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Meine
Radsport-Geschichte
2007
Abensberg,
Juni 2007
Meine
Rückkehr nach Abensberg. Letzte Saison mein erstes Rennen, insgesamt
war es mein drittes. Zu meiner Freude waren nur 13 Fahrer am Start - eine
Chance, die genutzt werden sollte! Das Rennen war als Kriterium ausgeschrieben:
Punkt- und Prämiensprint alle 5 Runden (insgesamt 20). Dann gleich
am Start hieß es: Kommando zurück! Rennen auf Endspurt, Prämiensprints
werden eine Runde vorher angesagt. Naja ...
Ich startete neben Matthias Anders und orientierte mich auch gleich an
ihm. Die schwierige Haarnadelkurve meisterte ich in den ersten wenigen
Rennen das Rennens dann auch gut. Nach der ersten Runde kam dann bereits
die Durchsage "nächste Runde Prämiensprint" - wobei
meines Wissens nach "nächste" eigentlich "diese"
bedeutet. Genau so ging ich die Runde auch gleich an. Aggressiv vorne
behauptet und auf Matthias geachtet. Wie von mir nicht anders zu erwarten,
beschleunigte er dann auch gleich, als die Kopfsteinpflaster-Passage vorbei
war. Ich sprang an sein Hinterrad und merkte dann, dass ich noch zulegen
konnte. Also fuhr ich gleich vorbei, wollte aber vor allem nur das Tempo
hochhalten und vorne sein, in der Hoffnung auf einen der ersten drei Plätze
beim Prämiensprint. Bei der "Highspeed"-Kurve am Fluss
bretterte ich volle Kanne rein und fuhr fast an die Bordsteinkante - zum
Glück nur eine Schrecksekunde! Beim "Beinblick" sah ich
niemandem an meinem Hinterrad, also fuhr ich hochmotiviert in die ansteigende
Kopfsteinpflaster-Passage zu Start/Ziel hinein und zog dort durch bis
zum Zielstrich. Matthias sah ich rechts noch näherkommen, aber irgendwie
gab er nicht alles - er gab sich wohl mit Platz 2 zufrieden, da er wohl
den Rennsieg im Visir hatte. Allerdings überraschte mich, dass außer
uns beiden scheinbar sonst gar niemand Interesse am Prämiensprint
hatte. Vielleicht erwischte ich aber auch nur das richtige Hinterrad im
richtigen Moment.
Irgendwie blieb bei der Zieldurchfahrt dennoch diese Ungewissheit: War
das wirklich schon der Prämiensprint? Ich hielt mich weiterhin vorne
auf und fuhr die nächste Runde als Dritter über den Strich -
aber ohne große Sprinterei. Ich war damit beschäftigt, den
Kraftaufwand aus Runde 2 zu kompensieren. Leider gelang mir dies nicht
so recht. Ende der 4. Runde kam ich nicht mehr flott genug die leicht
ansteigende Kopfsteinpflaster-Passage hoch und musste ein kleines Loch
reißen lassen. Ich hielt den Abstand noch etwas, konnte im Kopfsteinpflaster-losen
Abschnitt auch wieder etwas aufholen, aber danach war alles vorbei. Eine
Runde später wurde ich dann von drei Fahrern aufgerollt: Arnulf Koch
und sein Team-Kollege Florian Priller, sowie Erich Sedlmeier, mit dem
ich vor dem Rennen etwas plauschte und für den es das erste Hobbyrennen
war. Und ich kann es vorwegnehmen: Dafür hat er sich prächtig
geschlagen!
So, zum dritten Mal im vierten Rennen mit Arnulf fiel ich zurück
und wurde von einer Gruppe mit ihm aufgefangen. Man könnte meinen,
dass bei den Rennen mittlerweile immer wieder der gleiche Film abläuft,
aber das sind Kleinigkeiten am Rande. Wir arbeiten auf jeden Fall fair
zusammen, auch wenn Florian eigentlich nur hinten dran hing. War aber
erst sein zweites Rennen überhaupt und er konnte heute nicht mehr
abrufen, was sich noch zeigen sollte. Als ich führte, wollte ich
natürlich vor allem im Kopfstein-losen Abschnitt das Tempo hochhalten,
damit wir nicht eingeholt würden, aber beim "Beinblick"
fiel mir auf, dass das nächste Vorderrad meist zuviel Abstand zu
meinem Hinterrad hatte. Daher musste ich dann immer wieder etwas rausnehmen.
Die Rennsituation an sich war ab der 6. Runde so, dass vorne 5 Fahrer
und dahinter wir zu viert waren. Einer der 5 Fahrer aus der Spitzengruppe
fiel kurz darauf schon zurück, aus dem restlichen Quartett wurden
dann alsbald auch zwei Duos. Wie ich im Video erst sah, kamen wir dem
5. Fahrer zwischenzeitlich auf ca. 7 Sekunden wieder dran, aber just nach
dieser Runde wollte dann niemand mehr die Führung von mir übernehmen.
So rollten wir einfach nur und ich wollte noch daran appellieren, dass
wir uns doch wenigstens nicht überrunden lassen sollten. Erich forderte
dann Florian auf, mal auch etwas zu führen, was er dann auch tat.
Arnulf ging hinten dran und so stellte sich wieder Renntempo ein.
Es kam dann aber, wie fast nicht anders zu erwarten: Matthias und der
am Ende Zweitplatzierte überrundeten uns. Arnulf, Erich und ich wollten
das Tempo der beiden im Windschatten natürlich mitgehen, aber die
fuhren uns schon nach einer halben Runde wieder davon. Florian verlor
dabei den Anschluss an unsere Gruppe. Als ich dann auf meinen Radcomputer
sah, ahnte ich die letzte Rennrunde voraus - doch bei der Zieldurchfahrt
standen noch 2 Runden und auch die Schlussglocke ertönte noch nicht.
Eine Runde später kam dann aber das Glockenzeichen. Sobald das Kopfsteinpflaster
wieder weg war, setzte ich zum Sprint an und zog wieder mit vollem Risiko
in die Kurve zum Fluss hin, was diesmal kein Problem war. Hinter mir krachte
es dann aber - Arnulf war gestürzt! Ich habe dann kurz vorm Ziel
sogar noch den Fünftplatzierten fast eingeholt - und war relativ
tot.
Auf der Ausrollrunde hielt ich dann bei Arnulf an, der verarztet wurde.
Schürfwunden und Prellungen, aber sonst ist wohl alles heil geblieben.
Sein Hinterrad war weggerutscht. In einem Plausch mit Michael Riese stellte
sich heraus, dass das wohl recht typisch für Kopfsteinpflaster war:
Man fährt sich einen Platten, ohne es wirklich zu merken. Dadurch
fehlte dann der nötige Reifendruck und Arnulfs Hinterrad rutschte
ob der Kurvenschieflage weg. Das "beste" kam aber ganz am Ende:
Arnulf war auf Platz 6, ich auf Platz 7 - wie das? Beim Gespräch
mit der Wettkampfleitung stellte sich heraus, dass mein Rad-Computer doch
ganz zuverlässlich ist: es wurde uns eine Runde zuviel angezeigt
und das Glockenzeichen ertönte erst bei der Zieldurchfahrt! Das wussten
wir natürlich nicht, da wir uns am Glockenzeichen orientiert haben,
wie es ja eigentlich auch Sinn und Zweck des Glockenzeichens ist. Im Video
erkenne ich aber, dass alle (!) Fahrer, auch der Sieger, die im Endeffekt
Ausrollrunde als letzte Rennrunde sahen. Denn wieso sonst sollte man auf
der Ausrollrunde noch powern und bei der Zieldurchfahrt jubeln? Im Falle
unseres Trios war es halt so, dass Arnulfs Sturz super überflüssig
war - das Rennen war schon vorbei! Ein ärgerlicher Fehler des "Glockenmannes",
der für Arnulf zum schmerzhaften Sturz führte und mich vermutlich
einen Platz kostete. Aber egal - hätten wir den Sprint eine Runde
eher gemacht, dann wäre Arnulf vielleicht auch nicht gestürzt
und ich wäre vielleicht sogar nur Achter geworden - man weiß
es ja nicht.
Am Ende sprang mit Platz 7 mein zweitbestes Rennergebnis heraus, wobei
auch das aufgrund von nur 13 Fahrern in Relation zu sehen ist. Und die
Sache mit dem ersten Prämiensprint war tatsächlich so, dass
ich da den richtigen Zeitpunkt für den Sprint erkannt hatte - Platz
1 beim ersten Prämiensprint und somit 30 Euronen! 10 gab es noch
für den 7. Platz, also 40 Euronen. Das schlägt meine 8 Euro
aus Strullendorf und den 12 Euro Gutschein aus Bamberg deutlich, hehe.
Offizielles
Endergebnis |
Platz |
Fahrer |
Verein |
1 |
Anders
Matthias |
|
2 |
Bader
J. |
TSV
Wasserburg |
3 |
Görsch
Günter |
RSV
Aubing
|
4 |
Riese
Mike |
Team
Babo |
5 |
Neumann
Cay-Christian |
VC
Radispona Regensburg |
6 |
Koch
Arnulf |
Team
Baier Landshut e. V. |
7 |
Jakesch
Andy |
RSG
Vilstal |
8 |
Sedlmeier
Erich |
|
9 |
Priller
Florian |
Team
Baier Landshut e. V.
|
10 |
Pickl
Christoph |
|
11 |
Schweiger
Erwin |
|
12 |
Biedermann
Curd |
Bayernbike |
13 |
Hampp
Marco |
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