Markt Schmidmühlen
bereitet sich auf 1000 – Jahr – Feier vor ;
Vollversammlung aller
Arbeitskreise“ – Weichen gestellt für Erasmus Grasser –
Festspiel (29.05.2009)
von Josef Popp
Der Markt Schmidmühlen stimmt sich langsam aber sicher auf
die 1000 – Jahr – Feier im nächsten Jahr ein. Und seine Bürgerinnen
und Bürgern, die Pfarrei und die Vereinen sind bereit sich auf diese
Geburtstagsfeier vorzubereiten und sich auch auf etwas Neues einzulassen.
2. Bürgermeister Josef
Popp konnte in seiner Funktion als Koordinator der 1000 - Jahr - Feier rund 50
Vereinsvertreter und Vertreter von verschiedenen Organisationen zu einem
Treffen aller Arbeitskreise im Gasthaus Eckmeder begrüßen. Dieses Treffen
diente der allgemeinen Information und Absprache der einzelnen Arbeitskreise
(über die Arbeit der einzelnen Arbeitskreise wurde bereits immer wieder
berichtet). Einen Schwerpunkt bildete dabei das geplante Festspiel
„Erasmus Grasser“. Hier sind nun die Weichen gestellt.
Der kulturell positiv belastete Ort traut sich – er
traut sich ein kleines Festspiel zu konzipieren und aufzuführen. Es wird etwas,
so Bernard Hübl, Autor und Regisseur aus Kallmünz, dass die Bürger selbst
inszenieren werden.
Es wird für alle Mitwirkenden sicher ein einmaliges Erlebnis,
davon zeigten sich auch beide Bürgermeister Peter Braun und Josef Popp überzeugt. Es wird ein
Erlebnis, dass sicher den Ort zusammenbringt. Im Einzelnen stellte Bernhard
Hübl das Konzept vor. Es wird – wie so manches Theaterstück – eine
Mischung zwischen Historie und Schauspiel. Man darf sicher gespannt werden
(siehe weitere Bausteine zu diesem Bericht). Im Übrigen warten der Markt und
seine Vereine mit einem breiten Veranstaltungsprogramm auf. Es wird eine bunte
Mischung von Kultur, Kunst und barocker Lebensfreude.
Geplantes Festspiel – Erasmus – Grasser –
1000 –Jahr – Feier
der Autor und Regisseur
Bernhard Hübl, geboren am 7.5.1956 in Kallmünz
Technischer Fernmeldehauptsekretär a.D.
Seit 1983 mit der Theaterarbeit beschäftigt.
Nach Schauspieltätigkeiten in Kallmünz und bei den
Schloßspielen Neumarkt Weiterbildung zum Spielleiter und Regisseur.
Seit 1989 Regisseur in Kallmünz, Zeitlarn, Burglengenfeld und
Rötz. Die Stückepalette reicht von Märcheninszenierungen, klassischen Stücken, Musicals
und Kabarett bis zu historischen Festspielen.
Selbstverfasste Stücke wurden bereits öfters erfolgreich
aufgeführt.
Mit drei bis fünf Inszenierungen jährlich, vor allem an
verschiedenen Bühnen, konnte Bernhard Hübl in den letzten 26 Jahre reichlich
Erfahrung in der Theaterarbeit sammeln.
Bernhard Hübl über das geplante Festspiel
Das Festspiel „Erasmus Grasser“ empfinde ich als
neue Herausforderung, da die Texte aus eigener Feder stammen und für mich
wieder „fremde“ Personen auf der Bühne stehen werden.
Die Erfahrung zeigt aber, dass gerade zu Angelegenheiten, wie
eine 1000-Jahr Feier, die Leute vor Ort höchst motiviert sind und das Festspiel
zu einem Erfolg wird.
Die Probenzeit wird etwa ab September beginnen und sich bis
zur Aufführung erstrecken. Daneben sind umfangreiche Arbeiten zu verrichten.
Ich freue mich schon auf die nächsten Monate, auf eine schöne
Probenzeit und vor allem auf eine gelungene Premiere
Erasmus Grasser Festspiel – Wer wird wann
gebraucht
Vorläufige Besetzungsliste
1.
Bild Szene in Schmidmühlen
Wache, Aufseher, 1. Arbeiter, 2. Arbeiter, 1. Marktfrau, 2.
Marktfrau, 3.Marktfrau
1. Herr, 2. Herr, 3. Herr, Vater von Erasmus Grasser,
Krämerin, Kinder, Bürger und Bauern von Schmidmühlen
2.
Bild Szene in Regensburg
Sepp, Erasmus Grasser, Ratsherr der Stadt Regensburg
3.
Bild Szene in einer Münchner
Werkstatt
Erasmus Grasser, Dorothea Blab, Steinmetz Ignaz Schelkopf
4.
Bild Szene in einer Münchner
Straße
Kathl, Res, Torwirtin, Stadtbüttel, Dorothea Blab,
Bäckermeister Stiefelrist, Stadthauptmann, 2 Stadtknechte, Sepp, 7
Moriskentänzer, Tanzmädchen
Pestwagen mit vermummten Männern
5.
Bild Gerichtsszene in München
Weib des Gerichtsdieners, Gerichtsdiener Simmerl, Schmied
Ohrhallinger, Steinmetz, Ignaz Schelkopf, Bäckermeister Stiefelrist, Schneider
Otmar Schamböck, Lederer Grahschopf, Gürtler Hilarius Glück, 2 Stadtknechte,
Oberrichter, 2 Schöffen, Res, Torwirtin, Dorothea Blab, Sepp, 7 Moriskentänzer
Tanzmädchen, Gefängniswagen
Schlussbild Moriskentanz
7 Moriskentänzer
Tanzmädchen (Buhlerin)
sowie jeweils bei jeder Szene ein Chronist
Beschreibung des Festspieles
„Erasmus Gasser“
Das
Festspiel zeigt in fünf Szenen Episoden aus dem Leben des Erasmus Grasser.
1.Szene: Erasmus Grasser wird in Schmidmühlen geboren. Bürger
von Schmidmühlen gehen ihren Arbeiten nach, sie unterhalten sich über ihre
Sorgen und Nöte. Die Zeit ist für das einfache Volk nicht einfach. Harte Arbeit
und die Dienste bei den Hammerherren verlangen ihren Teil.
2.Szene: Erasmus Grasser lernte in Regensburg das Handwerk
der Holzschnitzer und der Bildhauerei. Am Ende seiner Lehrzeit wird im der
Gesellenbrief ausgehändigt. Er muss Regensburg verlassen und sich wo anders
Arbeit suchen.
3.Szene: Erasmus Grasser arbeitet in München. Die ansässige
Zunft blickt neidisch auf sein Können und verwehrt ihm die Aufnahme in die
Zunft. Es geht sogar so weit, dass man ihn anschuldigt, die derzeit wütende
Pest in die Stadt gebracht zu haben. Auch der Umgang mit den Moriskentänzer
wird ihm angekreidet und man versucht ihn aus der Stadt zu treiben.
4.Szene: Die Pest wütet in München. Tagtäglich hat man Tote
zu beklagen. Aber auch die Moral der Bevölkerung sinkt. Man lebt sein Leben
aus, kann es ja morgen schon vorbei sein. Und man braucht einen Schuldigen und
findet sie bei Erasmus Grasser und den Moriskentänzern.
5.Szene: Gerichtsszene. Grasser kommt mit den Moriskentänzern
vor Gericht. Alles spricht gegen ihn. Er soll mit dem Tode bestraft werden. Ein
Bettler redet dem Oberrichter ins Gewissen und trägt zur entscheidenden Wende
bei.
Zwischen
den Bildern erklärt ein Chronist die Zusammenhänge in kurzer Form
Erasmus Grasser
Die Geburt des berühmtesten Sohnes des Marktes Erasmus
Grasser fällt in das Mittelalter, die frühe Blütezeit des Marktes Schmidmühlen.
Er dürfte wohl um 1450 geboren sein. Zum Leidwesen der Schmidmühlener zog es
den jungen Künstler schon bald nach München, wo er als
„Meister“ bald
Kunstgeschichte schrieb. Grasser kam etwa um 1472 nach Abschluss seiner
Wanderjahre nach München. Zunächst wehrte sich die Zunft der Maler, Schnitzer,
Seidennäher und Glaser gegen die Aufnahme, Grasser sei ein „unfridlicher,
verworner und arcklistiger Knecht“ argumentierten sie. Um 1477 heiratete
er Dorothea Kaltenprunner. Bereits 1480 wurde er wohl auch dank seiner großen
Meisterschaft einstimmig zum Vorsteher der Malerzunft gewählt. Dieser Zunft
gehörten auch die Schnitzer an. Während seiner Schaffensdauer bewies er nicht
nur großes bildhauerisches Können, sondern auch technisches Geschick. So war
Grasser auch Sachverständiger für Wasserbau der Stadt München. Im Jahr 1507
erhielt er von Herzog Albrecht IV den Auftrag zur Bauleitung bei der Sanierung
der Salinen von Bad Reichenhall. Als er im Frühjahr 1518 starb, war er der
reichste Bürger der Stadt München. Er gilt als der größte und wichtigste
spätgotische Bildhauer im bayerischen Raum.