Die Machos mit "Matsch" beworfen

VON PETER RINGEISEN

Amberg. Seit es den Übersichtsplan der Amberger Schultheatertage gibt, organisiert und unterstützt vom Kulturamt der Stadt Amberg mit seiner Leiterin Christiana Schmidbauer, weiß man immer, wann und wo theaterbegeisterte Schüler interessante und unterhaltsame Bühnenkost anbieten.

In Flamenco-Manier auf die Bibliotheksbühne gezogen: die Schülerinnen des Dr.-Johanna- Decker-Gymnasiums
Bild: Steinbacher

Und einen jährlichen Termin gibt es, an dem man alle auf einmal sehen kann: beim Improvisationstheater in der Stadtbibliothek, das sich jeweils am Thema der Frühjahrsbuchwoche orientiert. Heuer ist das Spanien.

Nur knapp zwölf Stunden vorher erhielten die Theatergruppen das Stichwort, das sie in einer improvisierten Szene bearbeiten sollten. Die Leiterin der Stadtbibliothek, Veronika Hein, teilte telefonisch am Morgen mit: "Macho" heißt es. Die drei Schulen, die sich dem (meist) lustigen Vergleich stellten, hatten recht unterschiedliche Umsetzungen anzubieten.

Die Schülerinnen und Schüler der Staatlichen Realschule, in der ausgelosten Reihenfolge die ersten und heuer erstmals vertreten, präsentierten sehr spielfreudig zwei Szenen um einen jungen Mann, der die Dame seiner Wahl mit seinem Auftreten zu beeindrucken versucht (unter anderem durch eine glänzend vorgetragene Breakdance-Einlage). Doch vor der Aufforderung seiner Mutter, er müsse erst noch ans Aufräumen und Staubsaugen gehen, bricht dann das Bild vom starken Mann zusammen.

Die Gruppe des Erasmus-Gymnasiums zeigte eine sommerliche Strand-Szene, in der (mehr oder weniger) muskelbepackte Jünglinge sich vor den sonnenbadenden Mädchen in Pose werfen. Die Mädchen sind zunächst scheinbar ganz hingerissen, doch dann entlädt sich ihre Enttäuschung, indem sie die Machos mit "Matsch" bewerfen.

Den Abschluß machten die Schülerinnen des Dr.-Johanna-Decker-Gymnasiums, die die Silben des Stichworts nach allen Regeln der Kunst zerlegten und interpretierten, nachdem sie mit einem Einmarsch in angedeuteter Flamenco-Manier auf die Bibliotheksbühne gezogen waren.

Die musikalische Gestaltung des Abends kam ebenfalls von den DJD-Schulen. Die Schulband bot schwungvolle Rhythmen und Melodien.