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Kurzweilige Revue über 125 erfolgreiche Jahre

Max-Reger-Gymnasium präsentiert sich im Stadttheater - Auch Shakespeare gratuliert der Lehranstalt


Amberg. Eigentlich feiert das Max-Reger-Gymnasium bereits das ganze Jahr über seinen 125. Geburtstag, doch finden die Feierlichkeiten ihren Höhepunkt jetzt erst in den letzten Schultagen. Eingeleitet wurde die Festwoche mit einer über drei Stunden dauernden Revue im Stadttheater, die Edgar Dietl mit seinen Schülern und Kollegen erarbeitete. Insgesamt fünf Akte ließen die Geschichte der Schule und somit auch 125 Jahre deutsche und bayerische Geschichte Revue passieren.

Zu Beginn erschienen durch moderne Technik neben Ambergs Oberbürgermeister Wolfgang Dandorfer auch berühmte Gratulanten, wie Heino, George W. Bush, Arnold Schwarzenegger oder Edmund Stoiber, der das MRG gleich in "Edmund-Stoiber-Gymnasium" umtaufen wollte. Ebenfalls gratulierten der Schule längst verstorbene Persönlichkeiten, wie William Shakespeare, der dem MRG zur Feierstunde den Puck schenkte. Diese Fantasiegestalt aus dem "Sommernachtstraum", hervorragend gespielt von Katrin Dietl, führte dann durch das Programm und verband die einzelnen Szenen.

Zunächst erfuhren die Zuschauer Wissenswertes über die Gründung der Schule durch König Ludwig II - hier muss vor allem die großartige schauspielerische Leistung von Daniel Al-Kabbani als Ludwig II erwähnt werden. So wollte der bayerische König etwas gegen die Dummheit der Schüler tun und gründete in Amberg eine Lehrerbildungsanstalt. Im nächsten Akt wurde ein dunkles Kapitel der Schule behandelt, der Erste Weltkrieg. Unter den Gefallenen befinden sich am Ende einige Schüler des MRG, deren Namen verlesen werden. Die Weimarer Republik beginnt zunächst sehr unbeschwert mit einem Charleston und den Comedian Harmonists, deren bekannteste Lieder in Form eines Medleys sehr unterhaltsam interpretiert wurden. Doch zeigen sich bereits die Dämonen des Nationalsozialismus, die am Ende dieses Teils den Schmetterlingstanz unterbrechen. Obwohl das Dritte Reich ein für Theatergruppen schwierig zu bearbeitendes Thema ist, haben sich die Schüler des MRG dieser Problematik gestellt und sie mit dem nötigen Feingefühl in Szene gesetzt. Nach der Pause wurde erklärt, wie die Schule zu ihrem Namen kam. Hier glänzte Carolin Kummer als Ebenbild Max Regers. Außerdem spiegelte dieser Akt mit einem Augenzwinkern die augenblickliche Situation an den Schulen wieder ("Schülerunterdrückungs-Rap", "Lehrer-Burnout-Blues"), bevor die Ehemaligen in spielerischem Umgang mit der Sprache einen Überblick über das Kollegium der Schule gaben.

Am Ende fand sich ein Ausblick auf die Zukunft der Schule, die als Ganztagsschule inhaltlich eher im esoterischen Bereich ("Wellness-Oase") anzusiedeln ist. Beendet wurde die Revue mit der Uraufführung der Max-Reger-Hymne und einem Auftritt der MRG-Schülerband. Das Zusammenspiel zwischen Theater- und Musikgruppen sowie mit dem Lehrerkollegium hat funktioniert und verdeutlichte ein harmonisches Schulklima, das auf weitere 125 Jahre MRG hoffen lässt. Edgar Dietl hat zusammen mit den Schülern und den Lehrern der Schule eine abwechslungsreiche Revue - hier muss vor allem auch die Leistung des Schwarzen Theaters genannt werden - geschaffen, die den Zuschauern im Stadttheater einen vergnüglichen Abend bescherte.

Andreas Hilgart



Amberger Zeitung am 26. Juli 2005