Der Beifall brandete auf - und Berthold Höps lächelte

Amberg erlebte großartige Aufführung der "Carmina Burana"

Als der letzte Ton verklungen war, drehte Berthold Höps sich langsam um - und ein ganz und gar uneitles, doch zufriedenes Lächeln wanderte über sein Gesicht. Ein großes Werk war vollbracht und die voll besetzte Tribüne auf dem Marktplatz adelte dieses zum Teil hausgemachte Konzertereignis mit "Bravo"-Rufen und nicht enden wollendem Applaus. Orffs "Carmina Burana" ziehen die Massen an. Das Interesse an Karten hätte wohl auch für zwei Vorstellungen gereicht. Doch es war (leider) nur ein Abend, auf den die beteiligten Amberger Chöre hingearbeitet hatten. Die Amberger Chorgemeinschaft unter Berthold Höps, der Gemischte Chor des MRG unter Peter K. Donhauser und Mitglieder des Amberger Oratorienchors bewältigten mit Unterstützung der Singakademie Plauen und des Konzertchors der Hofer Symphoniker den schweren, gut einstündigen Brocken, mit dem Orff 1937 frischen Wind in das Musiktheater brachte.

Wuchtig-urwüchsige Passagen wechseln sich darin mit sanften, heiteren Melodien ab. Ohnehin keine leichte Aufgabe für die Sänger, die sich noch dazu für einen Auftritt zu einem homogenen Ganzen zusammenzufügen hatten. Doch es gelang. Diese Aufführung muss sich nicht hinter den jährlichen Events in der Landeshauptstadt verstecken. Mehr als das: Der Chor faszinierte durch Volumen, Klarheit in der Opulenz, saubere Ansätze, deutliche Diktion. Den Sängern, den Chorleitern und nicht zuletzt Höps ist es zu verdanken, dass die Aufführung so meisterhaft gelang.

"Zeremonienmeister" Berthold Höps hielt die Fäden über die gut einstündige Aufführung hinweg straff in den Händen. Man dankte es ihm mit tosendem Beifall, er bedankte sich mit der Zugabe "O Fortuna", dem Anfang und Ende der Lieder. Oh Glück, dass die Stadt einen wie ihn hat.

Amberger Nachrichten vom 3. Juli 2000



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