Die Länder der Böhmischen Krone unter der Regentschaft Karl IV.
Goldene Straße durch Deutschland in Bärnau /Oberpfalz 1990 neu entdeckt
Kaiser Karl IV. (1316–1378) wollte die Verbindung zwischen Prag und den Reichsstädten Nürnberg und Frankfurt sowie seinen luxemburgischen Hausmachtgütern gewährleisten. Dazu schuf er als Landbrücke die „Goldene Straße“, die durch die „neuböhmischen“ Gebiete in der Oberen Pfalz führte. Diese Reichsstraße sollte zu einer der wichtigsten Verkehrsverbindungen ihrer Zeit werden und im Kern zu einer bayerisch-böhmischen Lebensader. Zahlreiche Pflegeamtssitze und Burgen säumten die Trasse der rund 1000 Kilometer langen Strecke der Goldene Straße von Stadt Luxemburg über Frankfurt- Nürnberg-Pilsen-Prag-Hradec Kralove (Königsgrätz) - Klodzko (Glatz) nach Wroclaw (Breslau) .
Von Luxemburg aus verlief die Kaiserstraße, wir wollen sie, wie zwischen Nürnberg und Prag, als logische Fortsetzung "Goldene Straße" nennen. Vorgestellt wird der Streckenverlauf vom heutigen Grenzübergang in Echternach über Trier - Mainz (Koblenz) nach Frankfurt, Würzburg, Nürnberg, Weiden bis zur Grenze im Oberpfälzer Wald und dem Städtchen Bärnau am Grenzübergang zur Stadt Tachov /Tachau in Westböhmen. Hier startete am 1. März 2010 mit einem Volumen von 4 Mio Euro ein D-CZ Projekt. Errichtet wurde ein slawisches Dorf innerhalb eines Geschichtsparks ( mehr Infos unter "D-CZ Geschichtspark"). Im Januar 2012 erhielt das Projekt den Tourismuspreis 2012 des ADAC Deutschlands.
Landbrücke Luxemburg- Frankfurt- Nürnberg- Prag- Wroclaw/Breslau
Mit der Goldenen Bulle, dem wohl wichtigste Gesetz des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation , wurden nicht nur die Rechte der Kurfürsten, sondern auch die Modalitäten der deutschen Königswahl geregelt. Die Kurfürsten wurden als Wähler des Königs bestätigt. Der Erzbischof von Mainz als Kanzler für Deutschland müsse binnen 30 Tagen nach dem Tod des letzten Königs die Kurfürsten in Frankfurt am Main zusammenzurufen hatte, um in der Bartholomäuskirche, dem heutigen Dom, den Nachfolger zu küren. Ferner wurde die Reichsstadt Nürnberg darin "auf ewige Zeiten" zum Ort der Abhaltung des ersten Reichstags eines jeden neu gewählten Königs bestimmt. Sie war damit gleichrangig mit Frankfurt am Main als den Ort der Königswahl und mit Aachen als Krönungsort. Ein Grund, warum der Kaiser befahl: „Zur Wahl und Krönung sollen die Böhmenkönige in Zukunft (von Prag aus) auf dieser Straße ziehen.“
Eine Originalurkunde im Stadtarchiv Weiden in der Oberpfalz weist auf die "Gulden straß" hin (im Text unterstrichen).
Karl förderte und unterstützte die Städte in seinen Gebieten, gab ihnen vielerlei Privilegien und mehrete ihre Wirtschaftskraft.
Foto: Die Urkunde des Kaisers über die Verleihung des Holzrechtes für die Bürger von Neustadt liegt im Original im Staatsarchiv Amberg. Das Holzrecht gilt seit über 600 Jahren. Mit der HInterlassenschaft seines Handschuhs (im Stadtmuseum) bekräftigte er dieses Recht.
Das Grenzstädtchen Bärnau kaufte der Kaiser dem Kloster Waldsassen ab.
In Bärnau wurde 1990 die Goldene Straße neu entdeckt
Hier wurde die "Goldene Straße" nach dem Fall des Eisernen Vorhangs im Rahmen eines Geschichtswettbewerbs der renommierten Körber-Stiftung in Hamburg wieder entdeckt. Für sämtliche Aktivitäten, die sich heute daraus entwickelten, wurde mit dem prämierten Wettbewerbsergebnis von Bärnauer und Tachauer Schülern und Lehrer die Basis gelegt.
Nicht zu vergessen ist der anerkannte Altstraßenforscher und Ehrenbürger der Gemeinde Altenstadt/WN , Michael Hardt. In den 50er Jahren beschäftigte er sich intensiv unter den damaligen Möglichkeiten mit dem alten Weg.
Fotso: Die zweisprachigen Genzlandspiele in Bärnau, der deutsche-tschechische Geschichtspark, der Wanderweg des Fränkischen Albvereins und des OWV sind nur einige Beispiele.