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Tachov (Tachau) - königliche Stadt an der Goldenen Straße Die erste urkundliche Erwähnung der Stadt Tachau erfolgte 1115 in der Stiftungsurkunde des Klosters Kladrau. Schon vor dieser Zeit gab es eine Burgstätte, die 1131 durch eine landesfürstliche Burg im Auftrag des Premislydenfürsten Sobislav I. ersetzt wurde. Die Stadt zählt somit zu einer der ältesten Siedlungsanlagen in Westböhmen. Tachau lag als "böhmisches Landestor" auf Befehl Kaiser Karl IV. nicht nur an der "Goldenen Straße", sondern auch an einer Altstraße, die zum Kloster Tepl führte. Karl IV. ordnete Tachov seinem "Neuböhmischen Landen" zu. Während der Hussitenkriege kam es um Tachov zu großeren Schlachten, und Belagerungen. 1421 eroberten die Hussiten die Vorstadt. Immer wieder wechselten die Besitzer, im 15. Jahrh. hatten die Guttensteiner das Sagen. Im 16. Jahrh. siedelte sich eine jüdische Gemeinde mit eigener Schule und Synagoge an. Tachov unterstützte den "Winterkönig" und verlor zur Strafe nach 1620 den Titel einer königlichen Stadt. Auch der 30-jährige Krieg ging nicht spurlos an Tachov vorbei. In den jahren 1641 und 1648 wurde die Stadt viermal teilweise oder komplett von den Schweden niedergebrannt.
Kirchen in Tachov Die Wenzelskirche mit Die Franziskanerkirche mit Franziskanerkloster (heute Stadtmuseum) wurde zwischen 1451 und 1466 errichtet. Mit Deckengemälden des Tirschenreuther Malers Maurus Fuchs (1771 - 1848).
Wahrzeichen der Stadt, der Turm der Erzdekanatskirche "Maria Himmelfahrt" aus der Zeit der Stadtgründung, 1329 als gotische Basilika fertiggestellt. Nach dem 30-jährigen Krieg wurde sie barockisiert. Um 1620 zerstörten radikale Lutheraner das Innere der Kirche, 1647-49 wurde sie wieder renoviert und erhielt eine neue Einrichtung. Die heute z. T. neogotische Beschaffenheit erfolgte im 20. Jahrh.
Am Ende des 2.Weltkrieges wurde Tachov durch Bomben -abwürfe der Alliierten und durch Panzerbeschuss der Amerikaner schwer beschädigt, darunter auch die Pfarrkirche.
Das Schloss in Tachov
Nur ein Buckelquaderturm (1126) steht noch aus der romanischen Zeit des Schlosses am nordwestlichen Stadtplatz gelegen. Die Schweden zerstörten 1664 das Schloss. Die letzten Besitzer waren die Fürsten von Windischgrätz, die Umbauten im klassizistischen Stil durchführen ließen. Bereits im Jahre 1781 kamen sie durch Kauf in Besitz der Stadt. Alfred III. von Windischgrätz wurde 1893 österreichischer Ministerpräsident. 1945 mussten die Fürsten das Land verlassen und zogen sich auf einen Gutshof im Allgäu zurück. Perlmutterindustrie
Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich in und um Tachau ein Industriezweig, der Knöpfe aus Perlmutt herstellte. Daneben gab es eine berühmte Holzdrechslerei. Millionen von Holzperlen gingen von Tachau aus in die ganze Welt. Was die Perlmuttindustrie anbelangt, sie siedelte sich nach 1945 in Bärnau, etwa 15 Kilometer westlich, an. Viele Vorfahren der einstigen Fabrikanten stammten aus der Tachau und Umgebung. Informationen Tachov Nam Republiky 119 CZ 34701 Tachov email: infocentrum@tachov-mesto.cz www.tachov-mesto.cz
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