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Meine Radsport-Geschichte 2008

Aichach, April 2008

Nach dem Nackenschlag von Zusmarshausen blieb mir nur eine kurze Woche, um etwas an meinen schlechten Kletterkünsten zu arbeiten. Ich habe eine neue Fahrtechnik entwickelt, mit der ich effektiver auf Geschwindigkeit kommen kann. Während in Zusmarshausen die Wand kurz vor Ende einer 27-km-Runde stand, ging es auf der 7-km-Schleife in Aichach schon früh mit der schwierigsten Steigung los.

Vorm Start sah ich plötzlich Karl-Heinz Aichner. Top-Hobbyfahrer, der dieses Jahr auch eine Lizenz genommen hat. Es war davon auszugehen, dass er vor mir landen würde - war ja beim Kirtarennen in Dingolfing auch eindeutig so. Ich stand diesmal recht weit vorne in der Startaufstellung und neben mir stand Alexander Rösch mit einem Bianchi. Das führte gleich zu etwas Smalltalk vorm Start. Ich war auf der Seite des Wagens mit den Rennleitern und bemerkte, dass sich die Fahrer vor mir daran festhielten - mit beiden Beinen bereits in den Pedalen. Das habe ich dann auch gemacht. Allerdings hätte ich das irgendwann vorher mal üben sollen. Beim Losfahren fiel ich gleich fast um und musste mich noch zweimal an dem Wagen absützten - peinlich. Dann fuhr ich auch gleich links etwas in den Dreck - eieiei! Aber gleich danach hatte ich mich gefangen und da ich links gestartet war, konnte ich fast bis zu Position 1 nach vorne fahren. War vielleicht so an Position 5 oder 6. Also im Endeffekt doch ein richtig guter Start.

Dann kam der erste Anstieg. Schon bevor es richtig steil wurde, fuhren nun zahlreiche Fahrer links an mir vorbei. Ich wollte mein Tempo halten. Ich war ja vorne, also würde ich schon nicht hinten rausfallen, dachte ich mir. Der Anstieg schmerzte im steilsten Teil dann aber doch schon ganz schön, aber ich blieb im Hauptfeld. Die Abfahrt war dann gar nicht so wild, die Kurven wurden auch sehr langsam gefahren - dabei war die Straße eigentlich trocken. Nur in einem Waldstück Richtung Aichach nicht. Aber das ging noch, war nicht gefährlich. Überhaupt bekam ich von Stürzen oder kritischen Situationen nichts mit. Wie als ob die Sturzprovokateure aus Zusmarshausen alle im Krankenhaus gelegen hätten oder in Fürth am Start waren. Es war richtig angenehm.

Mir fiel ein Fahrer auf, der sich vom Hauptfeld abgesetzt hatte. Es gab ja bei jeder Durchfahrt eine Prämie - aber nur für den Ersten. Ich rollte nun leider etwas weiter hinten im Feld, da ich ja am Anstieg durchgereicht wurde. Ich kam auch nicht nach vorne, weil das Feld in der Abfahrt stark in die Breite gezogen war (also langsames Tempo). Dann begann die - wie ich eigentlich dachte - leicht ansteigende Start-/Zielpassage. Irgendwie wurde da aus "leicht" ganz schnell "stark brutal". Das Tempo wurde wie bescheuert verschärft, nachdem man in der Abfahrt noch Kaffee und Kuchen hätte zu sich nehmen können. Das ist so brutal, wenn man nur in der Ebene und in der Abfahrt schnell fahren kann! Ich kroch am Ende des Feldes noch irgendwie über die Kuppe, dann kamen wenige Meter Abfahrt, danach ging es zum schwierigsten Teil des Anstiegs. Tja, und dort wollte meine Beine dann auch trotz meiner technischen Umstellung nicht mehr das geforderte Tempo mitgehen. Es trat nur noch Pudding in die Pedale.

Allerdings bildete sich schnell eine kleine Gruppe. In dieser war auch Alexander Rösch wieder vertreten, der ja in der Startaufstellung neben mir stand. Es waren wohl so 110 bis 120 Fahrer am Start - wie groß war die Wahrscheinlichkeit, wie zwei dann beide in der gleichen kleinen abgehängten Verfolgergruppe landeten würden? Wir war vielleicht vier oder fünf zunächst. Daher wechselten wir uns auch regelmäßig ab. Das ging alles noch ganz gut. Wir sammelten im Laufe der Zeit weitere zurückgefallene Fahrer auf, Karl-Heinz Aichner aber hielt sich im Hauptfeld - auch wenn er einige Male kämpfen musste. Auf dem Video sah ich ihn aber ungefähr ab Hälfte der Distanz nicht mehr im Hauptfeld, auch nicht bei den abgehängten Fahrern. Naja.

Jedenfalls wuchs unser "Autobus" zwischendurch sogar auf 14 Fahrer an, dabei fielen aber einige Fahrer auch immer wieder raus. Aber ein fester Kern blieb fortwährend bestehen, zu dem auch Philipp Hartmann von den Schwalben aus München gehörte, der glaub sein erstes Radrennen überhaupt bestritten hat (keine Hobbyrennen vorher!). Machte einen guten Eindruck, bringt auf jeden Fall Talent mit. Und ist auch ein ganz netter Fahrer, der eventuell wohl auch in Karbach wieder am Start sein wird.

Es war dann wohl 3 Runden vor Schluss, als uns die vier Spitzenreiter überrundeten. Etwas später folgten noch deren zwei Verfolger, auf der vorletzten Runde wurden wir dann auch noch vom mittlerweile stark dezimierten Hauptfeld überrundet. Bis zur Zielankunft verloren wir weitere 2 Minuten auf das Hauptfeld. Bevor wir zum letzten Mal klettern musste, leerte ich auch meine überfüllte Wasserflasche noch ganz professionell aus. Ich wollte das Gewicht loswerden, um am Anstieg nicht den Anschluss zu verlieren. Nicht auf der letzten Runde!

Und dann lief es auch ganz gut. Überhaupt hatte ich einige Runden dabei, da kroch ich echt aufm Zahnfleisch, in anderen ging es eigentlich wieder ganz rund. Schon etwas komisch. Jedenfalls hatte ich nicht solche zwei extremen "Sterbe-Szenen" wie in Zusmarshausen, die Muskulatur fühlte sich auch nicht total übersäuert an. Das war heute schon definitiv ein Schritt nach vorne. Und am Ende wurde ich auch noch Vierter aus unser am Ende wohl 12köpigen Verfolgergruppe. Insgesamt waren wohl so ca. 60 Fahrer vor uns, vielleicht auch weniger. Ich denke aber, dass ich einfach mal sagen kann, dass ich Top 70 war. Schade, dass es eine Überrundung gab. Aber es war ein Schritt nach vorne - und das innerhalb einer Woche.

Top-Speed war diesmal nur 60.1 km/h, die erste Runde mit dem Hauptfeld hatte noch 38.5 km/h - am Ende waren es knapp 36.5 km/h, die Sieger müssten wohl so 39-40 km/h gehabt haben. Aber das ist halt immer noch eine andere Liga, dieser Unterschied. Auf jeden Fall ein gutes Rennen, ein Schritt nach vorne, ich bin angekommen, habe zum ersten Mal 99 Rennkilometer geschafft - und im Gegensatz zu Zusmarshausen gaben nicht alle zurückgefallenen Fahrer gleich auf, sondern es fand sich eine nette Gruppe zusammen. Hat Spaß gemacht und so konnte man auch mal erste Kontakte knüpfen. Zwischendurch schauerte es aber auch und in dem Waldstück Richtung war es bis zum Rennende richtig nass. Mein Cinelli und ich sahen aus wie Sau ... :)

Offizielles Endergebnis
Platz
Fahrer
Verein/ Team
1
Schwarzhuber Markus
Rottaler RV Team Mangertseder-Bachmeier
2
Brand Christopher
Regensburg VC Ratisbona
3
Rettner Rainer
Sossenheim RV 1895 e.V.
4
Obholzer Martin
Muenchen RC die Schwalben 1894 e.V.
5
Mayer Wolfgang
Team Baier Landshut
6
Fürbaß Stefan
Landshut Team Baier e.V.
7
Bosch Tobias
Nattheim RSV 1906 e.V.
8
Peter Matthias
Passau RSV 1895 e.V.
9
Schreieder Matthias
Landshut Hohlfeld Veloteam 2000
10
Hagspiel Gerd
Wolfurt Radcult
...
...
...
ca. 65
JAKESCH Andy
RSG Vilstal

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