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Von der Bühne direkt in die Prärie

Schultheatertage am Gregor-Mendel-Gymnasium: Lucky Luke, vier Dalton-Brüder und vier Walton-Schwestern


Amberg. Eine der sympathischsten Comicfiguren hatten sich Claudia Ried und ihre Unterstufen-Schulspielgruppe als Thema ihres Theaterstücks ausgesucht: Lucky Luke, den Westernhelden mit dem schnellen Colt und dem Herzen aus Gold. Alle bekannten Zutaten dieser berühmten Comic-Serie und noch einige mehr wurden geschickt arrangiert und in einen eigenen Handlungsablauf verpackt, so dass die Zuschauer in der gut besuchten Vorstellung in der Aula des Gregor-Mendel-Gymnasiums eine sehr unterhaltsame knappe Stunde erlebten.

Zunächst ziehen im GMG-Western die alten Widersacher Lucky Lukes, die vier Dalton-Brüder auf (Philipp Gierl, Jonathan Grothaus, Sebastian Klob, Bastian Prechtl), und sofort zeigt sich, dass nicht diese schweren Jungs das Sagen haben, sondern ihre resolute Mama, genannt Ma Dalton (Kathrin Schröpf). Die Brüder sind gar nicht erbaut darüber, dass plötzlich ihre vier Cousinen, die vier Waltons (Janina Shalsi, Jessica Baltres, Isabella Przybilla, Olga Vaneckin), bei ihnen einziehen sollen … und noch weniger gefällt ihnen, dass diese Ladies bei Raubzügen viel erfolgreicher sind als die Brüder. Aber richtig fies ist es, wie die Waltons schon bald ihre nicht sehr intelligenten Cousins in eine Falle laufen lassen, die der Sheriff (Vanessa Ugho) zusammen mit Lucky Luke (Nina Fitzgerald) für sie aufgestellt hat. Nur gut, dass Lucky Luke seine treuen Freunde dabei hat: sein Pferd Jolly Jumper (Michael Schormüller und Alina Findling) und den Hund Rantanplan (Verena Paulus). Mit vereinten Kräften kommen sie den durchtriebenen Waltons doch noch auf die Schliche.

Diese Handlung im Stil der Lucky-Luke-Comics wurde von der jungen Schauspieltruppe mit viel Spaß an der Sache dargeboten. Erleichtert wurde ihnen das durch eine Reihe origineller Inszenierungseinfälle. Beispielsweise sind die Dalton-Brüder im Comic von der Größe her wie Orgelpfeifen gestaffelt. Um diesen Effekt auch auf der Bühne zu erzielen, fällt einer der Daltons gleich auf die Knie und wird so zum kleinsten, und weil die anderen dann immer noch nicht die passende Größe hätten, tragen sie bunte Plastikklötze an die Schuhe gebunden, so dass die vier wirklich von ziemlich klein bis ziemlich groß ihren Comic-Vorbildern entsprechen. Sehr liebevoll wurde auch die Bühnenausstattung gestaltet - vom Saloon bis zu den Kakteen auf der Prärie, alles hatte den richtigen Wildwest-Look. Besonderen Anklang beim Publikum fand natürlich das Pferd, Jolly Jumper, das nicht nur kluge Ratschläge zur Verbrechensbekämpfung gab, sondern auch noch gut aussah und niemals über seine vier Beine stolperte.

Abgerundet wurde der fröhliche Western durch einen echten Saloon-Pianisten (Thomas Prechtl) sowie einen schwungvollen Tanz der "Silvergirls". Begeisterter Applaus belohnte die Unterstufen-Spielgruppe für ihre Leistung.

Peter Ringeisen



Amberger Zeitung am 27. Juni 2007