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Magischer Deutschunterricht

"Abrakadabra", flüsterten die Zauberlehrlinge immer wieder, und dann ließen sie Bälle und Haushaltsgummis wandern, Menschen aus Kisten verschwinden, Hühner erscheinen oder Seile sich entknoten: Die Zaubershow "Die Zauberprüfung" der Klasse 6 a des Gregor-Mendel-Gymnasiums umfasste fast alle Bereiche der Magie - besonders aber die hohe Kunst, auch das Publikum zu verzaubern. Sie fand am 18.2.1998 im Treppenhaus des Gymnasiums statt und war für die Schüler und für den betreuenden Lehrer, StR Feja, ein Höhepunkt des Schuljahres, das fast ganz im Zeichen der Zauberei stand.

Zahlenmagie

Zahlenmagie mit Stefan

Eine etwas andere Art von Deutschunterricht hatten die Schüler der Klasse 6 a besonders im letzten Halbjahr. Ihr Lehrer, StR Christian Feja, hatte ihn unter das Motto "Zauberei" gestellt. Und den Höhepunkt dieses außergewöhnlich langen Projektes bildete die große Zaubershow "Die Zauberprüfung", die die Schüler ihren Eltern präsentierten. "Sie haben es besonders verdient", erklärt Nicola, "Schließlich hatten wir häufig am Nachmittag Proben. Das brachte dann zu Hause den ganzen Tagesablauf durcheinander." Geübt wurde nämlich meist außerhalb der Unterrichtszeit; nur in der heißen Phase - in der letzten Woche - musste StR Feja auch einige Deutschstunden opfern.

Die Zauberprüfung wurde ganz literarisch eingeleitet: Anhand von Goethes "Zauberlehrling" erklärte der junge Zaubermeister Stefan Möller, dass die von Goethe geschilderte Katastrophe nur auf das Missmanagement des alten Hexenmeisters zurückzuführen sei: "Wenn der Lehrling ordentlich ausgebildet worden wäre, hätte er sich nicht auf unsichere Experimente eingelassen." Die Ausbildung in der Zauberschule des GMG übernehme er als Meister - und auch die Prüfung.

Großillusion mit Nicola

Eine Großillusion mit Nicola

Was die Lehrlinge als Abschlussarbeiten dann präsentierten, dürfte auch die abgebrühtesten Zauberprofis in Staunen versetzen: Maria, Fabian, Michael und Anna ließen kleine Schaumstoffbälle ganz nach Belieben erscheinen, durch Metallbecher wandern und wieder verschwinden. Bei Nicolas verschwanden Knoten, und Robert ließ eine Flasche auf geheimnisvolle Weise an einer Schnur schweben. Mit ganz alltäglichen Gegenständen traten Michael, Sebastian und Stefan zur Abschlussprüfung in Magie an: Haushaltsgummis, Bleistifte und ein Block waren ihre Utensilien. Für die Freunde des Schwarzen Humors präsentierte Stefan die "Erscheinung eines Huhnes". Eigentlich soll das Federvieh aus einem Luftballon erscheinen, aber ...

Fast die Klasse von David Copperfield erreichten Marlen, Nicola, Eva, Elisabeth, Christina und Kathrin mit ihrer "Kisten-Illusion": Nicola wurde in eine Kiste gesperrt, Marlen stellte sich auf den Deckel, ein Vorhang wurde kurz über Marlen und die Kiste gezogen - und schon stand statt Marlen Nicola auf der Kiste. Sie sprang herab, schloss die Schlösser auf und Nicola erschien aus der Kiste.

Besonders wichtig war dem Lehrer, dass die Schüler gerade bei der Vorbereitung der Show zusammenarbeiten und Verantwortung übernehmen mussten: "Zum Schluss hin musste alles von selbst laufen. Sonst wären wir in der kurzen Übungszeit nie fertiggeworden." Jeder habe anpacken müssen. Zwar traten nur einige Schüler auf, die anderen sorgten jedoch für die richtige Musik und Beleuchtung, für die Bestuhlung, die Kulisse und für die Öffentlichkeitsarbeit. "Im Laufe der Proben merkte dann jeder, dass die Show nur dann ein Erfolg wird, wenn man sich auf ihn verlassen kann." Einige Schüler hätten auch die Erfahrung machen müssen, dass oft kleine Schlampereien das ganze Vorhaben gefährdet haben. Sie hätten sich aber dann konzentriert und ordentlich weitergemacht. "Das wichtigste war", erklärt Studienrat Feja, "dass viele Schüler gemerkt haben, dass es auch für andere wichtig ist, was sie machen. "Dass eine solche Art von Unterricht natürlich auch den Schülern das ganz alltägliche Lernen erleichtet, sei nur nebenbei erwähnt.

"Die Zauberprüfung", erklärte StR Feja, "ist nur ein Höhepunkt des Zauberprojektes. Im letzten Halbjahr habe ich versucht, vieles auf dieses Thema zu beziehen." So wurde in der Klasse das Jugendbuch "Krabat" als Klassenlektüre gelesen; es handelt von einem Jungen, der in einer verzauberten Mühle arbeitet. Zaubersprüche wurden gedichtet, Zauberkunststücke als Aufsätze beschrieben und Gedichte zum Thema auswendig gelernt. Die beschriebenen Kunststücke bildeten dann das Grundgerüst für die "Zauberprüfung." StR Feja erläutert: "Von sehr hohem fachlichen Wert war es, die Vorgangsbeschreibung mit dem Thema ´Zaubern´ zu verbinden. Die Schüler machten dabei nämlich immer die Erfahrung, dass nur eine gute Beschreibung auch eine praktischen Nutzen hat."

Außerdem mussten die Kinder noch lernen, wie man sachliche Briefe schreibt. Schließlich steht das im Lehrplan und außerdem fehlte in Ihrem Zaubertheater noch die Abdunklung, und auch die Presse musste noch zur Zaubershow eingeladen werden. Dazu hatte man Firmen und Zeitungen anzuschreiben, die dann auch - in sachlichen Briefen - antworteten und halfen. Die größte Überraschung erlebten die Zauberlehrlinge mit dem Zauberduo "Michael und Oliver". Diese veranstalteten eine große Zaubergala im ACC mit den Größen der deutschen Magie, wie Topas oder "Junge, Junge". Da der Eintritt, der zugunsten der Deutschen Knochenmarksdatei ging, den Schülern zu hoch war, schrieb die Klasse einen sachlichen Brief, wie sie es im Deutschunterricht gelernt hatten, in dem sie den Zauberern vorschlugen, ihr Programm "Die Zauberprüfung" in einer Kurzfassung in die Gala einzubauen. Und - "Michael und Oliver" sagten zu. So zauberten die Schüler der Klasse 6 a am 21.3.1998 gemeinsam mit der deutschen Elite der Magie im Congress-Centrum. Wenn das kein Karrierestart ist!

Ch. F e j a

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Letztes Update: 06.02.2005

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