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1988 - 1998
10 Jahre englisches Theater am GMG

Vor 10 Jahren ging unser erstes englisches Theaterstück über die Bühne, und zwar Hoff the Cat Dealer.

Zu dem Rahmentext von Andrew Davies hatte Frau Patricia Heller, die alle kleinen Schauspieler gut kannte, den einzelnen Akteuren lustige Spielszenen geradezu auf den Leib geschrieben. Das Experiment glückte. Zuschauer und Spieler waren begeistert. Wir führten das Stück auch in der amerikanischen Schule in Amberg auf, was natürlich besonders aufregend war.

In den folgenden Jahren inszenierten wir insgesamt 14 verschiedene Stücke. Anspruchsvolle, wie Tom Stoppard A Separate Peace, - bekannt lustige, wie Joseph Kesselring Arsenic and Old Lace, - märchenhafte, wie Patricia Heller: Cinderella oder Roald Dahl: Fantastic Mr Fox; - und eine ganze Reihe von Eigenproduktionen, wie Why don't you sprechen deutsch?, oder das Stück, das wir im Juli 1997 aufführten: Timetrap.

We won't give up!

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Timetrap wurde im Verlauf der Probenarbeit immer philosophischer. Ausgehend von der Situation, dass bis auf einen einzigen Jungen alle Akteure weiblich waren und dass wir unser Stück in der Zukunft ansetzen wollten, in der der Mensch immer roboterähnlicher sein sollte, stießen wir auf die Idee einer Zeitfalle. In einen zeitlosen Raum wurden Menschen aus verschiedenen Jahrhunderten gelockt, weil die am weitesten in der Zukunft lebenden Wesen etwas verloren hatten, was sie wiederzufinden hofften. Herr Friday (damals Studienrat am GMG), brachte die zündende Idee: Man hatte das Ypsilon verloren und damit auch das Y-Chromosom und folglich den Mann. Im Englischen hat der Verlust dieses Buchstaben auch noch andere Folgen. Ohne Ypsilon kein you, your, they - also keine echte Beziehung zum anderen. Das Problem, dass wir alles, was wir ausdrücken wollten, ohne Ypsilon tun mussten, wurde uns erst im Laufe der Proben bewusst. Immer wieder schlich sich in dem einen oder anderen Wort der verbotene Buchstabe ein und erforderte spitzfindiges Umformulieren.

Das Publikum war von der Aufführung begeistert. Den jüngeren Zuschauern gefiel die farbenfrohe und abwechslungsreiche Gestaltung. Gespannt verfolgten sie das Zusammentreffen der immer mechanischer agierenden, ja sogar gesichtslosen 'Menschen' und ihre verzweifelten Versuche, einen Ausweg aus der Falle zu finden. Die älteren Zuschauer aber erkannten nachdenklich die vielen Bedeutungsschichten und Implikationen: Zeitlosigkeit als Entwicklungslosigkeit; Beziehungslosigkeit als Individualitätsverlust; roboterhaftes Denkvermögen als Akzeptanz des Bestehenden; Gefühl, Verantwortungsbewusstsein und Wissbegier als Voraussetzung einer konstruktiven Problemlösung. Die Schauspieler führten oft fast unbewusst all diese Ebenen vor Augen und schafften eine sehr dichte und mitreißende Atmosphäre. Im September wurde das Stück noch einmal mit Erfolg vormittags aufgeführt, und zwar für alle Klassen, der 9. bis 11. Jahrgangsstufe.

Ähnlichen Erfolg erhofft sich die Theatergruppe für ihr neuestes Kriminal- und Märchenstück: A Pig in a Poke. Wenn die Aufführung so lustig wird, wie es die Proben jetzt schon sind, dann wird sich das Publikum sicher köstlich amüsieren.

F. L e x

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Letztes Update: 06.02.2005

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