Amberger Zeitung v. 10./11.5.1997:
GMG-Chef nach Paris entführt
Max Edsperger feierte seinen 60. Geburtstag -
Im Musiksaal "neuen Stil" ausgemacht
Amberg. (jg) Ein ,,athenisches und pariserisches Fest"
zauberte das Gregor-Mendel-Gymnasium gestern vormittag in den Musiksaal, um den 60.
Geburtstag von Oberstudiendirektor Max Joseph Edsperger zu feiern. Vor illustrer
Gästeschar und ,,gymnasialer Bildungsfront" boten Schülerinnen, Schüler und Lehrer
hintersinnige Parodien, warteten mit Chansons auf oder gratulierten im Chor: ,,Alles Gute
zum Geburtstag!"
Bin ich das tatsächlich? Prüfend betrachtet Max
Edsperger (links) das Raumberger-Bild, das ihm Studiendirektor Siegfried Rittner zum 60.
Geburtstag überreicht. (Bild: Hartl)
Mit Pauken und Trompeten sorgte die Bläsergruppe der
Schule für einen furiosen Auftakt der vormittaglichen Veranstaltung. Studiendirektor
Siegfried Rittner war es als Ständigen Vertreter des Schulleiters vorbehalten, die
Gratulantenschar zu begrüßen. Das Rahmenthema ,,Eine Reise nach Paris" sei deshalb
gewählt worden, weil sich der Jubilar über die Gestaltung seines Tages wohl so ausließ:
,,Am liebsten, auch wenn es an diesem Tag illusorisch ist, wäre mir eine Reise mit meiner
Frau nach Paris. Spätestens seit meiner Tätigkeit in Fontainebleau liebe ich das
französische savoir vivre."
Drei Jahre Ecole Internationale
Fontainebleau: Hier war Max Edsperger von 1976 bis 1979 Leiter der deutschen Abteilung der
Ecole Internationale, bevor er mit der kommissarischen Leitung des Ungarischen Gymnasiums
Kastl betraut und 1989 die Leitung des Gregor-Mendel-Gymnasiums übernahm. Geboren in
Hof/Saale gab's nach dem Abitur ein Stipendium für Hochbegabte und Aufnahme als Cusaner
in das Cusanuswerk. Nach Proben in Jura und Archäologie folgte der Wechsel zu Klassische
Philologie und Germanistik in München und Paris. Nach Staatsexamen und Übernahme in den
Gymnasialdienst wurde Max Edsperger unter anderem 1972 ins Kultusministerium berufen.
Partnerschaft gefördert
Unter dem Tenor ,,Name ist Programm" setzte sich Siegfried Rittner weiter mit dem
Vornamen des Schulleiters auseinander und landete schließlich beim Wittelsbachischen Max
Joseph, dem unter anderem auch die Liebe zu Frankreich eigen gewesen sei. Nach dem
Grußwort von Oberstudiendirektor Günther Trüb, Ministerialbeauftragter für die
Gymnasien in der Oberpfalz, strich Bürgermeisterin Barbara Lanzinger besonders heraus,
daß Max Edsperger das größte Gymnasium der Stadt mit viel Geschick, ausgleichend und im
Zeichen des Europagedankens leite. Die Zusammenarbeit mit der Stadt sei ,,von großem
Vertrauen und Anerkennung geprägt." Oberregierungsrätin Martina Riedl betonte für
das Landratsamt, daß der Schulleiter mit seiner Arbeit ,,sehr viel Anerkennung und
Zustimmung gefunden hat". Besonders hob Riedl die große Unterstützung für die
Partnerschaft mit Argyll & Bute hervor, die Edsperger ,,wie kein anderer"
gefördert habe.
,,Allerlei Etymologica"
Oberstudienrat Anton Fütterer wartete im Laufe der Feier als Personalratsvorsitzender mit
einer ,,Rede auf einen Sechzigjährigen" auf ,,durchwirkt mit allerlei Etymologica zu
Nutz und Frommen der zahlreichen Zuhörer und zur Freude des Jubilars." Zentrales
Thema war dabei die Bedeutung des Namens Edsperger, wobei sich Anton Fütterer nicht
scheute, in die ,,Abgründe der indogermanistischen Wissenschaft" hinabzutauchen.
,,Schweigen soll er, der bekränzt worden ist, außer ihm wären Vorwürfe gemacht
worden", meinte Oberstudiendirektor Max Edsperger in seiner Dank-Replique. Immerhin
sei er während der Feier mit literarisch-musikalischen Fäden ganz nach seinem Geschmack
eingesponnen worden. ,,Sehr angerührt" habe ihn, von allen Klassensprechern und
Schülern der Klassen 8a und 6a umringt zu sein, die dafür freie Zeit geopfert und sich
viele Gedanken gemacht hätten. Daß sie sich mit der Schule so verbinden, wäre in den
70er und 80er Jahren kaum vorstellbar gewesen. ,,Ein neuer Stil", freute sich denn
auch der Jubilar, der zum Schluß nur noch das Buffet eröffnete. Und dabei, so hört man,
soll sogar Wasser in Wein verwandelt worden sein...
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