Von Freitag, den 3.4.1998 bis zum Montag, den 6.4.1998 nahmen wir an einem politischen Bildungsseminar mit den Aussiedlerklassen unserer Schule teil. Da alle gut deutsch sprechen, gab es keine Sprachbarrieren. Nach rascher Kontaktaufnahme bildeten sich gemischte Gruppen und im Nu hatten wir uns angefreundet. Bereits auf der Hinfahrt spielten wir zusammen „Durak" (ein Kartenspiel) und machten ein bisschen Musik. Der Abend diente zum besseren Kennenlernen. Die beiden Seminarleiter („abgestellt" vom Kolping-Bildungswerk) bereiteten zunächst ein Rollenspiel vor, bei dem die schlechte Behandlung von Ausländern in einem Arbeitsamt zur Sprache kam. Dann bildeten wir kleinere Gruppen und entwarfen für uns ein Logo. Am Samstagmorgen wurden wir in zwei Gruppen mit unterschiedlichen Seminarthemen eingeteilt, wobei diese am folgenden Tag wechselten. Ein Thema behandelte z. B. die Menschenrechte. Zunächst wurde dazu ein Film gezeigt, der die Diskriminierung eines Ausländers in der S-Bahn schonungslos darstellte. Diesen Film spielten wir nach und hatten trotz des belastenden Inhalts eine Menge Spaß an der Arbeit. Die andere Gruppe beschäftigte sich mit dem Thema EU. Am Nachmittag befragten wir Passanten in Freiburg zu diesen beiden Themen. Die Resonanz war jedoch mehr als ernüchternd, da fast alle Personen auf unsere Fragen erst antworteten, als wir ihnen in fließendem Deutsch unsere Absichten genau geschildert hatten. Der Abend war erneut zur freien Verfügung. Sonntag mittags machten wir uns auf den Weg nach Colmar und verbrachten unsere Zeit mit Besichtigungen und Bummeln. Den Seminarabschluss bildete am Montag eine Fahrt nach Straßburg. Dort erhielten wir Einblick in den Apparat der EU. Wir besichtigten den Europarat, das Europaparlament und den Europäischen Gerichtshof. Fazit: Das Seminar sehr intensiv, so dass die Zeit einfach viel zu schnell verging. Der Kontakt zwischen uns und den Aussiedlerklassen ist nicht abgerissen. Wir haben bereits eine Party gefeiert und auch ein gemeinsames Grillen kam zustande.

Johannes Landstorfer (11 c), Melanie Heider (K 12), Michael Prechtl (K 12)

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