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Schwungvolle Aufführung

Schultheatertage starten am MRG mit Shakespeares "Sommernachtstraum"


Fotos von der Aufführung

“Wenn wir Schatten Euch beleidigt ...” so beginnt die Schlussrede des Puck in Shakespeares “Sommernachtstraum”, und der schelmische Geist entschuldigt sich mit einem Augenzwinkern für das fehlerhafte Spiel der ganzen Truppe. Zum Glück war dies bei der schwungvollen Aufführung des Max-Reger-Gymnasiums völlig unnötig: Die ganze Sache hatte Schwung und Pfiff, die Spielfreude war der Truppe durchwegs anzumerken.

Die vier Verliebten, deren Herzeleid und -freud ein Hauptthema des Stückes sind, gefielen durch ihre temperamentvolle Verkörperung der Rolle, vor allem die Mädchen Helena und Hermia (Michaela Bachhuber und Ines Begemann); die beiden jungen Männer Demetrius und Lysander (Michael Reindl und Florian Baumgärtner) zeigten ihre Beschützer- und Erobererinstinkte in zeitgemäßer Moderatheit.

Bei den Handwerkern, die ein Stück zur Hochzeit des Fürsten einstudieren und schließlich auch aufführen, glänzte, der Rolle gemäß, vor allem der Weber, der am liebsten gleich alle Rollen selbst spielen würde. Isabelle Augsberger überzeugte hier durch ihre fröhliche und stets souveräne Beherrschung ihres anspruchsvollen Parts. Beherzt standen ihr dabei ihre Kollegen zur Seite: Anna-Lena Ganster, Anja Mändl, Sarah Funck, Julia Welsch und Lisa Jütte.

Den Elfen, die in diesem Stück die Fäden ziehen, gelang es auf sehr reizvolle Weise, den ganz eigenen Charme der überirdischen Welt zu zeigen. In phantasievollen Kostümen (von Angelika Dietl), als Naturgeister mit einem grünen Hauch geschminkt und von luftigen grünen Tüchern umgeben, konnten sie die Zuschauer in die Geistersphäre entführen. Die Elfenherrscher Oberon (Nina Bogner) und Titania (Barbara Mokry) waren entsprechend würdevoll und anmutig, der Alleskönner Puck (Maresa Dietl) passend koboldhaft. Und was wären Herrscher ohne Gefolge? Die “kleinen” Elfen waren in ihren Elfenflügeln, mit Tanz und Gesang eine Bereicherung der Elfenwelt: Edith Luschmann, Elisa Dorfner, Lisamarie Hirmer, Anna Liebhäuser und Isabella Biró.

Die Ebene der Fürsten und Bürger wurde ansprechend dargestellt von Carolin Kummer, Rosalie Piehler, Felicitas Lubinski und Martin Seeburg. Besondere Akzente setzte die mit Percussion und Keyboard gestaltete Live-Musik von Gabi Biehler.

Trotz der beträchtlichen Länge der relativ werkgetreuen Aufführung fühlte sich das Publikum zum Start der Schultheatertage im MRG aufs beste unterhalten und man wunderte sich am Schluss, wie schnell die 150 Minuten Spielzeit vergangen waren. Spielleiter Edgar Dietl hatte die Rollen des Shakespeare-Klassikers mit großem Geschick besetzt, so dass die Schülerinnen und Schüler ihre Talente voll ausspielen konnten - zum Vergnügen eines begeistert applaudierenden Publikums.

Peter Ringeisen
Amberger Zeitung und Amberger Nachrichten 22./23. März 2003, online bei omaxxl.de