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"Rotkäppchens wahre Geschichte" oder "Der Schilderwald"

Die Unterstufenspielgruppe der Luitpoldschule deckt auf


Amberg. "Manchmal sieht man die Zwerge vor lauter Baum nicht!" - so dachten sich das wohl die sieben Zwerginnen (Bianca Angeluta, Sabrina Dietl, Tamara Miller, Selina Götz, Gentiana Gashi, Svenja Huf, Marina Maurukas) aus der Unterstufentheatergruppe der Luitpoldschule als sie am Donnerstag im Festsaal des MRG hinter ihrem spärlichen Bäumchen dem vollkommen angenervten Rotkäppchen (Katharina Beck) auflauerten, um es um ein paar tausend Euro leichter zu machen. Die hatte das ungewohnt zickige Märchenkind in Frau Jauchs (Bianca Angeluta) Spielshow gewonnen. Doch während Rotkäppchen sich den kniffeligen Reimfragen stellte, fiel der Wolf (Katharina Eckl) über die an Alzheimer und Arthritis leidende Oma (Ruth Mairoth) her und verschlang die Enkelin nach deren Ankunft gleich hinterher. Doch wie in jedem guten Märchen nimmt dann doch alles ein gutes Ende: Die Zwerge informieren den Notarzt (Marina Maurukas) und dem überfressenen Wolf wird von einem recht blutrünstigen Chirurg (Sabrina Dietl) der Bauch ausgeräumt. Ein Kunstfehler unterläuft ihm dann doch und das Handy sowie das rote Cap der Titelheldin bleiben in den Untiefen des Raubtiermagens. Zu guter Letzt erscheint nach einem lauten Scheppern, das das Ende des Autos der Familie Rotkäppchen andeutet, die Mama (Teresa Kraus) - froh, dass ihrer pubertierenden Tochter und ihrer gebrechlichen Mutter nichts passiert ist.

All das kam Ihnen jetzt bekannt vor? - Kein Wunder - mit diesem Stück brachte die noch ganz junge Theatergruppe der Luitpoldschule die wahre Geschichte Rotkäppchens ans Licht und im Rahmen der Amberger Schulspieltage auf die Bühne. Und das mit den einfachsten, aber sehr einfallsreichen Mittel: über den jeweiligen Spielort informierten adrette Schildträgerinnen (u.a. Sabrina Dietl), die sich für die häufigen Waldaufenthalte immer wieder von Neuem entschuldigten; wichtigste Requisiten waren Handys, die in dieser modernen Märchenparodie für mancherlei Verwirrspiel sorgten. Mit einigen Lachern vor und auf der Bühne sorgten die Schauspielerinnen und ihre Spielleiterin Maria Treml für ein gelungenes Debüt. Hoffentlich auch mit den Willen weiterzumachen, damit einige der Sternchen, die da funkelten zum Strahlen gebracht werden können.

Diana Schneider



Amberger Zeitung am 25. Juni 2007