Eberesche II, Vogelbeere, Sorbus aucuparia
Eberesche II, Vogelbeere, Sorbus aucuparia




Autor :Rene
Datum :18.12.1996

Kategorie :Grundlagen, Informationen

Zutaten :

Eberesche
Vogelbeere
-- Rene Gagnaux


Zubereitung :

Aussehen:
Wuchs: mehrstämmiger kaum verzweigter großer Strauch oder 5 bis 15
Meter hoher Baum. Rinde: in der Jugend hell, glatt, später
schwarzgraue Borke mit tiefen Längsrissen. Blätter:
wechselständig, unpaarig gefiedert; oberseits grün, unterseits
graugrün filzig; Herbstfärbung gelborange bis tiefrot. Die
Eberesche kann über hundertjährig werden.
Blüte: Mai, Juni, weiß, filzig behaarte Rispen, Blüten riechen
unangenehm (Trimethylamin), bietet Pollen und Nektar; Bestäuber:
Bienen, Fliegen.
Reife: August bis Oktober, den höchsten Vitamin-C-Gehalt haben die
orangefarbenen, noch sauren Beeren drei bis vier Woche vor der
Vollreife; Wartet man mit der Ernte bis Ende September oder Oktober,
gehen 20 bis 30 o/o der Vitamin C verloren, außerdem kommen bis
dahin Vögel der Ernte zuvor.
Früchte: Leuchtend korallenrot (Zierformen: gelb, rosa), kugelig,
4 bis 10 mm Dicke; die der Wildformen schmecken herbsauer bis bitter,
milder nach Frosteinwirkung. Früchte beliebt bei Droßeln, Staren,
Säugetieren (die süßen holen sie eher als die bitteren).
Variante: die Früchte der Süßen oder Mährischen Eberesche sind
nahezu bitterstoff-frei und etwas größer. Sie stammt aus dem
Altvatergebirge der Tschechoslowakei: Ein Hirtenbube soll sie am
Anfang des letzten Jahrhunderts bei Spornhau (Mähren) entdeckt haben.
Verwendung: Für Saft, Kompott, Marmelade, getrocknet oder kandiert
(von der Ebereschenmotte befallene Früchte vor der Verarbeitung
auslesen. Früher als Heilmittel bei Skorbut (Vitamin-C-Mangel) und
Blasenbeschwerden. Selektionen der Süßen Eberesche - "Concentra"
und "Rosina" - sollen in 100 g 220 mg Vitamin C bzw. 100 mg
enthalten, was sehr hohe Werte darstellt im Vergleich mit der
gewöhnlichen, die 30 bis 60 mg pro 100 g enthält. In Notzeiten
wurden die Früchte getrocknet, gemahlen und dem Brotmehl
beigemischt, oder auch als Kaffee-Ersatz gebraucht. Auch Essig oder
Branntwein wurde daraus gewonnen.
Beachten: Die Früchte sollten im rohen Zustand nicht verzehrt werden.
Durch Erhitzen werden Parasorbinsäure und Blausäure abgebaut, welche
sonst gewisse Unbekömmlichkeiten verursachen können. Durch Einlegen
in Essigwasser für 24 Stunden (ein Drittel Essig, zwei Drittel
Wasser) oder durch das Hängenlassen am Baum bis nach den ersten
Frösten können die Beeren entbittert werden.