Baustellenbericht
April 2000
(Amberger Zeitung vom 28.04.2000 / Amberger
Nachrichten v. 27.04.2000)
Bei Restaurierung überraschend Originalfarbe entdeckt / Hammerschloss
Nach der Winterpause sind nun die Sanierungsarbeiten an Schmidmühlens größter und teuerster Baustelle wieder in vollem Umfang angelaufen. Deutlich ist dies an dem Gerüst zu erkennen, das nun – mittlerweile vollständig aufgebaut - das Hammerschloss vollständig umgibt.
Fest steht nun auch die Farbe der Außenfassade des Hammerschlosses.
Bei den Restaurierungsarbeiten stieß man, eigentlich recht überraschend,
auf die Originalfarbe.
In diesem Jahr wird sich bei dieser Baustelle einiges bewegen, so Diplomingenieurin
Christina Knott vom
Planungsbüro Meiller, Dittman und Partner GdbR Amberg. Das Schloss
wird heuer außen fertig gestellt.
Zur Zeit wird intensiv an der Außenfassade gearbeitet. Sämtliche
Fensteröffnungen wurden in ihrer Originalgröße
wiederhergestellt.
Da über Jahrzehnte das Hammerschloss als Mietshaus diente, wurden
damals in den Räumen Zwischendecken eingezogen und somit auch die
Fenster verkleinert. Diese Veränderungen wurden mittlerweile rückgängig
gemacht.
Die so in der Originalgröße wieder herstellten Fensteröffnungen
wurden bereits einem Schreiner übergeben.
Eine weitere Maßnahme der letzten Tage – für Baulaien recht
spektakulär diente der Stabilisierung des gesamten
Hammerschlosses. im oberen Drittel des Gebäudes wurden alle vier
Außenwände mit Spezialbohrern durchbohrt,
Stahlseile durch das Mauerwerk gezogen und das Gebäude regelrecht
zusammen geschraubt. So "fest verzurrt und
geschraubt" will man ein Auseinanderdriften des Mauerwerks verhindern
und somit das Schloss stabilisieren.
Momentan werden die Risse in der Außenhaut verpresst sowie die
Fensterbekrönungen restauriert. Für die Außen- putz- und
Stuckarbeiten läuft derzeit ein Teilnehmerwettbewerb. Hier können
sich Fachfirmen um die Arbeiten be-
werben. Diese müssen, so Diplom-Ingenieurin Christina Knott, nachweisen,
dass sie bereits vergleichbare Arbeiten
erfolgreich durchgeführt haben. Man lege größten Wert
auf qualitativ hochwertige handwerkliche Bauausführung
Fassade im Oktober fertig.
Ein Ende hat nun auch das Spekulieren um den Farbanstrich der Außenfassade
des Schloss: Nachdem man bei
Untersuchungen unterhalb des Daches auf die Originalfarbe gestoßen
ist - Buchstaben einer alten Aufschrift sind
aus der Fassade gebrochen und hier konnte man den Originalfarbanstrich
fest stellen-, steht jetzt auch die Außenfarbe
fest. Das Schmidmühlener Hammerherrenschloss, so Christina Knott,
wird einen blau-schwarzen Anstrich erhalten. Die Fensterbekrönungen
werden weiß gestrichen. Das Schloss wird laut Christina Knott ein
ähnliches "Outfit" erhalten
wie das Rathaus in Hohenburg. Der Farbanstrich der Nebengebäude steht noch nicht fest. Auf jeden Fall soll die Außenfassade (einschließlich der Fenster) im Oktober fertig gestellt sein. Im weiteren Verlauf wird man dann die Rohinstallation (Heizung, Wasser usw.) vornehmen. In diesem Jahr werden nach Auskunft der Architektin schätzungsweise rund eine Million Mark verbaut werden. Abgeschlossen sind die Abbrucharbeiten im Inneren des Schlosses. Hier wurden rund zehn Tonnen Auffüllmaterial aus dem Gebäude entfernt. Weiter wurden die wertvollen Stuckdecken gesichert, Risse im Mauerwerk geschlossen und Balken in den Zwischendecken neu eingezogen. Gleiches geschah im angrenzenden Nebengebäude, dem Krausanwesen, wo zudem der Dachstuhl erneuert wurde.
Diese Maßnahmen beliefen sich auf rund 600000 Mark. Mittlerweile begehbar sind die äußerst interessanten Kellergewölbe im Schlossinneren. Ein erstes Konzept für die Außengestaltung gibt es inzwischen auc, das Landschaftsarchitekt Röth ausgearbeitet hat Es sieht in erster Linie die Gestaltung der beiden Schlosshöfe (innerer und äußerer Schlosshof) als vielfältig nutzbare Erlebenisräume vor. So soll der äußere Schlosshof (vor dem Meierstadel) sowohl als Platz für verschiedene Märkte, als ach als Parkplatz genutzt werden können. Der innere Schlosshof (ehemaliges Fochtner Anwesen) wird mit Bäumen begrünt und ist als kleiner Platz für Feste und Feiern vorgezogen.
Kulturverein plant Schlossfest
Der Abschluss der gesamten Sanierungsarbeiten ist für Ende 2002
geplant. Dies liegt nicht an der langsamen Arbeits-
weise der beteiligten Firmen, sondern die Auszahlung der Fördergelder
streckt sich über vier Jahre. Der gesamte Schlosskomplex kann dann
allen Vereinen der Gemeinde und Pfarrei genutzt werden. Der erste Verein
wird wohl der Kulturverein Schmidmühlen sein: Im Rahmen der Kulturwochen
will man im "Inneren Schlosshof" ein erstes kleines "Hammerschlossfest"
feiern und der Bevölkerung die Baumaßnahme vorstellen.
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