Amberger Zeitung -  05.02.2008

Feuerwerk von Muppet-Show bis Winnetou 
Fulminante Drei-Stunden-Darbietung von 121 Instrumentalisten
Schüler, Eltern, Lehrer und Ehemalige zusammen

Standing Ovations, Bravo- und Zugabe-Rufe - das Publikum war begeistert. Eine bombastische Stimmung herrschte im Amberger Congress Centrum nach dem Konzert der Big-Band des Gregor-Mendel-Gymnasiums. Vorausgegangen war ein Programm von fast drei Stunden Dauer, das an Abwechslung und musikalischer Bandbreite nichts zu wünschen übrig ließ. Schulleiter Edward König bestätigte: "Die Schule ist stolz auf diese jungen Musiker, und die Stadt Amberg ist es auch."

Es ist schon faszinierend: In einem neusprachlich-naturwissenschaftlichen Gymnasium finden sich 121 Instrumentalisten zusammen, um gemeinsam Musik zu machen. Gemeinsam - das sind in diesem Falle Schüler, Lehrer, Eltern und ehemalige Schüler, die unter der Führung von Tobias Berlinger, seines Zeichens Lehrer für Wirtschaft, Recht und Geographie am GMG, miteinander musizieren und einen in beeindruckender Perfektion gespielten üppigen Big-Band-Sound "produzieren".

Geschickt gemixt

Geschickt war das Programm aus 30 Darbietungen "gemixt", reine Orchesterstücke wechselten ab mit Solo-Einlagen, sieben singende, swingende junge Damen stellten sich vor mit "We are the Big-Band singing crew". Soli für Altsaxophon, Akkordeons, Trompeten, Querflöten, Klarinette brachten zusätzliche virtuose Brillanz ins ACC. Mit einer Eigenkomposition, selbst am Piano begleiteten Ballade "Hard as breathing", erntete eine der "Singing-Ladies" riesigen Beifall. 121 Instrumentalisten, eine tolle Rhythmus-Gruppe, ein sauber und engagiert blasendes "Blech" mit Trompeten, Posaunen und Hörnern, sieben Saxophone, reichlich Klarinetten und Flöten, E-Piano, E-Gitarren und Xylophon. Es war einfach toll, was da auf der ACC-Bühne abging. "Die Big-Band", so Direktor König, "ist dabei, den Stellenwert der Schule zu steigern. Mit 121 Musikern sei sie doppelt so stark wie die Münchner Symphoniker". Das Konzert wurde von Johanna Foitzik mit Esprit und Charme moderiert. Und sie bot (gemeinsam mit Akkordeon, Trompete, Klarinette und Tuba) mit der urigen Großglocknerblick-Polka singend eine vergnügliche Faschingseinlage.

30 Programmpunkte - jeder einzelne hat den frenetischen Beifall verdient. Der Sound beim Dixieland-Salute und der "Muppet Show" begeisterte ebenso wie die Darbietungen der "Big-Band-Singing-Crew", die vor allem im Ensemble-Gesang Mitreißendes bot und bei dem Gospel "He's got the whole world in his hands" mit Piano- und Klarinetten- Solo und einer tollen Rhythmus-Gruppe das Publikum ebenso zu Beifalls-Stürmen hinriss wie bei Bill Haleys legendärem "Rock around the clock" mit der ganzen Band. Die Repräsentanten des Amberger Lions-Clubs übergaben der Big-Band einen Scheck von 1000 Euro: "Wer Musik macht, kann nicht kriminell werden", lautete die Würdigung durch den Lions-Club.

Ein Königs-Krönungsmarsch

Dann aber gab es mit "Land of hope and glory", dem Krönungsmarsch König Edwards 7., wieder voluminöse Musik zu hören, bei dem das Publikum durch eingeblendete Textzeilen zum Mitsingen animiert wurde. Eine Hommage an Bert Kaempfert schloss sich an, die Titelmelodie aus den ersten Winnetou-Filmen wurde mit einem beeindruckenden Mundharmonika-Solo interpretiert und beim Spider-Rag faszinierte mit der Big-Band ein Klasse-Alt-Saxophon-Solo.