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Australischer Schüleraustausch (BJR)

Am 26.02.97, genau um 8.06 Uhr, trat ich nach dem Einchecken und der Sicherheitskontrolle mit einer Gruppe von 54 bayerischen Schülern einen knapp 23-stündigen Flug von München nach Melbourne an.

Am Zielort angekommen, wurden wir, nicht gerade taufrisch, von unseren Gasteltern empfangen und „nach Hause" gefahren. Wir kannten uns zwar schon von unseren Bewerbungsbögen, Fotos und Briefen bzw. E-mails, aber Vorstellung und Realität klaffen doch immer etwas auseinander. Dazu ging dann auch alles nur noch auf Englisch! Aber nach einer kurzen Stotterphase fand man relativ schnell die richtigen englischen Worte. Am übernächsten Tag musste ich dann gleich mit in die Schule, wo ich ebenfalls herzlich begrüßt wurde und in den ersten Tagen den Unterricht nur beobachtete. Der Schultag beginnt um 8.55 Uhr mit der Form Assembly, einer Art Klassenversammlung, bei der die Anwesenheit überprüft wird. Dazu werden Stundenplanänderungen und Schulaktivitäten bekannt gegeben. Um 9.00 Uhr fängt dann der reguläre Unterricht an (4 Schulstunden à 50 Min. mit 15 Min. Pause; dann 60 Min. Mittagspause; anschließend die letzten beiden Schulstunden), der erst um 15.25 Uhr wieder aufhört. Da es in Australien nur einen Schultyp gibt, findet man in den Stundenplänen, die sich jeder Schüler zum Schuljahresbeginn individuell zusammenstellen kann (nur Mathematik und Englisch sind verpflichtend), auch handwerkliche Fächer wie Holzverarbeitung und Mechanik. Die Anforderungen sind insgesamt nicht so hoch wie z.B. in Bayern. Der Unterricht wird methodisch aufgelockert, oft am Modell und sehr oft mit Hilfe des Computers; es wird viel auf Teamwork gesetzt. Bis auf Deutsch und Mathematik, wo meine Mithilfe sehr erwünscht war, durfte ich meinen Stundenplan frei gestalten oder im Unterricht Briefe schreiben, da ich den Stoff bereits gut kannte. Das Schuljahr fängt dort übrigens im Januar an und endet im Dezember.

Nach einigen Tagen hatte ich bereits zahlreiche Freundschaften geschlossen, was es mir auch ermöglichte, die Welt mit den Augen gleichaltriger Australier zu sehen. Durch unterschiedliche Anschauungen und Lebensbedingungen einerseits, aber auch ähnliche Interessen in vielen Lebensbereichen war auch immer für ausreichend Gesprächsstoff gesorgt.

Meine Gastfamilie ermöglichte mir einen Einblick in die australische Lebensweise. So lernte ich von Küche und bis zu Moralvorstellungen viel aus nächster Nähe kennen, aber auch von Land und Leuten. Unterbrochen und abgerundet wurde der offizielle Austausch durch ein Zusatzangebot, eine Outback-Tour, die z. B. Besichtigungen des Ayers Rock, von Coober Pedy oder eines Bushcamps beinhaltete. Zudem bekamen wir einen Einblick in die traditionelle Lebensweise der Aborigines (Ureinwohner Australiens).

Der Abschied, nach weiteren 14 Tagen bei meinen Gasteltern, fiel schwer. Inzwischen hatte ich wohl alle meine sprachlichen Schwierigkeiten im Englischen beseitigt. Auf dem Rückflug stellten wir fest, dass einige aus unserer Gruppe sogar Schwierigkeiten hatten, wieder „vernünftig" deutsch zu reden.

Wie wir zusammen festgestellt haben, ein wunderschönes Land (der Kontinent!), gastfreundliche und aufgeschlossene Menschen hinterließen einen bleibenden Eindruck und ließen uns noch einige Zeit englisch träumen. Durch die Alltagserfahrungen wie auch das Kennenlernen einer völlig anderen Kultur haben sich meine Denkweise und meine Einstellung dazu sehr stark verändert.

Als zweiter Teil des Austausches kommt im November mein australischer Austauschpartner für den gleichen Zeitraum nach Deutschland und ans GMG, um sich seinerseits neue Eindrücke zu holen.

Der Austausch ist für mich schon jetzt ein voller Erfolg, denn er hat sehr viel Spaß gemacht und mein Wunsch, Australien kennenzulernen und englisch denken und mich ausdrücken zu können, ist in den 10 Wochen in Erfüllung gegangen. Daher meine Empfehlung: in jeder Beziehung nachahmenswert.

Peter Schoplocher (10 a)

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Letztes Update: 06.02.2005

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