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Shakespeare neuen Esprit verliehen

Originelle Regie-Einfälle machen "Was ihr wollt" bei Schultheatertagen zum gefeierten Erfolg


Amberg. Was passiert, wenn eine Frau, die einen Mann, der sie unbedingt heiraten will, partout nicht will, und dafür einen anderen ehelicht, der gar nicht begreift, warum er vom Fleck weg vor den Traualtar geführt wird? Eine klare Antwort auf diese verflixte Konstellation gab es am Gregor-Mendel-Gymnasium während der Schultheatertage.

Unter der Leitung von Christoph Althaus spielte die Theatergruppe "Schubskreis", die vom Grundkurs Dramatisches Gestalten verstärkt wurde, William Shakespeares "Was ihr wollt". Komik und Tragik verschmelzen in diesem Stück. So nehmen Verwechslungen und Verwicklungen, Intrigen und Täuschungen einen breiten Raum ein, nachdem Viola (Franziska Biersl) vor der Küste Illyriens bei einem Schiffsunglück scheinbar ihren Zwillingsbruder Sebastian (Florens Winkler) verloren hat.

Sie verdingt sich in Männerkleidung als Cesario beim Herzog von Orsino (Michael Schormüller) und fungiert als Liebesbote bei seiner Angebeteten, der um ihren Bruder extrem trauernden Gräfin Olivia (Selina Moser), die ihm aber schon öfter einen Korb gegeben hat. Dieser Handlungsstrang wird dadurch überlagert, dass Olivia sich spontan in den Liebesboten verliebt, der alle Hände voll zu tun hat, seine Identität zu verbergen. Für Späße und Gemeinheiten ist der Kreis um Olivias Zofe Maria (Silvia Steger) mit den Junkern Tobias von Rülp und Christoph von Bleichenwang (Bettina Melzer und Annika Emmel) zuständig, der mit viel Schwung erhebliche Turbulenzen erzeugt. Ihnen geht Malvolio, Olivias Haushofmeister, auf den Leim, an dem sie sich böse rächen, weil er ihre laszive Idylle öfters dienstlich stört. Der eitle Pfau verfällt in extrem alberne Lächerlichkeit, als er sich vorgaukeln lässt, seine Herrin wäre in ihn verliebt. Oleg Stepanov verlieh dieser Figur im Verbund mit Michaela Gruschwitz (Narr) wahrlich Glanz.

Zur Überraschung der Zuschauer entluden sich dann die aufgebauten Spannungen in einer Kissenschlacht.

Edgar Dietl



Amberger Zeitung am 29. Juli 2008