Amberger Zeitung 18.6.1997

Für differenzierten Sportunterricht
Lob und Anerkennung für Studiendirektor Kurt Sailers 25jähriges Engagement im Schulsport

Amberg. (sai) Die Wiedersehensfeier aller Schülerinnen und Schüler des GMG, die in den letzten Jahren an Schulsportwettbewerben im Tischtennis in einer Schulmannschaft des GMG gespielt haben, wurde zu einem beeindruckenden Plädoyer für den differenzierten Sportunterricht. Seit dem Schuljahr 1971/72 leitet Studiendirektor Kurt Sailer die Neigungsgruppe Tischtennis am GMG und ist gleichzeitig Coach der Schulmannschaften.

Zahlreiche Gäste waren zur Feierstunde anläßlich des 25jährigen Bestehens der Tischtennis-Neigungsgruppe am Gregor-Mendel-Gymnasium gekommen. Am Rednerpult der Initiator Kurt Sailer (Bild: Unger)

Im Rahmen einer Wiedersehensfeier war eine kleine Feierstunde vorgeschaltet. Oberstudiendirektor Max J. Edsperger freute sich, eine illustre Schar von Ehrengästen und vielen TT-Cracks begrüßen zu können. Er erinnerte in seiner Ansprache an die Aufbruchstimmung im Schulsport Anfang der 70er Jahre, bei der die traditionellen Inhalte des Schulsports erweitert werden konnten. Im Rückblick auf den eigenen Schulsport als Schüler eines Münchner Gymnasiums beglückwünschte er die heutigen Schüler ob des vielfältig möglichen Sportangebots an der Schule. Dieses funktioniere natürlich nur dann, wenn Pädagogen sich freiwillig für ,,ihre Kinder" engagieren, wie dies Studiendirektor Kurt Sailer seit 25 Jahren tue.

Viel Anerkennung für Kurt Sailer

Edsperger sprach Kurt Sailer seine besondere Anerkennung auch aus für sein Engagement über die eigene Schule hinaus: seit 1974 Landesschulobmann für Tischtennis des Kultusministeriums, 20 Jahre lang Schulsportreferent des Bayer. Tischtennisverbandes, seit 1979 auf Bundesebene tätig, seit 1987 Schulsportbeauftragter des Deutschen Tischtennisbundes und seit 1991 dort auch Mitglied im Vorstand.

Bürgermeister Josef Triller erinnerte in seiner Rede an das Besondere im Jahre 1972: Olympiade in München, Bayern München Deutscher Meister, Deutschland Fußballeuropameister - und am GMG der Start einer langen, sportlich erfolgreichen Tätigkeit von Kurt Sailer für seine Schüler. Er wünschte dem erfolgreichen Pädagogen noch viele gesunde Jahre im sportlichen Engagement für die Jugend.

Kritische Worte fand der Vorsitzende des BLSV-Bezirks Oberpfalz, Erich Lohenhofer, für die geplanten Kürzungen im differenzierten Sportunterricht durch das Kultusministerium. Mit Aufrufen, gesund zu leben "lieber fit statt fett" und Sport zu treiben, sei es nicht getan; wer den Schulsport so drastisch kürze, und noch da zu nur aus finanziellen Überlegungen, begebe sich in Gefahr, verantwortlich zu sein für die zu nehmende Bedrohung unserer Kinder durch Bewegungsmangel-Erkrankungen, meinte der BLSV-Vorsitzende. Da helfen dann auch keine noch so engagierten Pädagogen, wie Kurt Sailer einer sei.

Im Namen des TT-Kreises Amberg gratulierte der stellvertretende Vorsitzende H. Brunner, der die Neigungsgruppe TT am GMG als vorbildhaft bezeichnete. Der Vorsitzende der Vereinigung der ehemaligen Schüler/innen und Freunde des GMG, Franz GerI, freute sich besonders über die zahlreich erschienenen ehemaligen Schüler, die der Einladung zu einer Wiedersehensfeier gefolgt seien, um den Kontakt zu ehemaligen Schülern wieder aufzufrischen und gemeinsam in sportlichen Erinnerungen zu kramen.

Studiendirektor Kurt Sailer stellte dann die bebilderte Dokumentation "25 Jahre Tischtennis am GMG" vor, die die Erfolge der GMG-TT-Mannschaften der letzten 25 Jahre aufzeigt: 48x in der Oberpfalzspitze (davon 26x Oberpfalzmeister), 21 Plazierungen in Nordbayern (davon 9x Nordbayerischer Meister) und 16 Plazierungen in der Bayernspitze (2x Erste?, 6x Zweiter, 8x Dritter). Die erreichten Erfolge seien umso bemerkenswerter, als es wegen der Auslastung der Dreifachsporthalle am Wochenende durch andere Sportarten wie Hallenhandball oder Volleyball, zu keiner Möglichkeit kam, mit einem TT-Verein zusammenzuarbeiten.

Im Vordergrund seiner Arbeit stehe die Talentsichtung, erläuterte Kurt Sailer abschließend, "der Schulsport ist der Zulieferer zum Vereinssport, denn alle Kinder, die die Sportvereine wollen, gehen in die Schule."