Die Klasse 7 a entdeckt Nürnberg im Mittelalter

Mehrere Wochen lang beschäftigte sich die Klasse 7 a mit der Stauferzeit und ihren charakteristischen Entwicklungen wie dem Aufkommen des Rittertums im Zuge der Kreuzzüge, dem Ausbau und der Sicherung der Territorien durch Burgen und ganz besonders mit der mittelalterlichen Stadt. Um das Wissen, das in diesem Zeitraum erworben wurde, zu vertiefen, machte die Klasse 7 a unter der Leitung ihres Geschichtslehrers StR Feja eine Exkursion nach Nürnberg.

Die ehemalige Reichsstadt bot den Schülern ein weites Feld, ihr Wissen anzuwenden: Auf der Burg konnten sie deren Aufbau und an der Bastei die Sicherungssysteme einer Festungsanlage kennenlernen. Anhand zweier Straßenzüge wurden die unterschiedlichen Wohn- und Lebensbedingungen der Ober- und Mittelschicht verdeutlicht: In der Füll, einer alten Hauptstraße der ehemaligen Reichsstadt, beherrschen noch immer Steinbauten mit Erkern das Straßenbild; hier hattten die reichen Handelshäuser ihre Niederlassungen. In der Weißgerbergasse dagegen findet man fast nur Fachwerk - früher schamvoll verputzt, die alten Nagelspuren zeugen noch davon; hier lebten Menschen, die sich den Steinbau nicht leisten konnten.

Höhepunkte waren der Besuch der Sebalduskirche und eines Patrizierhauses. In der Kirche, in der die Schüler romanische und gotische Elemente erkannten, erfuhren sie anhand des „Herrn der Welt", einer Steinskulptur, wie man über die Werte des Menschen im Allgemeinen dachte: Äußerlich sei dieser zwar wohlansehnlich und elegant, innerlich aber hässlich und abstoßend. Das Sebaldusgrab und das Passionsrelief von Veit Stoß waren Beispiele für Kunstwerke zwischen Gotik und Renaissance: hier religiöse Darstellungen, wie die der Propheten und Apostel, dort die der griechische Götterwelt und der Osmanen.

Von der Funktionalität eines Patrizierhauses konnte sich die Klasse im Innenhof des heutigen Pfarrhauses der Frauenkirche überzeugen: In der frühen Neuzeit gehörte es kurz einer Patrizierfamilie namens Teufel, die sich - wohl aus Geschäftsgründen - in Engel umbenannte. Noch heute sind Spuren des ursprünglichen Aufbaus sichtbar, wie z. B. die der ehemaligen Einfahrt oder die des alten Brunnens oder des Badehauses. Auch am alten Aufbau hat sich nur wenig geändert: Noch immer sind die Wohn- und Geschäftsräume nicht im Erdgeschoss, das ursprünglich zum Laden und Lagern genutzt wurde, sondern in den oberen Stockwerken.

Es ist bezeichnend für diese Exkursion, dass die Schüler vieles, was sie auf ihr erfuhren, auch noch nach Wochen sehr genau wussten. Damit wird deutlich, dass solche Ausflüge im Geschichtsunterricht von hohem Wert sind, sei es um Gelerntes zu konkretisieren, sei es um einen Grundstein für neue Information zu legen.

Ch. F e j a

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