph Späth, Tenor
Daniel Blumenschein, Bass
Daniel Blumenschein, Bass