Ein
für alle klaren Geister nothwendiges Werk;
wo jeder Studierende
der Philosophie, Perspective, Malerei, Sculptur, Architektur, Musik
und anderer mathematischer Fächer
eine angenehme subtile und bewundernswerthe
Gelehrsamkeit antreffen
und sich mit verschiedenen Fragen der heiligsten Wissenschaft
erfreuen wird.
So begrüßt Luca Pacioli im Jahr 1509 die Leser seines Buches "De Divina Proportione". Er beschäftigte sich darin eingehend mit dem heute weithin als "Goldenen Schnitt" bekannten Verhältnis, wovon auch die folgende Facharbeit handelt.
Bei der Bearbeitung dieses Themas wurde ich mehrmals positiv überrascht: Zum einen stellte ich fest, dass der Goldene Schnitt eine Grundlage vieler mathematischer Zusammenhänge darstellt und dass er ganze mathematische Bereiche im wahrsten Sinne des Wortes "golden einfärbt", angefangen bei der goldenen Geometrie und Trigonometrie, über goldene Spiralen und Zahlensysteme bishin zu goldenen Wahrscheinlichkeiten und goldenen Zahlenspielen.
Neben den unüberschaubar vielfältigen theoretischen Verknüpfungen ließ ich mich zum anderen von der praktischen Seite des goldenen Schnittes fesseln und begegnete ihm - ausgerüstet mit Maßband und Taschenrechner - in altvertrauten Gegenständen der nächsten Umgebung.
In diesem Zusammenhang möchte ich all denen danken, die sich bereitwillig "vermessen" ließen oder sich an der Umfrage beteiligten.
Zum Aufbau der Arbeit: Nach der Vermittlung gewisser Grundlagen folgen willkürlich gewählte Beispiele (z.B. aus der Zahlentheorie), abschließend verdeutlichen exemplarisch Werke aus Kunst, Musik und Literatur die ästhetische "goldene" Anziehungskraft, die nach wie vor jeder rationalen Erklärung entbehrt.
Ich hoffe, dem Leser in aller Kürze doch einen gewissen Einblick in dieses grandiose Harmoniegesetz verschaffen zu können.
M.Hollweck im Februar 1997