© Grund- und Mittelschule Hirschau
Grund- und Mittelschule Hirschau

Dank Kettcar-Projekt:

Erster Führerschein mit sieben, acht

Jahren

Erster Führerschein im Alter von sieben, acht Jahren? Die Erst- und Zweitklässler der Hirschauer

und Kümmersbrucker Grundschule haben ihn demnächst in der Tasche. Sie haben das Glück, am

„Projekt Kettcar“ teilzunehmen, das am Donnerstag, 26. April, gestartet wurde.

Zur Auftaktveranstaltung gab es einen großen Bahnhof in der Hirschauer Schulaula. Rektorin Birgit Härtl begrüßte im Kreis der Schulkinder rund ein Dutzend Ehrengäste, darunter den Ideengeber des Projekts Dr. Hermann König, Schulrat Stephan Tischer, Sparkassenvorstand Werner Dürgner, die Bürgermeister Hermann Falk (Hirschau), Bürgermeister Roland Strehl und Rektorin Eva Hampel (beide Kümmersbruck) sowie Chef-Organisatorin Kathrin Schmidt von der Sparkasse Amberg-Sulzbach. Feuer und Flamme sei man gewesen, als Dr. König sein Kettcar-Projekt im Herbst vorgestellt hat, bekannte Konrektorin Susanne Kasberger. Es verknüpfe sinnvoll Theorie und Praxis. Eine Schnupperstunde habe gezeigt, dass die Kinder Spaß daran haben. „Und was Spaß macht, bleibt im Gedächtnis!“ Wie diese besondere Form der Verkehrserziehung aussieht – darauf war Bürgermeister Falk gespannt. Dr. König sorgte für Klarheit. Der Unfalltod eines Schülers der Egenberger Schule, an der er unterrichtete, sei 1974 der Anstoß gewesen, für seine geistig behinderten Schüler ein Verkehrserziehungskonzept zu entwickeln. Nun gehe es um ein Konzept des elementaren Sozial- und Verkehrsverhaltens für Regelschüler der ersten und zweiten Klasse. Ziel des Projektes ist es, ein Unfallvermeidungs- und defensives Verhalten zu erlernen. Das Kind erlebt, innerhalb räumlicher Grenzen in eine soziale Gemeinschaft eingebunden zu sein. Keiner hat in dem dynamischen Geschehen einen festen Platz. Die freie Entfaltung hat Grenzen am Bewegungsbereich anderer. Soziale Frustration, eigenes und fremdes Versagen sowie soziale Irrläufer und Geisterfahrer werden so erlebt“, erklärte der pensionierte Sonderschullehrer. In der Praxis dürfen sich die Kinder mit den Kettcars in einem mit Dachlatten begrenzten Raum frei bewegen. Es gibt nur eine Regel: „Keinen Unfall bauen!“ Passiert einer, pfeift der Lehrer mit einer Trillerpfeife und verweist die Kinder auf einen speziell ausgewiesenen Ort. Dort müssen sie etwa eine Minute warten, bis sie wieder fahren dürfen. Die Schuldfrage wird nicht diskutiert. Nach und nach werden die Anforderungen erhöht, z.B. durch das Schaffen von Engstellen und Sichthindernissen sowie Reagieren auf akustische Signale. Zum Abschluss erhalten die Schülerinnen und Schüler eine Urkunde und einen Kettcar-Führerschein. Dass die Schulen in Hirschau und Kümmersbruck mit je 14 Fahrzeugen ausgestattet sind, ist der Sparkasse Amberg-Sulzbach zu verdanken. Sparkassenvorstand Dürgner: „Die Umsetzung solcher Projekte ist meist mit hohem finanziellem Aufwand verbunden. Die Sparkasse stellt sich einmal mehr ihrer regionalen Verantwortung und unterstützt das Projekt mit 7 000 Euro. Jährlich stellt die Sparkasse weitere 3 500 Euro zur Verfügung, so dass sukzessive weitere Schulen das Projekt umsetzen können.“ Dass der Funke auf weitere Schulen überspringt und man für 2019 Bewerbungen erhält, hoffte Schulrat Tischer. Das Schulamt sei dankbar, dass Dr. König sein Konzept erstmals für Regelschulen zur Verfügung stellt. Dank gelte den beiden Schulleitungen, die spontan auf den Zug aufgesprungen sind. Bürgermeister Strehl lobte die rasche Realisierung und erklärte, dass der Gemeinderat den Kauf zweier weiterer Kettcars, „ein schwarzes und ein rotes, beschlossen hat. Rektorin Hampel nahm dies erfreut zur Kenntnis. Nach ihren Worten lässt sich mit dem Kettcar-Projekt das oberste Bildungsziel der Bayerischen Verfassung umsetzen, da Kopf, Herz und Hand geschult würden. Gernot Schötz (Verkehrswacht Amberg) und Hubert Ritz (Verkehrswacht Hirschau) sahen die Kettcar-Ausbildung als wertvollen Beitrag, um die Verkehrssicherheit der Kinder zu erhöhen. Besonderen Dank erntete von allen Rednern Sparkassenmitarbeiterin Kathrin Schmidt, die laut Vorstand Dürgner das Projekt „mit Herzblut“ angegangen sei. Aufgelockert wurden die Reden durch ein unterhaltsames Rahmenprogramm. Die von Lehrer Alois Feyrer geleitete Flötengruppe spielte zum Auftakt den „Straßen-Rock“ und begleitete die Erst- und Zweitklässler von Studienrätin Hildegard Feyrer beim Lied „Eine Kettcar-Fahrt ist lustig.“ Für das Highlight der Musikbeiträge sorgte die Drittklässlerin Christina Luber mit ihrem einfühlsamen Gesangsvortrag von Max Giesingers „80 Millionen“, den sie selbst am Klavier begleitete. Fachlehrerin Regina Rester- Achhammer präsentierte mit der Schulband den „Cup Song“, mit der 4. Klasse den „Soco-Soco-Tanz“ und begleitete mit der Ukulele das Abschusslied der Erst- und Zweitklässler „Heit is Kettcar-Tag“. Nach all den Reden und Musikbeiträgen war die von den Kindern sehnlichst erwartete Praxis angesagt. Im mit Dachlatten ausgelegten Pausenhof durften die Erst- und Zweitklässler mit den Kettcars lostreten und unter den Augen der Ehrengäste erste Erfahrungen mit dem „König- Konzept“ sammeln. Zeitungsbericht von Herrn Werner Schulz
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Dank Kettcar-

Projekt:

Erster

Führerschein

mit sieben, acht

Jahren

Erster Führerschein im Alter

von sieben, acht Jahren? Die

Erst- und Zweitklässler der

Hirschauer und

Kümmersbrucker Grundschule

haben ihn demnächst in der

Tasche. Sie haben das Glück,

am „Projekt Kettcar“

teilzunehmen, das am

Donnerstag, 26. April, gestartet

wurde.

Zur Auftaktveranstaltung gab es einen großen Bahnhof in der Hirschauer Schulaula. Rektorin Birgit Härtl begrüßte im Kreis der Schulkinder rund ein Dutzend Ehrengäste, darunter den Ideengeber des Projekts Dr. Hermann König, Schulrat Stephan Tischer, Sparkassenvorstand Werner Dürgner, die Bürgermeister Hermann Falk (Hirschau), Bürgermeister Roland Strehl und Rektorin Eva Hampel (beide Kümmersbruck) sowie Chef-Organisatorin Kathrin Schmidt von der Sparkasse Amberg- Sulzbach. Feuer und Flamme sei man gewesen, als Dr. König sein Kettcar-Projekt im Herbst vorgestellt hat, bekannte Konrektorin Susanne Kasberger. Es verknüpfe sinnvoll Theorie und Praxis. Eine Schnupperstunde habe gezeigt, dass die Kinder Spaß daran haben. „Und was Spaß macht, bleibt im Gedächtnis!“ Wie diese besondere Form der Verkehrserziehung aussieht – darauf war Bürgermeister Falk gespannt. Dr. König sorgte für Klarheit. Der Unfalltod eines Schülers der Egenberger Schule, an der er unterrichtete, sei 1974 der Anstoß gewesen, für seine geistig behinderten Schüler ein Verkehrserziehungskonzept zu entwickeln. Nun gehe es um ein Konzept des elementaren Sozial- und Verkehrsverhaltens für Regelschüler der ersten und zweiten Klasse. Ziel des Projektes ist es, ein Unfallvermeidungs- und defensives Verhalten zu erlernen. Das Kind erlebt, innerhalb räumlicher Grenzen in eine soziale Gemeinschaft eingebunden zu sein. Keiner hat in dem dynamischen Geschehen einen festen Platz. Die freie Entfaltung hat Grenzen am Bewegungsbereich anderer. Soziale Frustration, eigenes und fremdes Versagen sowie soziale Irrläufer und Geisterfahrer werden so erlebt“, erklärte der pensionierte Sonderschullehrer. In der Praxis dürfen sich die Kinder mit den Kettcars in einem mit Dachlatten begrenzten Raum frei bewegen. Es gibt nur eine Regel: „Keinen Unfall bauen!“ Passiert einer, pfeift der Lehrer mit einer Trillerpfeife und verweist die Kinder auf einen speziell ausgewiesenen Ort. Dort müssen sie etwa eine Minute warten, bis sie wieder fahren dürfen. Die Schuldfrage wird nicht diskutiert. Nach und nach werden die Anforderungen erhöht, z.B. durch das Schaffen von Engstellen und Sichthindernissen sowie Reagieren auf akustische Signale. Zum Abschluss erhalten die Schülerinnen und Schüler eine Urkunde und einen Kettcar-Führerschein. Dass die Schulen in Hirschau und Kümmersbruck mit je 14 Fahrzeugen ausgestattet sind, ist der Sparkasse Amberg- Sulzbach zu verdanken. Sparkassenvorstand Dürgner: „Die Umsetzung solcher Projekte ist meist mit hohem finanziellem Aufwand verbunden. Die Sparkasse stellt sich einmal mehr ihrer regionalen Verantwortung und unterstützt das Projekt mit 7 000 Euro. Jährlich stellt die Sparkasse weitere 3 500 Euro zur Verfügung, so dass sukzessive weitere Schulen das Projekt umsetzen können.“ Dass der Funke auf weitere Schulen überspringt und man für 2019 Bewerbungen erhält, hoffte Schulrat Tischer. Das Schulamt sei dankbar, dass Dr. König sein Konzept erstmals für Regelschulen zur Verfügung stellt. Dank gelte den beiden Schulleitungen, die spontan auf den Zug aufgesprungen sind. Bürgermeister Strehl lobte die rasche Realisierung und erklärte, dass der Gemeinderat den Kauf zweier weiterer Kettcars, „ein schwarzes und ein rotes, beschlossen hat. Rektorin Hampel nahm dies erfreut zur Kenntnis. Nach ihren Worten lässt sich mit dem Kettcar-Projekt das oberste Bildungsziel der Bayerischen Verfassung umsetzen, da Kopf, Herz und Hand geschult würden. Gernot Schötz (Verkehrswacht Amberg) und Hubert Ritz (Verkehrswacht Hirschau) sahen die Kettcar-Ausbildung als wertvollen Beitrag, um die Verkehrssicherheit der Kinder zu erhöhen. Besonderen Dank erntete von allen Rednern Sparkassenmitarbeiterin Kathrin Schmidt, die laut Vorstand Dürgner das Projekt „mit Herzblut“ angegangen sei. Aufgelockert wurden die Reden durch ein unterhaltsames Rahmenprogramm. Die von Lehrer Alois Feyrer geleitete Flötengruppe spielte zum Auftakt den „Straßen-Rock“ und begleitete die Erst- und Zweitklässler von Studienrätin Hildegard Feyrer beim Lied „Eine Kettcar-Fahrt ist lustig.“ Für das Highlight der Musikbeiträge sorgte die Drittklässlerin Christina Luber mit ihrem einfühlsamen Gesangsvortrag von Max Giesingers „80 Millionen“, den sie selbst am Klavier begleitete. Fachlehrerin Regina Rester- Achhammer präsentierte mit der Schulband den „Cup Song“, mit der 4. Klasse den „Soco-Soco-Tanz“ und begleitete mit der Ukulele das Abschusslied der Erst- und Zweitklässler „Heit is Kettcar-Tag“. Nach all den Reden und Musikbeiträgen war die von den Kindern sehnlichst erwartete Praxis angesagt. Im mit Dachlatten ausgelegten Pausenhof durften die Erst- und Zweitklässler mit den Kettcars lostreten und unter den Augen der Ehrengäste erste Erfahrungen mit dem „König-Konzept“ sammeln. Zeitungsbericht von Herrn Werner Schulz