Amberger Chorgemeinschaft

Silvesterkonzert in der Erlöserkirche
(31. Dez. 2003)

Amberger Nachrichten | Amberger Zeitung

Bewegende Stimmen
und neue Seiten der Harfe

Ausverkauftes "Haus" beim Silvesterkonzert der Amberger Chorgemeinschaft / Ein charmantes "Intermezzo"

Zu besinnlicher Musik in der Silvesternacht hatte die Amberger Chorgemeinschaft unter der Leitung von Berthold Höps eingeladen, und die Erlöserkirche war - wie immer - bis auf den letzten Platz besetzt. Höps eröffnete das Konzert an der Orgel mit Johann Sebastian Bachs „Fantasie G-Dur“ und verlieh dem Werk durch seine meisterhafte Interpretation Farbe und Glanz. Perlende Läufe und majestätische Akkorde ergänzten sich zu glasklaren rhythmischen Strukturen.

Bei der Zusammenstellung des restlichen Programms konnte man fast meinen, Höps habe sich von Textpassagen aus „Vom Himmel hoch, ihr Engel kommt“ inspirieren lassen. Da heißt es unter anderem: „Bringt ... Harfen, Geigen mit!“

Die Geigen waren repräsentiert durch das Forchheimer Streichquartett „Intermezzo“, das sehr routiniert und musikantisch charmant aufspielte, vor allem bei Joseph Haydns „Serenade“, in der die erste Geige von den anderen drei Stimmen im Pizzicato begleitet wurde.

Die Harfe wurde von Katharina Streule mitgebracht - und es war ein musikalisches Erlebnis, wie sie die Möglichkeiten dieses selten solistisch gehörten Instruments darbot. Beim „Chanson dans la nuit“ von Carlos Salzedo (1885-1961) hielten die Zuhörer den Atem an. Hier wurden die Saiten der Harfe gerupft, gezupft und gestreichelt, dass es eine Freude war, und der Rahmen der Harfe diente als Percussion-Instrument. Dynamische Abstufungen und überraschende Klangeffekte gelangen Streule auch in Michail Glinkas „Nocturne Es-Dur“.

Auf die Amberger Chorgemeinschaft schließlich traf die Textzeile zu: „Die Stimmen müssen lieblich geh’n“. Mit ausgewogenem, vollem Chorklang boten die Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Berthold Höps insgesamt fünfzehn weihnachtliche Lieder in vier- und fünfstimmigen Sätzen. Besonders bei den moderneren Werken (Sätze von Carl Orff und Hugo Distler) fiel auf, wie viel Wert Höps auf präzise Aussprache legt, und wie gut er es versteht, durch Flexibilität in Dynamik und Tempo die Aussage des Textes plastisch herauszuarbeiten.

Erfrischend auch die grundsätzlich etwas bewegteren Tempi, mit denen vertraute Lieder wie „Adeste fideles“ oder „Kommet, ihr Hirten“ im sauber intonierten Klang der Amberger Chorgemeinschaft das Publikum schwungvoll mitnahmen.

Martin Luther schrieb der Musik die Wirkung zu, die Menschen „gelinder und sanftmütiger, sittsamer und vernünftiger“ zu machen. Inwieweit dies in der Silvesternacht gelungen ist, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden, doch Chor, Solisten und Berthold Höps wurden mit anhaltendem Applaus bedankt.


Amberger Nachrichten vom 3./4. Januar 2004


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Gelungenes Geschenk

Kein Platz bleibt leer in der Erlöserkirche, wenn die Amberger Chorgemeinschaft und ihr Leiter Berthold Höps zur alljährlichen "Abendmusik in der Silvesternacht" einladen. Seit über 20 Jahren schaffen die Musiker einen würdevollen Rahmen für einen besinnlichen Jahresabschluss und setzten auch am letzten Tag des Jahres 2003 mit ausdrucksvollen Liedern und beschaulichen weihnachtlichen Weisen nachdenkliche, aber auch festliche Akzente.

Auf gewohnt hohem Niveau bot der Chor Motetten und Lieder alter Meister ebenso wie romantische Sätze oder Vertonungen von Distler und Carl Orff und fand damit große Resonanz beim konzentriert lauschenden Publikum. Eröffnet wurde die Abendmusik von Berthold Höps an der Orgel mit einer strahlenden Fantasie G-Dur von Johann Sebastian Bach, das Streichquartett "Intermezzo" aus Forchheim fügte sich mit Werken von Mozart und Haydn angenehm in die ruhige Atmosphäre des Konzerts ein.

Wesentlichen Anteil am Gelingen des festlichen Abends hatte Katharina Streule mit drei eindringlichen sensiblen Stücken für Harfe. Vor allem das "Chanson dans la nuit" des Zeitgenossen Carlos Salzedo mit seinen filigranen harfentypischen Arpeggios bezauberte die Zuhörer. Wie in jedem Jahr fand das Konzert bei "freiem Eintritt" statt, ein Weihnachtsgeschenk der Amberger Chorgemeinschaft an ihre Zuhörer.


Amberger Zeitung vom 6./7. Januar 2004


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