Ein Signal für die Oberpfalz gesetzt

(Amberger Zeitung / Amberger Nachrichten vom 02.06.2003)
 

Festakt mit Schlüsselübergabe zur Einweihung des Hammerschlosses - Ein Riesen-Kraftakt

Mit einem Festakt und der obligatorischen Schlüsselübergabe im Festsaal des Hammerschlosses wurde das Pfarr- und Gemeindezentrum Hammerschloss am Samstag offiziell seiner Bestimmung übergeben.
An der Feier nahmen viele Gäste aus der Politik, Vertreter der Bundeswehr, der Schule, der Kirche und der Gesellschaft, vor allem aber viele Bürger und Vereinsvertreter teil.
Bürgermeister Peter Braun bezeichnete es schon fast als Ironie der Geschichte, dass er-über viele Jahre kein Befürworter dieses Projektes - mit der Entgegennahme des symbolischen Schlüssels der neue .Schlossherr" wird.

Synergien geschafft
Immerhin bedeute seinen Worten nach die Renovierung des Schlosskomplexes mit einem Kostenvolumen von 3,2 Millionen Euro, ein Riesenkraftakt, selbst wenn ein Zuschuss in Höhe von zwei Millionen Euro und eine Mietvorauszahlung der Pfarrgemeinde in Höhe von400 OOO Euro abgezogen würden. Rund 1,2 Millionen Euro verblieben als Eigenanteil. Andererseits zeigte sich der Bürgermeister überzeugt, dass diese Baumaßnahme Synergien schaffe, die den ältesten Ortsteil der Gemeinde positiv beeinflussen würden.
Immerhin tragen die mit "Leben ausgefüllten" Nebengebäude des Hammerschlosses durch die Nutzung der Blaskapelle St. Ägidius und des Trachtenvereins zur Belebung des Viertels bei. Nicht zu vergessen seien die die Aktivitäten der kirchlichen Vereine und des Kulturvereins. Die Renovierung ist laut Braun noch nicht abgeschlossen. Der Markt sei bemüht, binnen Jahresfrist das angrenzende Rosendorf-Anwesen zu renovieren.
Demnächst beginne auch die Gestaltung der Freiflächen in den beiden Schlosshöfen. Vorerst letzte Maßnahme werde die Sicherung des Fochtnerstadels sein, dessen Dach sei einsturzgefährdet.

Zusammenarbeit gelobt
Braun würdigte den Einsatz seines Amtsvorgängers Manfred Puchta, das Engagement von Pfarrer Georg Braun und dem damaligen Landrats Dr. Hans Wagner für dieses Projekt. Für die Planung und deren Umsetzung zeichnete das Ingenieurbüro Meiller, Dittmann und Partner verantwortlich. Braun lobte die Zusammenarbeit mit Betriebswirt Schindler von der Stadtbau Amberg und die ,;kompetente und zielorientierte Verhandlungsführung" von Konservator Raimund Karl.
Diplom-Ingenieur Dittmann sagte, der Marktrat habe sich die Entscheidung für die Sanierung nicht leicht gemacht. Jedoch sei die Entscheidung "pro Schloss" die richtige gewesen. Konservator Raimund Karl und Landrat Armin Nentwig hoben ebenfalls die Bedeutung dieses Projekt hervor. Laut
Karl wurde damit ein Signal für die gesamte Oberpfalz gesetzt. Mit der Sanierung wurde "den Bürgern ein Stück Geschichte und ein gerütteltes Maß an Selbstbewusstsein und Identifikation zurückgeben". Immer mehr Vereine zögen die Renovierung historischer Gebäude den Neubauten vor.

Ein Schmuckkästchen
Landrat Armin Nentwig bezeichnete das Schloss als Schmuckkästchen. Die Maßnahme stärke die Identifikation der Bürger mit der Region. ,. Wir können stolz sein, auf unsere Geschichte, unsere Tradition und unser Know-how im Landkreis", sagte er. Nentwig versprach, der Kreis werde dem Markt bei der Umsetzung eines Nutzungskonzeptes unterstützen.
Die Danzlmusik des Heimat- und Volkstrachtenvereins gestaltete die Einweihungsfeier musikalisch. Nach dem offiziellen Teil wurde im inneren Schlosshof gefeiert. Mit Eintopf bewirtete die Pateneinheit der Gemeinde, das Gebirgstransportbataillon 1./ 83 aus Gärmersdorf, die Gäste. Der zweite Tag des Festwochenendes endet mit einem prächtigen Höhenfeuerwerk.

Das Schloss – ein Schöner Schwan
In die Zeit um 1700 versetzte Diplom -Ingenieur Dittmann die Gäste bei der Einweihung.
Das dreigeschossige Hammerschloss überrage als mächtige Bau das Hammerviertel.
Wer aus dem Festsaal blicke, sehe Hammerwerke, Wasserräder, Lagergebäude, Schmieden,
dazwischen Ställe und Scheunen. Heute sähen die Menschen viele Bauten der Vereine. Hinzu komme in den nächsten Jahren ein großer Veranstaltungsraum. Schmidmühlen habe
es geschafft, die alte Hammerschloss-Herrlichkeit wieder zu beleben. Aus dem hässlichen Entlein Hammerschloss sei ein schöner Schwan geworden.
 

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