Amberger Zeitung 9.10.2007

Das Bollwerk der Freiheit
Zum 60. Geburtstag der Bayerischen Verfassung: Ausstellung im Gregor-Mendel-Gymnasium

Zum ersten Mal in der Oberpfalz und zum ersten Mal in einer Schule: Mit diesen Nachrichten eröffnete MdL Heinz Donhauser am Montag die Ausstellung des Hauses der Bayerischen Geschichte "Bollwerk der Freiheit" im Gregor-Mendel-Gymnasium.

Am 1. Dezember 1946 wurde die Bayerische Verfassung durch einen Volksentscheid angenommen. Gleichzeitig fanden in Bayern Wahlen zum ersten Landtag der Nachkriegszeit statt. "Mit sehr viel Sachverstand und Liebe zum Detail" - so Schulleiter Edward König - beleuchtet die Ausstellung die bayerische Verfassungsgeschichte von 1818 bis zur Gegenwart.

Der Schwerpunkt liegt auf der Entstehung der Verfassung des Freistaats Bayern von 1946 und der Arbeit des ersten Landtags. Mit historischen Bild- und Tondokumenten, interaktiven Medienstationen und ausgewählten Originalen wird diese entscheidende Phase der bayerischen Geschichte verdeutlicht. "Bollwerk der Freiheit - dieser Titel klingt hart und martialisch für eine Ausstellung. Aber er ist treffend und beschreibt den Charakter unserer Verfassung", sagte Heinz Donhauser zu Schüler, Lehrer und Vertreter der Politik in der Aula des Gregor-Mendel-Gymnasiums. Er verlieh den "Verfassungsmüttern und -vätern" einen weitschauenden Charakter für die bayerische Staatsgrundlage und appellierte an die jungen Zuhörer: "Sie sind auf dem Weg, mündiger Staatsbürger zu sein. Sie halten das Heft der Geschichte in der Hand." Donhauser hob besonders den "Jungbürgerbrief" hervor - ebenfalls Teil der Ausstellung - der bis zum Beginn der 70er Jahre in vielen Gemeinden überreicht wurde. "Seht diese Ausstellung als Anregung, was Politik alles bewegen kann."

Viel Applaus erntete Franz Huf, Fachreferent für Geschichte an Gymnasien und Studiendirektor am Gregor-Mendel, für seinen Rückblick auf 60 Jahre bayerische Verfassung. Die Punkte waren überschrieben mit "Also nacha", "Ganz, ganz früher", "Immer noch früher", "Jetzt aber" und "Zu guter Letzt". Huf rief kurzweilig die wichtigsten Stationen der epochalen Einschnitte für die Entwicklung Bayerns "von den Anfängen politischer Verfasstheit bis hin zur politischen Verfassung, hin zur demokratischen Verfassung" ins Gedächtnis.