Maria rennt und stirbt

Decker-Gymnasiastinnen überarbeiten Klassiker

Amberg. (msc) Spannend war während des „schillernden“ Literaturfests [in der Amberger Stadtbibliothek] auch die Auseinandersetzung der Theatergruppe des Dr.-Johanna-Decker-Gymnasiums mit dem Drama „Maria Stuart“. Unter der Leitung von Peter Ringeisen wurde dieses Stück zu den Schultheatertagen 2005 erarbeitet.

Das Original wurde auf eine halbe Stunde gekürzt. Der Titel lautete nun: „Maria sturb“. Und das tat sie gleich auf zweierlei Art und Weise.

Der Regisseur erklärt: „Wir haben für diese Fassung acht Spielerinnen und die Souffleuse. Es ist eine Kurzfassung des Maria-Stuart-Stücks von Schiller. Wir verwenden zusätzlich einen Textausschnitt der Maria Stuart von Wolfgang Hildesheimer und wir haben uns zwei eigene Schlüsse ausgedacht“ – in Anlehnung an den Film „Lola rennt“. Vom zentralen Drehpunkt des Gesprächs der Königinnen im Garten entwickelt sich das Geschehen sozusagen unterschiedlich weiter. Einmal kommt es zum tragischen Ende am Henkersblock. Das zweite Ende gipfelt in einer romantisch-lustigen Liebesgeschichte mit Flucht nach Frankreich nebst Sturm und Schiffuntergang.

Im „Lyrik-Königinnen-und-Blackout-T-Shirt“, mit Henkerbeil, Glockengeläut und Meeresrauschen servierten die Mädchen einen gut verdaulichen Klassiker.





Amberger Zeitung, 10. Okt. 2005


Bilder: djd