Sich zu verstehen, setzt voraus, sich zu kennen.
Bayern und Böhmen – das ist die Geschichte einer Nachbarschaft im Herzen von Europa. Ferdinand Seibt, der große Kenner der Böhmischen Geschichte schreibt:
“Jede Epoche der europäischen Geschichte hatte im böhmischen Spiegel ein eigenes Gesicht“.
Die nördliche Oberpfalz und Franken waren stets davon berührt. So dehnte sich Mitte des ersten vorchristlichen Jahrtausends ein keltisches Siedlungsgebiet von England aus ostwärts und schloss Böhmen mit ein. Aus dem Südosten kamen um die Zeitenwende die Germanen, Markomannen übten Druck auf Rom aus, zogen dann weiter nach Westen, ein Teil, so erzählen alte Sagen, ließ sich unterhalb des Parksteins nieder – Meerbodenreuth, eine Siedlung des berühmten Führers Marbot? Exakt 1000 Jahre lang, mit Karl dem Großen, nach dessen Namen sich das tschechische Wort für König (kral) ableitet, bis zur Resignation des Habsburgers Franz 1806, hatte Böhmen eine besondere Stellung zum deutschen Reich.
Mit der (freiwilligen) Taufe der 14 Böhmischen Adeligen 845 in Regensburg erfolgte die offizielle Zuwendung zum Westen.
Im 6. Jahrhundert kamen die Slawen, Ortsgründungen und slawische Namen finden wir auch in der Oberpfalz bis hin nach Unterfranken. Im Mittelalter und nach dem Dreißigjährigen Krieg holte man die Deutschen und seit dem Hochmittelalter jüdische Gruppierungen ins Land.
Die territoriale Gestalt Böhmens ist seit dem Hochmittelalter unverändert (Sonderfall Egerland), für uns Nachbarn war Tschechien stets eine erfassbare Konstante. Bayern besteht zwar ebenso lange wie Böhmen- doch sein Territorium veränderte sich über Jahrhunderte grundlegend. Die Bayerisch-böhmische Grenze wiederum ist vom mittelalterlichen Altbayern bis heute eine konstante Grenze und seit über 1000 Jahren unverändert. Die bayerisch-tschechische Grenze ist als eine der ältesten Grenzen Europas durch eine wechselvolle Geschichte geprägt.
Der Heilige Wolfgang, Bischof von Regensburg setzte sich die die Selbständigkeit der Böhmischen Kirche ein.
Die Karte zeigt den Einfluss des Bistums Regensburg um das Jahr 950.
Bereits im ersten Jahr seines Episkopats traf Bischof Wolfgang (973) eine Entscheidung von weitreichendster kirchenpolitischer Bedeutung für den bayerisch-böhmischen Raum: Er stimmte der Abtrennung Böhmens aus dem Regensburger Diözesanverband und der Errichtung eines selbständigen Bistums Prag gegen den Willen des Domkapitels zu. Wolfgangs Haltung erhellt sein Ausspruch:
"Wir sehen im Boden jenes Landes eine kostbare Perle verborgen, die wir nicht, ohne unsere Schätze zu opfern, gewinnen können. Deshalb höret: Gern opfere ich mich selbst und das Meinige auf, damit dort die Kirche erstarke und das Haus des Herrn festen Boden gewinne." Die Tschechen haben ihm das nie vergessen, eine starke Verehrung war ihm gewiss.
St. Wolfgang, einst Patron der Klosterkirche Kladruby, rechts Wallfahrt St.Wolfgang
Die Geschichte der Oberpfalz und Böhmen war lange Zeit eins, gehörte man doch dem selben Land, dem „Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation“ an. Im 14. Jahrhundert vertieften sich die Beziehungen durch die Luxemburger auf dem böhmischen Thron. Besonders betroffen die nördlichen Oberpfalz, Teile Mittel- und Unterfrankens. „Neuböhmen, Böhmen jenseits des Waldes“, nannte Karl IV. sein Land zwischen Bärnau und Nürnberg. Wohlstand, Sicherheit und ein gutes Zusammenleben prägte das Schicksal der Menschen. Sulzbach bestimmte er als Zentrum, noch heute verweisen viele Spuren an jene Zeiten.
Aus der reichen Oberpfalz wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg „der Steinacker des Reichs“ durch die vielen Religionskonflikte. um den Reformer Jan Hus. „Die Geschichte hätte ein Märchen sein können, dies wurde aber durch die Machtinteressen von Politik und Kirche zerstört“ (Heribert Prantl). Die Nachwirkungen dauerten 200- 300 Jahre für diese Region.
Europa ist größer geworden
Seit dem 1. Mai 2004 gehören unsere östlichen Nachbarn, darunter auch Tschechien zur Europäischen Union. Aus bayerischer Sicht ist uns der Nachbar Tschechische Republik geographisch und kulturell ganz nah.
Gemeinsame Feier in der Reithalle der Windischgrätzer bei Tachov 2004
1000 Jahre Nachbarschaft im Herzen Europas und seit dem Mittelalter enge, wenn auch wechselhafte Beziehungen verbinden Deutsche und Tschechen. Die Randgebiete Böhmens und Mährens waren bis zur Vertreibung nach dem 2. Weltkrieg durch Deutsche besiedelt. Und weil Böhmen und Mähren jahrhundertelang zum Habsburgerreich gehörten, hatten die Tschechen umgekehrt eine enge Verbindung zur deutschen Kultur. Wir stoßen also auf viele Gemeinsamkeiten: Nicht wenige Menschen waren sprachlich in beiden Kulturen zu Hause. Viele Bezeichnungen existieren in beiden Sprachen. Küche, Literatur, Musik und Kunst und natürlich Geschichte bieten interessante Ansätze zur genaueren Erforschung.
Teufelsgeige und Akkordeon, da weht der "Böhmische Wind", der in unserem Nachbarland der "Russische Wind" genannt wird.....
In vielen Lebensäußerungen der Tschechen wie der Deutschen finden sich Berührungs-Punkte - und gerade die aus Böhmen, Mähren und Sudetenschlesien vertriebenen Deutschen können davon erzählen. Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Besonderheiten zu entdecken, kann helfen, einander näher zu kommen und vorhandene Berührungs-Ängste aus wechselseitig zugefügtem Leid zu überwinden.
Im Mai 2004 wurde Bayerns östlicher Nachbar, die Tschechische Republik, Mitglied der Europäischen Union. In der zweigrößten Reithalle der K& K Monarchie in Sedlec (Heiligen) bei Tachov würdigen Oberpfälzer und Tschechen diese Entwicklung. Man hat dies sowohl bei uns, wie bei den Tschechen als endgültige Überwindung der Spaltung Europas angesehen. Gespalten war Europa durch die ideologische Konfrontation des Kalten Krieges, noch viel tiefer zerspalten hatte es sich durch den übersteigerten Nationalismus, der sich im 19. Jh. entwickelte. Die politische Entwicklung des 19. und 20. Jahrhunderts entzweiten die beiden Regionen vollständig. Vor allem Prag wurde der „deutschen und jüdischen Seele“ beraubt. Durch die Vorherrschaft der Sowjetunion hätten die Tschechen auch beinahe ihre Identität verloren.
Dies wird deutlich, wenn man sich den alten deutschen Namen Tschechiens, Böhmen und Mähren, ansieht. Böhmen und Mähren (als geschichtlicher Begriff) war jenes Land, in dem zwei Völker, Deutsche und Tschechen, in einer Gemeinschaft 800 Jahre lang gelebt hatten. Das alte Prag, das alte Böhmen- das war einmal, es ist seiner Seelen beraubt worden. Dieses Böhmen existiert nicht mehr, der Nationalismus beider Seiten hat die Gemeinschaft zerstört. Auch Europa wird die böhmische Völkergemeinschaft nicht wiederherstellen können, aber es kann dazu beitragen, die Zeiten der Konfrontation zu überwinden und dort wieder anzuknüpfen, wo die Völker schon einmal standen: bei einem friedlichen Zusammenleben in einem gemeinsamen Haus, das früher Böhmen hieß und heute Europa.
Erst jetzt wächst Europa wieder zusammen
„Es wird Zeit, dass wieder Frühling wird in Böhmen und der Oberpfalz“, sagte Heribert Prantl. „Hier, im Herzen Mitteleuropas, entscheide sich vielleicht die Zukunft Europas. „Die Oberpfalz und Böhmen sind wie Dornröschen. Sie müssen wach geküsst werden und sich auch küssen lassen“, fordert Heribert Prantl, Jurist, Journalist und Autor, Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung.
Sprachangebote für die Jugend verstärken
Foto: Im Kindergarten (ab 2006) und Grundschule (seit 1998) begegnen die Kinder in Altenstadt der Spache des Nachbarn. Zwei Schulpartnerschaften mit Kladruby und Stribro (Kindergarten mit Kladruby) vertiefen die Beziehungen.
Es gibt viele kulturelle Aktionen und Dauereinrichtungen in der der Oberpfalz, die längst die Rosen- und Dornenecke durchschritten haben. Politik und Wirtschaft sind nun mehr denn je gefragt, das Märchen zu einem glücklichen Ende zu führen. Dazu gehört es, den jungen Menschen das Angebot zu machen, in den Schulen die Sprache des jeweiligen Nachbarn lernen zu lassen und auch Gelder für die Unterrichtung bereit zu stellen. Es kann nicht sein, dass Eltern den Tschechischunterricht an der Schule selbst zahlen. Gehen wir nach Westen, vor 50 Jahren haben die Länder den Französischunterricht an der Grenze bezahlt und nicht die Banken oder Eltern.
In eigener Sache Vorwort zu den Webseiten
„A jo te! – Auf geht`s “
Als mir an einem Oktobertag des Jahres 1989 an der Volksschule in Bärnau, ich war zu dieser Zeit dort Schulleiter, von Dr. Miroslav Brani, OSD-Abgeordneter in Prag und Lehrer an der Zakladni škola Kostelni in Tachov das Angebot gemacht wurde, Kontakte zwischen beiden Schulen aufzunehmen, öffnete sich mir, vollkommen überrascht, eine neue Welt. Eine Welt, die durch eine undurchlässige Grenze, bekannt unter dem Namen “Eiserner Vorhang“, hermetisch abgeschlossen war. Es war nicht irgendeine Grenze, es war eine Grenze, die rund 45 Jahre für die Grenzbewohner auf beiden Seiten Angst auslöste. Eine Grenze, die im Spielball der Politik des „Kalten Krieges“ bedrohlich sein konnte. Kubakrise, Berlinkrise, ich erinnre mich an kilometerlange Panzer- und Militärfahrzeugschlangen auf den Straßen nach Osten, tödliche Zwischenfälle, bedrückende Hinweise von Grenzsicherungs-anlagen, sollte das alles vorbei sein? Nur wer an der Grenze aufgewachsen ist, kann die Gefühle nachvollziehen, die die Menschen bewegte, als sie sich erstmals auf den Weg nach Osten und umgekehrt nach Westen aufmachen durften. „A jo te! – Auf geht`s “, hieß die Losung tausender Begeisterter. Euphorie machte sich breit, Glasnost und Perestrojka durchbrachen plötzlich Wälle, deren Barrieren unüberwindbar und auf ewig manifestiert zu sein schienen.
Die Straße von Bärnau in der nördlichen Oberpfalz ins 20 Kilometer entfernte Tachau existierte nicht mehr, auf ihr waren die Deutschen aus Böhmen nach 1945 zwangsausgesiedelt worden. Bald darauf vernichtete der kommunistische Staat sämtliche Spuren von Wegen nach dem Westen. Rund 25.000 Menschen mit Bussen, als Radfahrer oder Fußgänger, mussten sich den Weg am 19. Mai 1990 beim ersten freien Grenzübertritt nach Tachau und umgekehrt nach Bärnau über die Wiesen suchen. Mitte November 1991 wurde die Straße für den Verkehr wieder eröffnet.
Und es war nicht irgendeine Straße, wie ich in diesen Monaten erfuhr. Es war eine Straße, auf der die Menschen jahrhundertelang friedlich von West nach Ost und umgekehrt zogen. Es war eine Straße, die den Orten und den Menschen zwischen Prag und Nürnberg Wohlstand, zum Teil auch Reichtum brachte. Mit dieser Straße beschäftigten sich 1989/90 Schüler in Bärnau und Tachau unter Anleitung ihrer Lehrer im Rahmen eines Geschichtswettbewerbes der Körber-Stiftung Hamburg und stellten dabei Erstaunliches fest. Bei der wiedereröffneten Straße zwischen beiden Orten handelte es sich um die sogenannte „Goldene Straße“ von Nürnberg nach Prag. Eine Altstraße, die vor 650 Jahren durch den Böhmischen König und Kaiser Karl IV. aus dem Hause Luxemburg errichtet und zur offiziellen „Kaiserstraße“ erklärt worden war. Spannend wurde es für die Beteiligten, die sich ohne auf große Literaturangaben stützen zu können, mit diesem Weg beschäftigten.
19. Mai 1990 am höchsten Grenzübergang der Oberpfalz in Bärnau warten wir die ersten Gäste aus Tachov. Noch existiert keine Straßenverbindung, wir müssen über Wiesen und Felder zum Nachbarn.
Zum Glück wohnte in Bärnau der historisch versierte Kreisheimatpfleger Franz Busl, dem diese Straße sehr wohl ein Begriff war und der uns die ersten wichtigen Informationen und Tipps zur weiteren Erforschung gab. Mit einem bundesweit vierten Platz und einem Geldpreis, den wir uns redlich teilten, wurde die erste gemeinsame Arbeit der Volksschule Bärnau und der Zakladni škola Kostelni in Tachov ausgezeichnet. Eine der ersten offiziellen Schulpartnerschaft entstand 1991, viele folgten in den nachkommenden Jahren.
Mich persönlich hat das Thema nie mehr losgelassen. Ich durfte eintauchen in ein Stück Geschichte, das zunächst gekennzeichnet war vom friedlichen Zusammenleben der Menschen, vom Austausch mit Handel, Kunst und Musik. Mißgunst und Abwehr tauchten kurz mit den Hussiten und erst viel später mit dem Bazillus „Nationalismus“ auf. Was mich besonders beeindruckte, war die Tatsache, dass diese friedliche Epoche von einem Kaiser in gegenseitiger Achtung und Toleranz gefördert wurde. Karl IV., der in unseren Geschichtsbüchern ein karges Dasein fristet, dessen Standbild aber dominant am Frankfurter Römer thront. Ein Kaiser, der an den Fassaden der Rathäuser in Hamburg und Bremen steht und in Prag und Tangermünde an der Ostsee lebensgroß zu sehen ist.
Die Auseinandersetzung mit dem Thema der Goldenen Straße war und ist für mich immer noch eine mit Spannung angereicherte Geschichte. Nicht die akribische Suche nach dem exakten Weg der Altstraße steht im Mittelpunkt, das geschah eher nebenbei. Weitaus wichtiger waren und sind für mich die Erkenntnisse über die Gemeinsamkeiten unserer Länder im europäischen Kontext. Was habe ich überall für prächtige Freunde gefunden, als mich die Spurensuche nach Luxemburg und Breslau (Wroclaw) führte. Längst weiß ich, dass die Straße des Kaisers nicht in Prag oder Nürnberg endete. Viele Kenntnisse und Erkenntnisse verdanke ich der Unterstützung meiner Freunde Jean Pierre Origer in Luxemburg oder Václav Peteřik in Střibro. Was die Kenntnisse der tschechischen Geschichte und die wertvollen Informationen über die Orte der Goldenen Straße in Mittelböhmen anbelangt, ohne die stete Hilfe meines Freundes František Rejzek aus Drozdov bei Cerhovice wäre ich nie so tief eingedrungen. Danken will ich an dieser Stelle auch meiner Frau, die mir immer den Freiraum gab, tätig zu werden.
Schulpartnerschaften entstanden entlang der Straße, Lehrerfortbildungen mit Kollegen aus Nordbayern, Tschechien, Polen und Luxemburg vertieften die Kontakte, schufen Freundschaften. Seit 1995/96 gabe es im zweijährigen Turnus Kunstwettbewerbe für Schüler mit wechselnden Themenbereichen. Die Ergebnisse: Zwei deutsch - tschechische Kalender, das zweisprachige deutsch-tschechische Lesebuch „Sagenhafte Goldene Straße“ mit einem Beitrag aus Luxemburg, das Buch "Jednou Bavorsky, jednou cesky, mal bayerische, mal böhmisch", das Büchlein Kladbara, der deutsch-tschechische Begegnungsführer.
Danken darf ich an allen Lehrern in den betroffenen Schulen, die mich auf diesem Weg bislang begleitet haben, besonders aber den Mitgliedern des Förderkreises Deutsch-Tschechischer Schulen e.V. und im Nachfolgeverein Goldene Straße e.V. für die Unterstützung. Durch Ausstellungen, Lehrerfortbildungen und Vorträge von Nürnberg bis Prag konnte das nunmehr vier Länder umfassende Thema "Goldene Straße" einem immer größeren und interessierteren Publikum nahegebracht werden. Mit
Freude kann ich registrieren, dass sich im Grenzstädtchen Bärnau, dem ich mich besonders verbunden fühle, zweisprachige historische Spiele zur Thematik durchgeführt werden. Der deutsch-tschechische Geschichtspark ist ein Leuchtturmprojekt an der GrHunderte von Menschen begleiteten mich bislang bei meinen Exkursionen mit der Volkshochschule auf der Goldenen Straße in alle vier Länder. Sie sind es wiederum, die die Erfahrungen über die Geschichte und Schönheiten der besuchten Länder an andere weitergeben und neugierig machen auf Orte, die bis dato zu den nach Schiller „Böhmischen Dörfern“ zählten.
Diese Webseiten wollen zur Spurensuche anregen.
So wie vor 650 Jahren die Menschen voll Neugier nach Prag und Nürnberg oder gar weiter zogen, so will es einen Beitrag leisten, einen verschüttet gegangenen Teil unseres – seit 1. Mai 2004 - neuen Europas „neu“ zu entdecken.
„Die Goldene Straße durch Franken und die Oberpfalz“, eingebettet in die Landbrücke der Luxemburger auf dem Böhmischen Thron sollen die Beziehungen der Orte zwischen Trier- Mainz - Frankfurt - Nürnberg - Bärnau -PIlsen - Prag -Podibrady - Hradec Kralove- Nachod- Kudowa Zdroj (Bad Kudowa)- Kladzko (Glatz) - Zabkowice Sl (Fankenstein) - Wroclaw /Breslau unter dem Aspekt der einstigen böhmischen Verbindungen gesehen werden. Geklärt und abgegrenzt werden die Begriffe „Goldene Straße“ , „Verbotene Straße“ und „Neuböhmen“.
Die Vorstellung der, bis auf wenige Ausnahmen, eher unbekannten Orte in der Tschechischen Republik von Tachov (Tachau) bis Nachod mit kleinen Abstechern erscheint mir besonders wichtig. Durch die „Via Carolina“, die neue Autobahn, die ab Střibro nahezu parallel zur einstigen „Goldenen Straße“ bis Prag und weiter bis Königsgrätz verläuft, werden sie nicht oder kaum mehr vom großen Verkehr berührt. Nicht wenige Kulturdenkmäler sind hier versteckt und somit einen Besuch wert. Alle Ortes sollen - soweit es die Quellenlagen erlauben- vorrangig von den Auswirkungen der Epoche der Böhmischen Könige aus dem Haus Luxemburg durch-leuchtet werden.
Kaiser Karl IV. , auf dem Thron sitzend
Hinweise auf die Orte und weitere Regionen wollen aufzeigen, dass die Geschichte Karl IV. Dimensionen besitzt, die weit über Böhmen und Nordbayern hinausgehen. Die Person Karl IV. umfassend vorzustellen, wäre ein Kapitel, das den Rahmen dieser Webseite sprengen würde. Das hat ausführlich, der im Mai 2003 verstorbene, große Kenner der Böhmischen Geschichte, Professor Ferdinand Seibt, getan. Hier sind nur die wichtigsten Daten und Bezugspunkte zu finden.
An konkreten Beispielen werden kunst- und kulturhistorische Verbindungen an dieser West- Ost Landbrücke in der Mitte Europas herausgestellt. Sie tangiert vier europäische Länder und ihre würde in meinen Augen der Rang einer europäischen Kulturstraße zu stehen. Vor dem Geschichtspark Bärnau haben wir auf der Originaltrasse der Goldenen Straße, teilweise in einem Hohlweg 2014 die rund 1000 km lange Landbrücke visualisiert