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Odysseus-Open-Air und die List der Griechen

Helden-Saga im Innenhof des Erasmus-Gymnasiums: Schultheater mit Zyklop und Hermes


Fotos von der Aufführung Amberg. Eine Aufführung der griechischen Tragödie Odysseus kann man sich eigentlich nur im Freien vorstellen. Also lud das humanistische Erasmus-Gymnasium an einem lauen Sommerabend zur Aufführung des antiken Stoffs in seinen Innenhof ein.

Eingebettet in eine Rahmenhandlung um ein Filmteam wurde den Zuschauern die Sage von Odysseus erzählt. Bevor allerdings der Regisseur sein Startzeichen für den Beginn der Fahrt geben konnte, musste erst Ordnung in das Filmteam gebracht und die Kamerafrau actionreich aus dem dritten Stock abgeseilt werden. Dann wurde verdeutlicht, dass Odysseus im Grunde den Göttern ausgeliefert war, die ihn nach dem Krieg mit Troja auf eine Irrfahrt schicken. Hier taucht zum ersten Mal der Götterbote Hermes auf, der mit seinem Propeller wie ein roter Faden durch die einzelnen Szenen des Stücks "fliegt".

Übergeleitet durch Band und Chor des EG beginnt die Irrfahrt nun auf der Insel des Zyklopen. Als Gastgeschenk bringen die griechischen Helden dem einäugigen Riesen einen Feuerschlauch gefüllt mit imaginärem Wein mit. Pech für den Zyklopen, dass er bisher eigentlich nur Milch getrunken hat. Somit kann er durch die Wirkung des Weines von den Griechen überlistet werden. Die Fahrt geht weiter zu der Insel der Winde, wo die Mannschaft wegen ihrer Neugierde in Gefahr gerät. Odysseus, der sich schlafen gelegt hat, bekommt nicht mit, dass seine Mannschaft den Beutel mit den bösen Winden öffnet. Kaum sind die Helden aus dieser Situation gerettet, landen sie auf der Insel der Circe, die die Gefährten des Odysseus in Schweine verwandelt. Nur Odysseus kann mit Hilfe eines Zaubertranks der Gefahr entgehen. Es dürfen natürlich auch die Szenen mit den Sirenen oder der Gang Odysseus in die Unterwelt nicht fehlen. Am Ende steht die glückliche Heimkehr nach Ithaka, wo Odysseus seine geliebte Penelope wieder in die Arme schließen kann.

Ausgelassen und mit viel Spielfreude ließen die Theatergruppen unter der Leitung von Uta Löw und die einzelnen Musikgruppen mit Florian Häusler und Thomas Prechtl unter der Leitung von Martin Trosbach die antike Sage aufleben. Stellvertretend für das Ensemble müssen die Leistungen von Max Bäumler als Odysseus, von Tomas Rosenblatt als monströser Zyklop und als Hermes oder von Ulli Schneider als äußerst cooler sonnenbebrillter Regisseur hervorgehoben werden. Die Solistinnen der Band, Nikola Schlosser und Myriam Hüttel, dürfen ebenfalls nicht unerwähnt bleiben.

Insgesamt war es ein gelungener Theaterabend mit schönen Bildern und einer mitreißenden Musik. Das Publikum dankte es auch dem gesamten Ensemble mit einem lang anhaltendem Applaus.

Andreas Hilgart



Amberger Zeitung am 25. Juli 2006