(Amberger Nachrichten vom 25.01.2003 bzw. z.T.
gleichlautend Amberger Zeitung vom 27.01.2003)
Denkmalamt drohte, Zuschüsse zu streichen
Turbulent ist es in den vergangenen Tagen im Hammerschloss zugegangen:
Ein kurzzeitiger Baustopp gefährdete den Abschluss der Sanierungsarbeiten.
Das Landesamt für Denkmalpflege drohte damit, Zuschüsse zu streichen.
Gestern einigten sich Bürgermeister Peter Braun und Denkmalpfleger
Raimund Karl in einem Telefonat in letzter Sekunde.
Dienstag: Bürgermeister Braun besichtigte bei einem Ortstermin
die zwei Gewölberäume im Erdgeschoss, die die Pfarrei später
nutzen will. Salzausblühungen an der Wand waren Schuld, dass der neu
angebrachte Putz wieder abbröckelte. Brauns Reaktion: "Ich habe dem
Landesamt für Denkmalpflege mitgeteilt, die beiden Räume nur
nach einwandfreier Renovierung abzunehmen." Karl stellte ihm daraufhin
in Aussicht, dass, wenn die Räume jährlich neu saniert würden,
der Putz wohl in fünf bis sieben Jahren halten würde. "Das war
für mich nicht akzeptabel", so Braun.
Unverzüglicher Baustopp
Mittwoch: Ein neuer Ortstermin mit dem Bauausschuss, der Kirchenverwaltung
und dem Denkmalpfleger wurde anberaumt. Braun machte nochmals deutlich,
dass er die zwei Räume in diesem Zustand nicht abnehmen werde. Daraufhin
folgte die Drohung Karls, die Bezuschussung
des Landesamts komplett zu überdenken. Dabei handelt es sich um
eine Summe von 350 000 Euro.
Donnerstag: Da die Finanzierung der Sanierung nicht mehr gewährleistet
sei, ordnete der Bürgermeister einen unverzüglichen Baustopp
an. Der geplante Zeitplan drohte zu platzen.
Streithähne einigen sich
Freitag: Nach einem einstündigen Telefonat am Vormittag einigten
sich die Zwei doch noch: "Wir haben uns darauf verständigt, dem Landesamt
für die Sanierung dieser beiden Räume ein Jahr länger Zeit
zu geben, schilderte Braun das Ergebnis. Entweder der 400 Jahre alte Renaissance-Putz
werde zur Zufriedenheit der Gemeinde saniert, oder ein völlig neuer
Putz werde aufgetragen. Im Gegenzug habe Karl versichert, die Bezuschussung
von 350 000 Euro zu gewährleisten. Die Pfarrei, die davon unmittelbar
betroffen ist, zeigte sich einverstanden mit dieser Regelung.
Das bedeutet konkret: Die Bauarbeiten können am kommenden Montag
fortgesetzt werden. Braun zeigte sich zuversichtlich, dass der Zeitplan
trotz des kurzen Baustopps eingehalten werden könne. Am 21. März
soll bereits die erste Veranstaltung in dem neu renovieren Schloss laufen,
im Juni die offizielle Einweihung erfolgen. So können alle Beteiligten
nach dieser turbulenten Woche wieder aufatmen. Auch der Bürgermeister:
"Es ist mein großes Anliegen, endlich fertig zu werden."
Die Bauarbeiten gehen in die letzte Runde
(Amberger Nachrichten vom 27.01.2003)
Endspurt im Hammerschloss / Restaurateure legen mit Hochdruck letzte Hand an Malereien an
Endspurt ist angesagt bei der derzeit größten Baustelle in
Schmidmühlen: dem Hammerschloss. Bei einer Besichtigung sprachen Bürgermeister
Peter und die zuständige Architektin, Dipl. Ing. (FH) Christina Knott
vom Ingenieurbüro MDP Amberg, den Fahrplan für die kommenden
Wochen ab.
Weit gediehen sind mittlerweile die Arbeiten. Geht es nach Bürgermeister
Peter Braun, so müssten die Arbeiten bereits in wenigen Wochen Anfang
März abgeschlossen sein. Denn am 21. März soll die erste größere
Veranstaltung im künftigen Pfarr- und Gemeindezentrum stattfinden.
Termin gerechte Fertigstellung
Fast fertig ist man bereits bei den meisten Räumen, so Christina
Knott,
die auch von einer Termin gerechten Fertigstellung ausgeht. Im Prinzip
muss in den meisten Räumen noch getüncht und geputzt werden.
So werden in den nächsten Wochen Zimmer für Zimmer fertig gestellt
und zur Nutzung frei gegeben werden.
Die Fußböden sind ebenfalls in meisten Räumen bereits
fertig. So auch in dem größten Raum im zweiten Stock, der in
Zukunft als Festsaal genutzt wird. Hier erstrahlt als Prunkstück der
Kamin im neuen Glanz. Die Türen sind ebenfalls, schon fertig, die
Türrahmen bereits eingebaut und restauriert. Allerdings, wie man bei
der Begehung feststellen konnte, entsprechen teilweise die Türen nicht
mehr unbedingt den heutigen Normmaßen. Eifrig gearbeitet wird derzeit
noch im ersten Stock, wo die wertvollen Decken- und Wandmalereien restauriert
und gesichert werden. Mit Hochdruck wird hier ein Kunstwerk nach dem anderen
fertig gestellt.
Aufwändige Stuckarbeiten
Das auffälligste Zimmer wird sicher das so genannte "Herrenzimmer"
mit aufwändigen Stuckarbeiten und einem sehenswerten Deckengemälde.
Ausgebaut ist derzeit noch die wuchtige zentrale Holztreppe, die ebenfalls
im Original erhalten und restauriert wird.
Größere Probleme - und dies, so hofft Bürgermeister
Braun, sollen die letztes werden - machen die ebenerdigen Gewölbe.
Hier hält an den alten Decken der aufgetragene Anstrich nicht. Mittlerweile
hat er sich in fast allen Räumen wieder gelöst. Ursache hierfür
ist nach einer Analyse laut Christina Knott der Salzgehalt in dem original
erhaltenen Unterputz. (Lesen Sie dazu auch den Bericht oben!)
Veranstaltungen schon geplant
Für dieses Problem wird in nächster Zeit noch eine Lösung
gefunden werden. Die ersten größeren Veranstaltungen sind bereits
in enger Abstimmung mit der Gemeinde und dem Kulturverein abgestimmt worden.
So sind nach der offiziellen Eröffnung am 31. Mai und 1. Juni
bereits ein Künstlermarkt, drei Mal eine "Nacht der Religionen", eine
Ausstellung zum Marktfest sowie eine Reihenveranstaltung mit Ausstellungen
zu den Wildwochen geplant.
Heute wird die Sanierung fortgesetzt
(Amberger Nachrichten vom 27.01.2003)
Landesamt für Denkmalpflege hat ein Jahr mehr Zeit für die Renaissanceräume im Erdgeschoss
Das Gespenst "Baustop" drohte vergangener Woche bei der Millionen schweren
Sanierung des einstigen Hammerherrensitzes (wir berichteten bereits). Die
kurz zeitig ausgesprochene Baueinstellung durch Bürgermeisters Peter
Braun für die unmittelbar vor dem Abschluss stehenden Sanierungsmaßnahme
ist jedoch wieder vom Tisch. Eine kurzfristig einberufene Bauausschusssitzung
des Marktgemeinderates mit Ingenieur Raimund Karl vom Landesamt für
Denkmalpflege, dem Bau betreuenden Architekten Dieter Meiller aus Amberg
sowie Pfarrer Georg Braun und der Kirchenverwaltung sollte die Lösung
für den weiteren Sanierungsverlauf der beiden Renaissanceräume
im Erdgeschoss bringen; sie sollen in Zukunft von der Katholischen Kirchenverwaltung
genutzt werden.
Probleme hatten sich in der vergangenen Woche für zwei Renaissanceräume
ergeben: Der aufgebrachte Putz und die Farbe hielten nicht, so dass die
Räume im derzeitigen Zustand als nicht ordnungsgemäß saniert
zu betrachten sind. Von Seiten der Marktgemeinde ist man der Meinung, dass
die auf die alten Renaissanceputzteile aufgebrachten Ausbesserungen und
Farbe in Folge von Salzausblühungen immer wieder abbröckeln,
wie dies auch bei verschiedenen Besichtigungen in den vergangenen Wochen
fest zu stellen war.
Wie Bürgermeister Braun nach mehreren Gesprächen mit dem
Architekten und dem Landesamt für Denkmalpflege berichtete, könne
er die Räume nur nach einwandfreier Sanierung abnehmen. Die vom Landesamt
für Denkmalpflege in Aussicht gestellte Lösung, über fünf
bis sieben Jahre die Räume jährlich neu zu überarbeiten,
bezeichnete Braun als nicht hinnehmbar. Auf die Aussage Karls hin, die
Zuschussgewährung neu zu überdenken, sah man im Rathaus die weitere
Finanzierung als nicht mehr gesichert an.
Die Beteiligten einigten sich jedoch noch am Freitag über die
Fortsetzung der Renovierungsarbeiten im Hammerschloss. Laut Braun wird
dem Landesamt für Denkmalpflege ein Jahr länger Zeit gegeben,
um geeignete Maßnahmen für die Sicherung der etwa 400 Jahre
alten Putze zu ergreifen. In etwa einem Jahr wird man sie darüber
unterhalten, ob die Sanierung zur Zufriedenheit der Gemeine abgelaufen
ist oder ob ein völlig neuer Sanierputz aufgetragen wird. Die beiden
Räume werden vorerst auch von einer Abnahme ausgespart.
Im Gegenzug wird das Landesamt für Denkmalpflege die Bezuschussung
von 350 000 Euro für die gesamte Sanierungsmaßnahme beibehalte
Auch die katholische Kirchenverwaltung zeigte sich mit dieser Regelung
einverstanden. Sie hatte bereits eine fällige Rate von 40 000 Euro
bis zur Klärung zurück behalten.
Bereits heute können die Bauarbeiten wieder fort gesetzt werden.
Zuversichtlich zeigte sich Braun mit dem vorgegebenen Zeitplan, denn bereits
am Freitag, 21. März, findet mit dem Landkreismundarttag die erste
große Veranstaltung im Hammerschloss statt. Unter dem Motto "Romantik"
ist Kreisheimatpflegerin Evi Strehl mit ausgewählten Laienkünstlern
zu Gast. Aus der Marktgemeinde ist der Männergesangsverein mit verschiedenen
Liedern in den Landkreismundarttag eingebunden.
Im Juni wird die offizielle Einweihung des Hammerschlosses mit einem
Festakt erfolgen.
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