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Mäuseaufstand gegen Einheitskäse

Überzeugende Aufführung des Krimi-Musicals von Schindler am Erasmus-Gymnasium


Amberg. Jede Menge putzmunterer Mäuse huschten schon vor Vorstellungsbeginn durch die voll besetzte Aula des Erasmus-Gymnasiums und ließen erahnen, dass es quirlig-turbulent zugehen würde bei der Aufführung des Musiktheaters "Max und die Käsebande" im Zuge der Amberger Schultheatertage. Gespielt und gesungen von den Theatergruppen und Ensembles der Unterstufe unter der Leitung von Uta Löw und Martina Baumann, bot sich dem gut gelaunten Publikum ein spannender, kurzweiliger "Käsekrimi" mit eingängigen Melodien, souverän vom Chor und vielen Solisten gesungen.

Letztere hatten offensichtlich keine Probleme, so viele Liedtexte auswendig vorzutragen und dabei Freude und Begeisterung auszustrahlen. Mit ebensolcher Spielfreude agierten die Schauspieler, allen voran Max, der Chef der Käsebande, ein gewitzter Dieb und Gourmet, dem es mit seinen Kumpanen immer wieder gelang, die Käsepolizei auszutricksen und die Speisekammern im Königreich Käsien auszuräubern. Sehr zum Verdruss der Bewohner des Feinschmecker-Paradieses, den so genannten Käsern.

Die Feindschaft zwischen der Bande und den Käsern kehrt sich aber zum Zweckbündnis, als sich beim "Internationalen Käsekongress" herausstellt, dass der üble Stinkkäse Rolli Harzer und sein aalglatter Freund Jogi Joghurt eine Revolte angezettelt haben. Dabei brachten sie Käsekönig Kurt sowie seine wunderschöne Tochter Mozzarella in ihre Gewalt. Ihr finsterer Plan: Die internationale Käsevielfalt soll der Billigproduktion eines faden Einheitskäses weichen.

Aus reinem Gewinnstreben der fiesen Ganoven, unterstützt vom charakterlosen Milchmonopolisten Don Mascarpone, droht das käseverliebte Land gänzlich in die Fänge der skrupellosen Mafia zu geraten, deren massenweise Produktion von geschmackssneutralem Gummikäse auf Hochtouren angelaufen ist.

In dieser brenzligen Lage sind sich die Käsebande und die internationale Käserelite einig: Voller Entschlossenheit stimmen sie gemeinsam mit dem Chor das Lied "Wir hassen Einheitskäse" an. Von ihrer Mission, der Welt die Käsevielfalt zu erhalten, gänzlich erfüllt, gelingt es dem trickreichen Max und seiner Gang natürlich, in das neue Machtzentrum vorzudringen und die Allianz von Haifischen à la Rolli Harzer zur Strecke zu bringen.

Zum Schluss sind König Kurt und die Käseprinzessin selbstverständlich befreit, so dass alle Akteure gemeinsam in dem gefühlvoll vorgetragenen Lied "Schöne Mozzarella" der neuen Käsekönigin huldigen können, die eine paradiesische Zukunft des guten Geschmacks und internationalen Käsehochgenusses garantiert.

Bettina Arens-Cakir



Amberger Zeitung am 22. Juli 2008