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Meine
Radsport-Geschichte
2007
Ansbach,
Juli 2007
Ein
Hobbyrennen ohne Startgebühr und nur 10 Runden à 900 Meter
- das klang nach einem kleinen Rennen, das man ja ruhig mal gewinnen könnte.
Doch so kann sich irren! Der Kurs war auf einer vierspurigen Straße,
die zwei "Kurven" waren eigentlich nur Kehrtwenden. Dementsprechend
sollte das Antreten nach den Kehrtwenden zum Knackpunkt werden. Erst am
Montag vor dem Rennen hatte ich erstmals Antritte trainiert, weil ich
vorher nicht wusste, wie man das tut. Daher war das eigentlich der denkbar
ungünstigste Kurs um zum jetzigen Zeitpunkt an einen Sieg zu denken.
Beim Warmfahren, das dummerweise auch recht knapp ausfiel (Rennen fingen
schon um 10 Uhr an und so), traf ich Jan Scheibe. Die vorangegangenen
3 Wochen konnte er eigentlich nicht trainieren, meinte er. Am Start waren
wir dann 17 Fahrer. Da sich der Start verzögerte, sollten wir noch
eine Warmfahrrunde fahren, bei der ich auch ohne große Probleme
ins Klickpedal kam. Beim echten Start aber wollte es nicht so recht klappen
und zum ersten Mal seit langem wurde ich gleich ganz fett durchgereicht.
Der Antritt-lastige Kurs und die Gegengerade mit starkem Gegenwind machten
ein Vorkämpfen auch ganz schön schwierig. Es sah alles nicht
gut aus.
Dann gab es ungefähr zu halber Renndistanz oder kurz davor einen
Sturz in einer Kehrtwende. Zwei Fahrer gingen zu Boden und das bedeutete
natürlich auch ein Loch von zwei Fahrer zu den vier Spitzenfahrern.
Es folgte eine kraftzerrende Aufholjagd, die wohl auch dadurch von Erfolg
gekrönt war, weil die Spitzenfahrer an dieser Stelle gerade etwas
verschnauften. Als wir wieder dran waren und unsererseits etwas verschnaufen
wollten, traten die vier Spitzenfahrer aus der Kehrtwende heraus auf der
Gegengeraden wieder an und wir machten den Abflug.
Es bildete sich dann eine sechsköpfige Verfolgergruppe, also mehr
oder weniger das Hauptfeld, in dem neben mir auch Jan noch vertreten war.
Die Zusammenarbeit war auch nicht die allerbeste, da wir drei Radhaus
Ansbach Fahrer dabei hatten, die in der Spitzengruppe ebenfalls vertreten
waren. Zumindest entnahm ich das den Trikots, die jedoch von unterschiedlicher
Farbe waren. Wie dem auch sei, dies blieb die Konstellation bis zur letzten
Runde.
Und nun ging es los, das Pokern. Ich selbst hing am Ende der Gruppe, wollte
mir das alles ganz genau ansehen. Vor der Kehrtwende zur Gegengerade hin
schob ich mich dann flott in die Führungsposition, damit mich der
schwierige Antritt bei Gegenwind nicht in eine missliche Lage bringen
würde. Lieber vorne um die Kurve und dafür nicht hinten wegfallen,
dachte ich mir. Mein Antritt an sich war wohl auch nicht der schlechteste,
ich konnte ein kleines Loch reißen. Also ließ ich den Fahrer
hinter mir etwas arbeiten und nahm dann meinerseits wieder die Beine hoch.
Ich ließ mich wieder ans Ende der Gruppe zurückfallen und trat
dann vor der Ziel-Kehrtwende trocken an - zog dabei natürlich rüber
auf die fahrerlose Seite, hehe. Einer der drei "gelben" Radhaus-Fahrer
(die "anderen" trugen rote Radhaus-Trikots) stieg mir nach,
bekam auch glaub ich von einem anderen das Signal dazu.
Ich bog dann also als Erster des Hauptfeldes auf die Zielgerade ein und
sprintete los. Der Fahrer hinter mir kam näher, hatte eine höhere
Geschwindigkeit. Da ich noch Luft nach oben spürte, schaltete ich
also zwei Gänge höher und schon hielt ich ihn hinter mir. Am
Ende konnte ich sogar ausrollen, weil ich ihm davonzog und ich auch sah,
dass der Vorsprung auf Jan reichen würde, der seinerseits den Fahrer
hinter mir noch überholte.
Alles in allem ein Ergebnis mit dem ich leben kann und ja auch muss. Die
Sache mit den Antritten wurmt mich halt jetzt insofern, alsdass ich eigentlich
die gesamte Saison in die Tonne kippen kann, was diesen Aspekt betrifft.
Der Fokus wird also die nächsten Wochen auf Antritten liegen und
dann sehen wir mal, was ich beim letzten Kriterium der Saison - vermutlich
in Meiningen - reißen kann. Im nächsten Jahr mit Lizenz werde
ich Kriterien jedenfalls so gut es geht meiden, hehe. Die Spitzengeschwindigkeit
betrug übrigens 55,7 km/h, was 4 km/h schneller als in Strullendorf
war. Aber ich kam mir während dem Rennen zu keinem Zeitpunkt so schnell
vor. Schnitt lag wohl so bei 33 oder 34 km/h, was bei einem tellerflachen
Kurs schon deutlich macht, wie sehr die Geschwindigkeit durch die Kehrtwenden
immer wieder in den Keller ging.
NACHTRAG:
Es handelte sich bei den "roten" Fahrer wohl "nur"
um Bedienstete von Radhaus Ansbach, die "gelben" Fahrer waren
von bikesport Ansbach, wo Radhaus Ansbach vermutlich einer der Sponsoren
ist. Jedenfalls hatten die "gelben" Fahrer mit dem Sieger jemanden
vorne, was die nicht vorhandene Motivation bei der Nachführarbeit
natürlich erklärt.
offizielles
Endergebnis |
Platz |
Fahrer |
Team |
1 |
Häupler,
Christian |
bikesport
Ansbach |
2 |
Hoffmann,
Michael |
|
3 |
Heuler,
Thomas |
Team
Radhaus |
... |
... |
... |
5 |
Jakesch,
Andy |
RSG
Vilstal |
6 |
Scheibe,
Jan |
RSV
Blau-Weiß Meiningen |
Bilder/Videos |
Urkunde |
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Bilder |
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