“Damit kann ich nichts anfangen.” – “Das verstehe ich nicht.” – “Das gibt doch keinen Sinn.” Solche Urteile bekommt man zu hören, wenn man Schüler der Oberstufe zum ersten Mal mit “Warten auf Godot” konfrontiert oder mit einer Erzählung von Kafka.
Genau diese Eigenschaft absurder Texte aber, nämlich sich nicht sofort zu erschließen, macht den Leser (im Idealfall) schlauer, haben Forscher vor kurzem herausgefunden: Absurde Literatur stimuliert das Gehirn.
So it appears Viktor Frankl was right: Man is perpetually in search of meaning, and if a Kafkaesque work of literature seems strange on the surface, our brains amp up to dig deeper and discover its underlying design. Which, all things considered, is a hell of a lot better than waking up and discovering you’ve turned into a giant cockroach.
Die Studie wurde in der Zeitschrift Psychological Science veröffentlicht. Die Psychologen Travis Proulx (University of California, Santa Barbara) und Steven Heine (University of British Columbia) berichten, dass unsere Fähigkeit, Gesetzmäßigkeiten oder logische Muster zu entdecken, angeregt wird durch die Konfrontation mit der Aufgabe, eine absurde Geschichte zu entschlüsseln, zu deuten. Zudem ist diese gesteigerte Fähigkeit übertragbar auf andere Aufgaben, die mit dem Text nichts zu tun haben.
Für die Studie wurde Franz Kafkas Text “Ein Landarzt” verwendet. Zu Interpretationsansätzen bietet Wikipedia einen Überblick.
Ob die Begründung “absurde Literatur ist gut fürs Hirn” die Schülerinnen überzeugt, muss sich erst noch erweisen.
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