Bis
in die 70iger Jahre des letzten Jahrhunderts gab es in den Kommunen den
Beruf des Wegmachers. Straßen waren Allgemeingut. Insbesondere in
den größeren Städten mussten die Straßen ständig
„unterhalten“ werden. Entwässerungsrinnen führten Schmutzwasser,
Abwässer wurden ungehindert auf die Straßen geleitet. Dies führte
dazu, dass die Wege, Gassen und Straßen immer wieder in einen schlechten
Zustand gerieten. Ursprünglich oblag vielerorts die Sauberhaltung
und Instandhaltung den Anwohner. Da diese oft damit überfordert waren,
übernahmen diese Aufgaben die Magistrate der Städte und Gemeinden.
Der Beruf des „Wegmachers“ war geboren. Der Beruf selbst entstand etwa
1700, als der Wege und der Brückenbau forciert und systematisiert
wurde. Die Fahrwege waren ob als Bezirks-, Distrikt- oder Staatsstraßein
aller Regel „wassergebundene“ Kies- oder Schotterstraßen. Nur selten
wurden die Straßen gepflastert. Die Pflastertechnik der Römer
war in Vergessenheit geraten. Die geschottertenWege
musste der Wegmacher instand halten. Zweiradkarren, Schaufel, Besen und
Kotkrücke waren sein gebräuchlichsten Werkzeuge. Mittlerweile
ist der „Nachfolgeberuf“, der Straßenwärter ein anerkannter
Ausbildungsberuf. Die erste Asphaltstraße stammt von dem Baseler
Ingenieur Merian aus dem Jahre 1849, die erste Autobahn entstand 1909.
Verschiedene (hierzu
siehe auch Hauptbericht)
Es ist bekannt, dass im 16.
Jahrhundert der Ort Schmidmühlen über längere Zeit von allen
Einwohnern verlassen wurde. Der Ort war tatsächlich menschenleer.
Zu der selben Zeit herrschte in der Region
selbst die Pest. Ob nun diese heimtückische Krankheit in Schmidmühlen
wütete und die Bevölkerung zumindest teilweise hinweggerafft
hat, ist so nicht überliefert. Aber es ist anzunehmen. Denn in diese
Zeit fällt auch die Verlagerung des Friedhofs außerhalb der
Befestigung des Ortes und in der Folge der Bau der Friedhofkirche.
In seinen Aufzeichnungen
hält Anton Espach sen. jedoch viele
Familiennamen beziehungsweise Handwerker fest, die nach dieser Zeit nach
Schmidmühlen gezogen sind.
Bäcker Geith; Espach:
Schuhmacher; Weigert: Fuhrleute und Hopfenbauer, Justinger:
Hutmacher; Hofman: Metzger und Komunbrauer; Messerer:
Kaufmann; Utz: Gerber; Palk:
Büchsenmacher; Knauer: Färber; Knauer: Schmied; Dobmeier:
Nachtwächter, Holzschuhmacher, Kirmmacher.
Bereits
in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts ging ein ökonomischer
Wandel in Schmidmühlen vor sich. Viele Berufe verschwanden. Sie wurden
in aller Regel nicht mehr benötigt oder es gab keine Nachfolger. Zu
diesen alten Berufen gehörten:
Nagelschmied
(Borkenhauser), Hutmacher (Justinger),
Hafner (Forster), Weißgerber (Wohlfahrt, Färber (Knauer), Tuchmacher
(Beslmeisl), Seifensieder (Familienname nicht
bekannt), Glaser (Natter / Messerer), Weber
(Rascher), Seiler (Götz), Zieglerei
(Familienname nicht bekannt), Schnupftabakdosenfabrik) Kufftner
(Meyer), Rotgerber (Utz), Schmied (Knauer), Mühle
(Eichenseer / Marktwappen!), Glasschleife und
Polierwerk, Papiermühle, Straßenbeleuchter (Öllmayer),
Scherenschleifer (Metzger – Pfannenflicker), Säckler
(Leuthner), Drachsler
(Schuh, Hopfenbau), Büchsenmacher (Palk).