Carl Orff: Carmina burana

Carmina burana

Der von zahlreichen Scheinwerfern mit magischer Beleuchtung illuminierte Amberger Marktplatz ist Schauplatz eines großartigen Open-Air-Spektakels. Carl Orffs szenisches Oratorium "Carmina burana" - kraftvoll, ursprünlich und von ungeheurer musikalischer Faszination - wird vor und nach Sonnenuntergang aufgeführt.
"Carmina burana" ist der Titel einer Handschrift aus dem 13. Jahrhundert, die 1803 im Kloster Benediktbeuern entdeckt wurde. Sie beinhaltet 200 Lieder und Gedichte in lateinischer und mittelhochdeutscher Sprache. Carl Orff, der 1934 auf sie stieß, war sofort begeistert vom "mitreißenden Rhythmus" und der "Bildhaftigkeit der Dichtungen" und begann spontan mit der Vertonung einiger Stücke.

Zarte und derbe, innige und ausgelassene Gesänge wechseln sich ab, geprägt von einer unbändigen Lebenslust fern der christlich-klösterlichen Welt und ihrer geistigen Erhebungen.
Musikalisch ist das Werk beispielhaft geprägt von der typischen Tonsprache Orffs, die vor allem von Rhythmus mit seinem mitreißenden tänzerischen Elan lebt. Die revolutionär neue Orchesterbesetzung - allein sechs Schlagzeuger und zwei Pianisten - führt zu immer neuen und überraschenden Klangeffekten. Carl Orff selbst bezeichnet die "statische Architektonik" ohne traditionelle Entwicklung als besonderes Stilmerkmal der Carmina burana. Er war so überzeugt von diesem Werk, dass er alle bis dahin geschriebenen Kompositionen zurückzog. Und tatsächlich haben die Carmina burana wie kein zweites Werk den Weltruhm Carl Orffs begründet.

Über 200 Sänger und 100 Instrumentalisten, die Amberger Chorgemeinschaft, die Singakademie Plauen (Einstudierung: Eckehard Rösler), der Gemischte Chor des Max-Reger-Gymnasiums Amberg (Leitung Peter K. Donhauser), der Konzertchor der Hofer Symphoniker (Einstudierung: Gottfried Hoffmann) und Mitglieder des Amberger Oratorienchors führten das Werk mit dem erweiterten Orchester der Hofer Symphoniker unter der Leitung von Berthold Höps auf.