hostasxeng
Home
hostasxeng
Archiv
hostasxeng
Link-Liste
hostasxeng
aktuell
hostasxeng
Forum

: hostasxeng :



AZ   MZ

Der Zauber Afrikas geht nach der WM im Erasmus-Gymnasium weiter

Das EG spielt eine Fabel über Vorurteile


Amberg. Passend zur Fußball-WM in Südafrika hat sich auch die Theatergruppe der Unterstufe unter der Leitung von Uta Löw zusammen mit dem Unterstufenchor unter der Leitung von Martina Baumann der afrikanischen Thematik gewidmet.

Zu Beginn ertönen Trommeln und leise setzt ein stimmungsvoller Gesang ein, sodass der Zuschauer sich nicht nur wegen der tropischen Temperaturen, die in der Aula des Erasmus-Gymnasiums herrschen, sich in die Weiten der Savanne versetzt fühlt.

„Tuishi Pamoja“ ist der Titel des Stücks und ist Swahili, was soviel bedeutet, wie „Wir wollen zusammenleben“. Dass aber ein Zusammenleben zwischen den Tieren der Savanne nicht so einfach ist, können die Zuschauer anhand der Zickereien zwischen Giraffen und Zebras erfahren.

Seit Jahren leben die Herde des Giraffenkindes Raffi (Marco Kneidl) und die Herde des Zebrakindes Zea (Helen Jaeckel) nebeneinander. Doch die Giraffen reden nicht mit den Zebras - diese hätten ja so komische Streifen, andererseits finden die Zebras Punkte doof. Allerdings würde der aufgeschlossene Raffi so gerne mit den Zebras spielen und Zea hält Punkte für eine willkommene Abwechslung.

Jetzt gibt es in der Savanne auch Löwen, die in der Rangordnung höher gestellt sind. Sie fallen in das ansonsten friedliche Leben der beiden Herden ein und vertreiben die Zebras und Giraffen. In dem Chaos der Flucht werden die beiden Tierkinder von ihren Herden getrennt und müssen sich nun alleine durchschlagen. Sie treffen auf die niedlichen, aber auch pfiffigen Erdmännchen (Maraike Brockmann, Luca Hajek, Antonia Grahmann), die einfach nicht verstehen, dass Raffi und Zea alleine herumsitzen. So beschließen sie, den beiden dabei zu helfen, Freunde zu werden. In der Zwischenzeit machen sich die Herden große Sorgen um ihre Kinder. Die Frage ist, ob auch sie ihre Vorurteile über den Haufen werfen können und Freunde werden.

Die Erdmännchen wundern sich, als sie diese Situation erkennen, nicht mehr darüber, dass sich die Kleinen nicht zusammentun, wenn es die Großen auch nicht tun. Sie verdeutlichen den sturen erwachsenen Tieren, dass es Doofe in jeder Farbe gäbe und führen die beiden Herden, die so lange nebeneinander gelebt haben, zusammen. Raffi und Zea kommen zu ihren Herden zurück und wundern sich über die veränderte Situation. Uneigennützig geben die Erdmännchen den beiden Kindern zu verstehen, dass die Erwachsenen selbst darauf gekommen wären. Denn wenn es mit der Freundschaft nicht klappt, sollte man erst einmal das Hirn einschalten. Das Miteinander der beiden Herden wird zum Schluss mit dem Lied „Wir sind Freunde“ gefeiert.

„Kleine ganz groß“ gilt nun nicht nur für den Inhalt des Stücks, sondern auch für die Theatergruppe und die Musiker des EG. Sie haben es geschafft, mit ihrer Aufführung nicht nur eine Lehre zu vermitteln, sondern auch den Zauber Afrikas auf die Bühne zu bringen. Neben den afrikanischen Temperaturen in der Aula (gut, hier hatte jemand anders die Hände im Spiel) wurden die Zuschauer mit afrikanischen Klängen der Trommler und Musiker sowie der rhythmischen Musik, die vor allem durch zahlreiche Solokünstler des Unterstufenchors dargeboten wurde, auf eine Reise in die Savanne geschickt. Um das afrikanische Feeling zu unterstreichen, gab es auch eine minimalistische, aber durchaus sehr stimmungsvolle Bühnendekoration. Besonders sind die phantasievollen Masken und Kostüme der Schauspieler zu erwähnen, die dadurch und durch ihre sichere Spielweise die verschiedenen Tiere sehr gut darstellen konnten.

Um es in der Sprache der niedlichen Erdmännchen zu sagen, es war eine „Ts, ts, ts, sehr schöne Aufführung“.

Andreas Hilgart





Amberger Zeitung am 17. Juli 2010