Baustellenbericht Oktober 1999
Es war ohne Zweifel eines der heißumstrittensten komunalpolitischen Themen im letzten Jahr. Mit einem denkbar knappen Abstimmungsergebnis fand die Sanierung und Restaurierung des Hammerschlosses letztendlich doch eine Mehrheit. Seit knapp einem Jahr sind die Arbeiten im Hammmerschloss im vollen Gange. Über den Baufortschritt ließ sich Bürgermeister Manfred Puchta durch die Vertreter des zuständigen Planungsbüros MDP, Dipl.-Ing. Christina Knott als verantwortliche Projektleiterin sowie Dipl. Ing. Dieter Meiler informieren. Rund eine Million DM wurden mittlerweile in den letzten Monaten verbaut. Als erste Baumaßnahme wurden ca. 10 Tonnen Auffüllmaterial aus dem Schloss entfernt, insbesondere Gewölbeauffüllungen bzw. auch Füllungen in den Bodenzwischenräumen (Fehlböden). Dieses Auffüllmaterial bestand fast ausschließlich aus Asche und Schlacke. Dieses Material stammt mit großer Sicherheit aus der Produktion des Hammerwerkes. Gerade diese große Menge von immerhin 10 Tonnen alleine im Schloss lässt darauf schließen, so Dipl. Ing. Christina Knott, dass es sich um eine sehr große Produktionsstätte gehandelt hat. Dies würde auch die Ergebnisse der Geschichtsforschung untermauern, die das Hammerwerk als eines der größten in der Oberpfalz belegt. Etwa drei Monate zog sich dieser Bauabschnitt hin. Großes Augenmerk wurde auf die Sicherung der wertvollen Stuckdecken gelegt. Zwar konnte nicht alles auf Grund der teilweise schlechten Baustubstanz gesichert werden, aber ein Großteil kann für die nächsten Generationen erhalten werden. Diese Sicherungsmaßnahmen sind nach einer einmonatigen Bauphase vorläufig abgeschlossen. Einen Großteil der Arbeiten im Sommer waren die Rohbauarbeiten, insbesondere auch im angrenzenden Nebengebäude (ehm. Krausanwesen). Hier wurden die Fenster und die Fenstergewände freigelegt und saniert. Weiterhin galt es vor allem Risse im Mauerwerk zu schließen sowie baufällige Wände (Fachwerk) zu erneuern. Im Erdgeschoss wurden die Fundamente freigelegt und saniert. Mittlerweile wurden auf den sanierten und überprüften Gewölben neue Auffüllungen aufgebracht und für die Fußböden teilweise Balken eingezogen. Im Bereich des Nebengebäudes wurden ebenfalls die Fundamente saniert, Schotter wurde eingebaut. Die Errichtung und Fertigstellung einer Bodenplatte steht bevor. Momentan liegt das Hauptaugenmerk der Sanierung auf dem direkt an das Schloss angrenzende Nebengebäude. Hier wird momentan ein neuer Dachstuhl errichtet. In den nächsten Wochen wird das Dach neu eingedeckt und auch entsprechend eingeblecht. Angefangen wurde die Sanierung der Außenfundamente, die noch in den nächsten Wochen ebenfalls abgeschlossen wird. Ein großer Schritt und bedeutender Bauabschnitt wird die Rekonstruktion der Fenster werden, die bereits am alten Schloss versuchsweise vorgenommen wurde. Dieser Bauabschnitt steht als nächstes bevor. Dies wird aber nicht mehr in diesem Jahr möglich sein, da umfangreiche Gerüstarbeiten notwendig werden. Erst nach diesem Bauabschnitt wird man wetterunabhänig sein. Nach Einschätzung von Projektleiterin Dipl. Ing. Christina Knott werden die Arbeiten witterungsbedingt im November vorübergehend eingestellt. Eine Weiterführung ist ab März 2000 eingeplant. Ebenfalls heuer noch werden Abbrucharbeiten von nicht erhaltenswerten Nebengebäuden vorgenommen. Diese Abbrucharbeiten haben, so Dipl. Ing. Dieter Meiler zwei Ziele. Zum einen soll der Blick und der Zugang zum ursprünglichen Schloss ermöglicht werden. Zum anderen soll der Charakter der Schlosshöfe wiederhergestellt werden. Hier werden zwei Höfe unterschieden. Zum einen der kleine bzw. hintere Schlosshof (ehemaliges Fochtneranwesen und jetziger Schlosszugang) zum anderen der große bzw. vordere Schlosshof (ehm. Vorplatz des Meiersaales sowie Teile der Hammerstraße). Teilweise werden diese unterschiedlichen Höfe nach den Abbrucharbeiten erst in ihrer Gesamtstruktur erkennbar sein. An der Gesamtfinazierung hat sich auch nichts geändert. Mittlerweile, so Bürgermeister Puchta, ist auch der letzte Bewilligungsbescheid eingetroffen. Die Gesamtkosten werden wie folgt aufgeteilt: 800 000 DM der Markt Schmidmühlen, 800 000 DM die kath. Kirchenstiftung/Diözese Regensburg, 1,3 Mio. kommen aus der Städtebauförderung, der Bezirk Oberpfalz schießt 100.000 DM zu, die Bayer. Denkmalstiftung genehmigte 250.000 DM und aus Mitteln des Denkmalschutzes fließen 630.000 DM. Nachdem die ursprüngliche Farbgestaltung der Außenfassade festgestellt wurde, verriet Dipl. Ing. Dieter Meiler jetzt schon, wie sich das Hammerschloss in einigen Jahren präsentieren wird. Die Hauptfläche wird weiß werden, sämtlichen Stuck und Gliederungslinien werden einen anthrazitfarbenen Anstrich erhalten. "Schmidmühlen wird ein edles Schloss erhalten", versprach Dipl. Ing Meiler., "das wie kein anderes Bauwerk im Markt die glanzvolle Geschichte Schmidmühlens repräsentieren wird." Abschluss der Baumaßnahme wird im Jahr 2002 sein.
Die Freilegung des Hammerschlosses in Schmidmühlen im Rahmen der Gesamtsanierung hat begonnen. Neben der Fundamentsanierung (außen) und Dachdeckerarbeiten an einem Nebengebäude ist dies die letzte größere Baumaßnahme am Hammerschloss für dieses Jahr. Es werden sämtliche an das Schloss angebauten bzw. alle Gebäude im inneren Schlosshof abgerissen. Im inneren Schlosshof sind dies vorallem kleinere Garagen und Nebengebäude. Im äußeren Schlosshof werden eine kleine Scheune, Mauern sowie Anbauten zwischen dem ehemaligen Meiersaal der Spitzhacke zum Opfer fallen. Diese Baumaßnahme wird bis Anfang November dauern. Die weiteren Baumaßnahmen werden dann wieder ab März 2000 anlaufen.


(von Josef Popp, veröffentlicht in Amberger Nachrichten und Amberger Zeitung am 16.10.1999)
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