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Die drei Fragezeichen || Ihr da oben - wir da unten

Zwei MRG-Schultheatergruppen an einem Abend


Fotos von der Aufführung

"Keine Tiger, Löwen, Elefanten ..."

... gebe es heute Abend zu sehen, aber jede Menge Freude und Begeisterung für das Theaterspiel bei seinen Akteuren, so Johann Ott, der Leiter der Unterstufentheatergruppe des Max-Reger-Gymnasiums bei der Begrüßung am Dienstag, den 25.05.04 im Festsaal der Schule. Gespielt wurde "Die drei ??? Tatort Zirkus", eine Bearbeitung eines Kinderkrimis nach Alfred Hitchcock. So konnte keine exotische Tierwelt, dafür aber eine waschechte Zirkuskapelle unter der Leitung von Maria-Anna Feldmeier-Zeitler, sowie zahlreiche junge Akrobaten, unter ihnen die Seilartistin Mary di Domenico (Franziska Köhler), von den Zuschauern bestaunt werden, welche durch die Anlage des Bühnenbildes als Statisterie in das Spektakel integriert wurden.

Die drei ???, Bob (Maximilian Graf), Justus (Dominic Braun) und Peter (Paul Große) schöpfen sofort Verdacht, als sich während des Auftritts von Mary ein mysteriöser Unfall ereignet. Durch ihre gewohnt recht spitzbübischen Ermittlungsmethoden verhelfen die Jungdetektive der hübschen Mary nach zahlreichen Verwicklungen zu der Erbschaft, um die sie durch den vom Zirkusdirektor de Winter (Martin Schaller) und dem Clown Pippo (Gabriel Schneider) eingefädelten "Unfall" gebracht werden sollte. Beim Finale im Zirkus werden die Bösewichte gestellt und zur Strecke gebracht.

Es war sicherlich mutig, die Textvorlage zu einem Bühnenstück umzubauen, da es sich für die jungen Mimen nicht einfach gestaltete, die zahlreichen kurzen Szenen- und Schauplatzwechsel im Kopf zu behalten, die sich daraus ergaben. Jedoch wurden kleinere Pannen und Texthänger mit erfrischender Unbekümmertheit überspielt, alle Beteiligten waren mit Eifer bei der Sache und so wurde den leider wenig zahlreichen Zuschauern eine Aufführung geboten, die immer kurzweilig war, und bekanntlich darf Theater alles, nur nicht langweilen.

Bob Dylan und Ludwig van Beethoven - die Theatergruppe der Mittelstufe des MRG spielt

"Wir da oben - ihr da unten oder Wenn Götter eine Reise machen"

"Knockin' on Heavens Door" und "Freude, schöner Götterfunken" bildeten die musikalische Klammer des Theaterstückes der Mittelstufe des MRG unter der Leitung von Edgar Dietl am gleichen Abend im MRG. Auf der Bühne wurde dieser musikalische Gegensatz von Zeus (Anja Mändl) und seinem Antipoden Hades (Isabelle Augsberger) dargestellt, um die sich die Theaterwelt im Festsaal des MRG in den folgenden 90 Minuten drehte.

Etwas ist faul im Staate Olymp, die Götterwelt ist ein degenerierter Haufen ohne Ordnung und so gar nicht göttlich: "Zeusilein" ist ein alternder Schürzenjäger, Hera (Anna-Lena Ganster) gleicht eher Xantippe als der Frau des Zeus, Aphrodite (Anna Liebhäuser) ist nichts weiter als eine eitle Zicke und der Götterbote Hermes (Peter Dreiß) hat sich zu einem faulen Fresssack gewandelt, der eher den Nachnamen Phettberg tragen sollte. Einzig Artemis (Nadja Renner) vermag es noch, einigermaßen die Facon zu halten. Diesen Umstand macht sich Hades zusammen mit seinem Spießgesellen Chaos (Thomas Wilhelm), der starke Anleihen an Winnetouch aus "Der Schuh des Manitu" nahm, zunutze und streckt seine Klauen nach der Welt aus. Seine Mittel: Das Fernsehprogramm und hier vor allem die Werbung sowie eine hochkriminelle Jugendgang sollen die Gesellschaft und speziell den jungen Nigel (Timo Dietl) verderben und auf ihre Seite ziehen. Um sich und die Welt wieder in Ordnung zu bringen, machen sich die "Götter" auf den Weg zur Erde, immer beobachtet von den olympischen Glamourgirls der Sirenen, die sich zudem als wahre Lästerzungen entpuppen.

Nach der Rettung Nigels kommt es schließlich zum finalen Zweikampf zwischen Zeus und Hades, der atemberaubend choreographiert und dargestellt wurde. Durch ein weiteres Zitat aus dem "Schuh des Manitu" gelingt es Zeus endlich, Hades zu überwältigen und so zumindest auf der Erde die Ordnung wieder herzustellen. Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass Fernsehwerbung schädlich ist, Jugendgangs eine schlimme Sache sind und dass der neue Bully-Film nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen darf.

Das Mittelstufen-Ensemble überzeugte die Zuschauer durch ambitionierte, überzeugende Leistungen, hervorzuheben sind hier vor allem Anna Liebhäuser, Peter Dreiß und Isabelle Augsberger - wenn dieser Hades laut wird, wackelt die Unterwelt! Die aufwändige Inszenierung mit Gesang, Klavier- und Orgelspiel belohnte das Publikum mit tosendem Applaus, eine Preisverleihung des Ensembles für Angelika Dietl (Kostüme), Gabi Biehler (Live-Musik) und Edgar Dietl (Regie) rundete den Abend ab.

Christoph Althaus