Bericht Heimatmuseum – „Schatzkammer
Schmidmühlens“ mit Problemen
Von: Josef Popp
(aus Mittelbayerischer Zeitung vom 20.05.2005 / Amberger
Zeitung vom 25.05.2005)
Es ist
klein aber fein und sehenswert – das Heimatmuseum im Oberen Schloss in
Schmidmühlen.
Aber
es hat einen großen Nachteil: In den obersten Räumen des Oberen
Schlosses ist es für die Öffentlichkeit kaum noch zugänglich.
Im Jahren 1979 und 1980 wurde es von dem damaligen Bürgermeister und
langjährigen Trachtenvorsitzenden Max Michl ins Leben gerufen. In
diesen Jahren erfolgte auch eine Erstausstattung.
Der
Heimat- und Volkstrachtenverein stiftete dabei der Marktgemeinde Schmidmühlen
einen Schrank, ein Spinnrad, eine Truhe, Gebetbuch und Rosenkränze.
Von den Angehörigen verstorbener Trachtenmitgliederwurden
deren Trachten dankenswerter Weiseals
Dauerleihgabe überlassen und bilden ohne Zweifel den Blickfang in
dem Museumsraum. Immer wieder wurde das Heimatmuseum mit kleinen Geräten
erweitert. So hängt auch die alte Vereinsfahne des Militärvereins
in den Räumen; ein altes Uhrwerk, das bei der Renovierung der Kreuzbergkirche
entdeckt wurde, steht gleich beim Eingang. Max Schneider überließ
in den letzten Jahren dem Markt historische Nachbauten, zwei Meisterwerke
handwerklichen Könnens.
Nachdem
bis vor drei Jahren, der Fertigstellung des Hammerschlosses, einmal im
Jahr eine große Ausstellung im Rahmen des Kultursommers im Oberen
Schloss stattfand, wurde das Heimatmuseum auch regelmäßig besucht.Für
die „Schatzkammer des Marktes“ gibt es derzeit zwei Probleme: Es wird kaum
noch besichtigt und die Sammlung ist unsystematisiert. Immer noch liegt
ein vom Heimat- und Kulturverein skizzierter Entwurf in der Schublade.
Das Heimatmuseum soll in das Hammerschlossareal und hier insbesondere in
die unteren Räumen des Krausanwesens umziehen. Da diese noch zwei
Jahre vermietet sind, besteht die Möglichkeit, ein grundlegendes Konzept
zu erarbeiten.
Der
Vorteil bei diesen Räumen wäre, sie könnten bei den verschiedensten
Veranstaltungen geöffnet und für die Bevölkerung problemlos
zugänglich gemacht werden.
Der
Nachteil: Es sind ebenfalls nur zwei Räume.
Bei
der Konzeption wird man auch die Wahl der Qual haben: Entweder das Museum
spiegelt die Geschichte Schmidmühlens wieder oder es wird ein Schwerpunkt
gesetzt. wären Hier wiederum viele Möglichkeiten gegeben. Entweder
man bautdas Museum mit Blick auf
die ursprüngliche Grundausstattung des Trachtenvereins mit weiteren
Uniformen und Trachten aus oder besinnt sich zum Beispiel auf die keltische
Vergangenheit oder baut die handwerkliche Sammlung aus.
Nach
wie vor fehlt in dem Geburtsort des bedeutendsten spätgotischen Bildhauers
Erasmus Grasser ein Dokumentationstraum.Diese
wäre genauso wünschenswert wie eine kleine Dokumentation über
die Hochwasserfreilegung, eine Baumaßnahme, die zu Beginn des neuen
Jahrhunderts nachhaltig das Ortsbild veränderte.
Eine
weitere Möglichkeit, die vom Kulturverein in den Anfangsjahren des
Kultursommers erfolgreich praktiziert wurde,wäre
noch, zum internationalen Tag des Museums eine Schwerpunktausstellung zu
konzipieren. Dann bräuchte man aber wieder Lagerräume für
das historische Material oder Gerät. Diese fehlen derzeit noch. Viele
Probleme, aber interessanteAufgaben
stehen an.
Eines
dürfte sicher sein: Das kleine Heimatmuseum wird in geschichts- und
traditionsbewussten Schmidmühlen seine sichere Zukunft haben.
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Das
alte Uhrwerk wurde bei der Renovierung der Kreuzbergkirche entdeckt
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Die
Fahne des Militärvereins hat seine Heimat im Museum gefunden
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Alte
Trachten sind der Blickfang des Heimatmuseums
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siehe auch Bericht über das
Rathaus
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