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Meine Radsport-Geschichte 2010

Bamberg, Juli 2010

Bei der Vorbelastung am Tag vor dem Rennen verbrachte ich mehr Zeit damit, mich warmzuSCHWIMMEN statt warmzuFAHREN. Da auch die Form der letzten Wochen - nicht zuletzt auch aufgrund der Rennpause - weiterhin suboptimal war, wusste ich nicht so recht, was ich denn von mir selbst zu erwarten hatte. Mit den Top 3 wäre ich schon ganz zufrieden gewesen, denn nach Platz 4 im Vorjahr wäre jeder Platz in den Top 3 eine Verbesserung und somit mein bisher bestes Ergebnis in Bamberg.

Die Anfahrt war optimal und ich konnte mich gleich vor Beginn des U19-Rennens noch auf dem Kurs warmfahren. Bei der Ankunft hatte ich schon 4 mir unbekannte Ramazzottis erkannt, was mich schockte, aber dann würde man sich eben zu einer Zweckgemeinschaft zusammentun müssen. Immerhin würden Lukas Hauptmann, Jan Scheibe und Florian Semm noch am Start sein. Beim Warmfahren sprach ich auch kurz mit Thomas Fischer, der beim Warmfahren schon ziemlich am Limit schien. Nachdem die U19 ihr Rennen begann, begab ich mich auf einen Rundkurs übers Land außerhalb von Bamberg, den ich mir auf Google Earth ausgemalt hatte.

Generell konnte man dort recht gut fahren. Ich nutzte außerhalb der geschlossenen Ortschaften sogar die Radwege, die aber auch in einem besseren Zustand als hier in der Oberpfalz sind. Sprich: Man brauchte für diese Radwege nicht extra ein Mountainbike, sondern konnte dort auch mit einem Rennrad ohne Defekt fahren. Ich fuhr eine Runde, wollte dann aber vorsichtshalber keine zweite Runde fahren, weil ich den Start eben nicht verpassen wollte. Was ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste: Die U19 bummelte ziemlich, also hätte ich noch locker eine zweite Runde fahren können. Stattdessen bog ich auf dem Radweg kurz vor Bamberg nochmal um und fuhr bis zu einer Ampelkreuzung zurück - und dort fuhr ich dann auch gleich in Lukas.

Als ich dann wieder zur Rennstrecke fuhr, erspähte ich auch Jan und Florian, die gerade erst angekommen waren, wie es schien. Ganz schön spät, dachte ich mir - immerhin würde das Rennen meiner Rechnung nach in 10 bis 15 Minuten losgehen. Aber wie gesagt: Die U19 bummelte ganz schön. Ich hatte dann sogar noch Zeit, um bei Ivo Leidner (C-Fahrer bei den Herpersdorfern) eine zweite Meinung bgzl. der komischen Geräusche an meinem Rad einzuholen. Mein Verdacht war ja die Kette, die durch den Regen am Vortag wohl noch nicht wieder so ganz richtig kettete. Ivo bestätigte das mehr oder weniger und die Defektgefahr fürs Rennen war wohl fast gleich Null, drum konnte ich mich beruhigt an die Strecke stellen. Immerhin dachte ich, dass die U19 mittlerweile ihre letzte Runde haben müsste - aber die bummelten weiterhin, weswegen ich dann noch etwas an der Strecke pendelte.

Mit knapp 30 km Warmfahren stellte ich mich dann brav in Startreihe 1 neben Maik auf und erinnerte das Wettkampfgericht, das uns wieder alle 3 statt 5 Runden mit einem Wertungssprint beglückte, sich dieses Jahr bitte nicht so wie im vergangenen Jahr bei den Runden zu verzählen. Man merkte sich auch gleich meine Nummer und Thomas schlug vor, dass man mich mit 10 Minuspunkten starten lassen sollte. :)

Der Start ging recht flott und Thomas setzte sich als Speerspitze vor das Feld. Ich fuhr locker an Position 3 mit und lauerte darauf, dass irgendjemand links nach vorne stoßen würde - vor allem einer der 6 Ramazzottis. Allerdings gab es zunächst scheinbar einen unausgesprochenen Nichtangriffspakt, weshalb das gesamte 24-köpfige Feld gemütlich hinter Thomas Runde 2 in Angriff nahm. Da die erste Wertung aber bereits in Runde 3 stattfinden würde, rollten nun langsam doch einige Ramazottis nach vorne, wobei ich gleich hinter Maik versuchte, mich einzuklinken. Das klappte alles in allem nur halbwegs, denn in der Wertungsrunde war ich in der Zielkurve leider nur an Position 5, Maik aber hinter einem seiner Teamkollegen an Position 2. Ich versuchte aber wenigstens noch, Platz 2 zu ersprinten, aber der Abstand war zu groß bzw. der Sprintweg zur Wertungsabnahme zu gering, weshalb ich mich mit Platz 3 zufriedengeben musste.

Danach griff etwas zu meiner Verwunderung Lukas früh an. Vielleicht, weil er bei der Sprintwertung leer ausging und ihm das Feld etwas zu groß war. Bei einem größeren Feld ist es natürlich auch gar nicht so einfach, eine gute Ausgangsposition zu haben, wenn man als Einzelstarter antritt. Ist ja auch ein für mich altbekanntes Problem, das ich also im Endeffekt mit Ausgangsposition 5 ganz gut im Griff hatte. Lukas' Angriff wurde jedenfalls gleich von Maik höchstpersönlich gekontert - da vertraute er lieber nicht auf seine Teamkollegen, sondern ließ sich gar nicht erst auf irgendwelche Spielchen ein. Immerhin war Lukas im Vorjahr schon Dritter und Teil der Spitzengruppe mit Maik und Nils. Ich selbst sprang einfach an Maiks Hinterrad und ließ mich von ihm zu Lukas nach vorne fahren. Es ergab sich durch diese Attacke eine 7-köpfige Spitzengruppe, die aber in der 5. Runde schon wieder vom noch 12-köpfigen Hauptfeld geschluckt wurde. Maik sorgte seinerseits auch eher für ein Einbremsen und wartete auf seine Leute aus dem Hautpfeld.

Eben jene Ramazzottis bereiteten dann auch den 2. Sprint in Runde 6 vor, bei der ich immerhin schon an Position 4 auf die Zielgerade kam. Allerdings weiß man ja, dass ich immer so in der 5. oder 6. Runde meine erste Krise habe - und auch das war diesmal nicht anders. Ich konnte zwar erneut Platz 3 absichern, ließ aber ein kleines Loch zu Maik und Lukas entstehen. Zu meiner Überraschung war Jan plötzlich hinter mir, der bis zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht vorne aufgetaucht war. Beim Mini-Stich nach der zweiten Kurve platzte ich aber endgültig weg. Jan übernahm die Führung, aber es half alles nichts - zu Beginn der 7. Runde hatten wir schon 10 Sekunden Rückstand. Ein dritter Fahrer gesellte sich noch zu uns und ich dachte, dass das Rennen nun ähnlich wie im letzten Jahr laufen würde. Das Feld zerfällt in lauter kleine Grüppchen und unsere 3er-Gruppe würde Platz 3 unter sich ausmachen. Aber das immer noch 12-köpfige Hauptfeld lag nur 6 Sekunden hinter uns. Wirklich beachtlich, dass man in Bamberg beim Hobbyrennen mal ein so großes Hauptfeld hat. Meistens bestand das Hauptfeld dort nach der ersten Wertung bereits nicht mehr aus mehr als 7, 8 Fahrern, wobei das schon recht hochgegriffen ist. Was war heute nur los?

Jedenfalls arbeiteten wir zu dritt weiter, spürten vor der Wertungsabnahme in Runde 9 aber schon das Hauptfeld im Nacken. Wir sprinteten noch einmal, wobei ich schon fast an Jan vorbei war. Bei einem Blick zurück sah ich, dass der Vorsprung groß genug war und ich sicher einen Punkterang haben würde - da entschied ich mich spontan, rauszunehmen. Da ich schon 4 Punkte hatte und auf die 4 Punkte bei der Schlusswertung spekulierte, genügte mir hier auch 1 Punkt für Platz 4. Und Jan konnte den einen Zusatzpunkt zu diesem Zeitpunkt einfach deutlich besser als ich gebrauchen. Natürlich fragte ich mich gleich nach diesem Sprint, ob sich das nicht am Ende noch rächen könnte und mir dann vielleicht ein Punkt fehlen würde. Aber dass ich bei diesem Sprint ein paar Mini-Körner gespart hatte, könnte sich vielleicht auch noch auszahlen, hoffte ich. Zumindest wurde mir nach der Wertungsabnahme ähnlich wie beim Prämiensprint die Woche zuvor in Vaterstetten etwas schlecht.

Da uns das Hauptfeld auch eingefangen hatte, machte ich etwas Pause und ließ mich im Feld erst mal zurückfallen. Zu dem Zeitpunkt war mir aber gar nicht bewusst, wie groß das Feld eigentlich noch war. Fahrer um Fahrer fuhren an mir vorbei - und dann fuhr auch noch Thomas an mir vorbei! Dabei hatte ich ihn heute noch gar nicht überrundet! Da wurde mir erst bewusst, wie groß das Feld heute war. Ob meiner Krise konnte ich nur hoffen, dass weiter vorne nicht plötzlich attackiert wird. Im Gegensatz zu Vaterstetten konnte ich mich diesmal aber schnell wieder fangen und begann auf Start/Ziel damit, mich wieder etwas vorzuarbeiten. Das ging nur sehr zäh, aber ich hatte ja noch 1,5 Runden bis zur nächsten Wertungsabnahme Zeit. Und diese 1,5 Runden reichten auch aus, um wenigstens Platz 4 einzufahren. Klaus Hoffmann von den Ramazzottis war etwas vorne rausgefahren und zu weit weg, um ihn noch im Sprint zu attackieren, also verteidigte ich wieder nur Platz 4, um somit einen der Punkteplätze wieder wegzunehmen. Denn aufgrund meiner vorherigen 5 Punkte war es jetzt wirklich nur noch wichtig, dass so wenig andere Fahrer wie möglich Punkte sammeln konnte - auch diesen einen! Denn mit 4 Punkten bei der Schlusswertung hätte ich immer noch von jedem Fahrer, der mindestens 1 Punkt hatte, verdrängt werden können!

Zu Beginn der letzten Runde orientierte ich mich an einem Ramazzotti-Hinterrad, das offensichtlich einen Drang nach vorne hatte. Somit ließ ich mich von zwei Ramazzottis schön nach vorne fahren und war nach Kurve 3 zu Beginn der leichten Abfahrt an Position 3. Das Tempo war generell etwas zu niedrig für die Anfahrt zu einem Schlusssprint, aber der Rest des Feldes zögerte. Ich wollte nicht riskieren, dass ich ähnlich wie in Stadtlauringen kurz vor der Zielkurve noch von einem Zug von hinten überholt und eingeklemmt werden würde, also Kette rechts -> ZWISCHENSPRINT!!! Ich trat einfach entschlossen an und wollte ein kleines Loch rausfahren. Kurz vor der Kurve nahm ich etwas raus, weil ich dort kein unnötiges Risiko eingehen wollte, und trat dann zum Finish an. Dabei hatte ich immer noch ein paar Meter Vorsprung durch meinen Antritt und konnte die 4 Punkte für den 3. Platz bei der Schlusswertung erfreulich kontrolliert einfahren. Während mir nach der 3. und 4. Wertung jeweils etwas schlecht war, ging es mir diesmal tiptop.

Alles in allem denke ich, dass ich anhand der Sprints in diesem Rennen spüren konnte, wie sehr mir regelmäßige Rennpraxis guttut. In Vaterstetten wurde mir nach einem Sprint gleich schlecht - und ich erholte mich nicht mehr richtig davon. Diesmal wurde mir bei zwei Sprints schlecht, aber innerhalb einer halben Runde konnte ich mich diesmal wieder erholen und am Ende beim Finish wurde mir sogar gar nicht mehr schlecht. Noch ein paar Rennen, dann kann ich vielleicht auch mal wieder so was wie in Vaterstetten probieren, also: Angreifen!!! :)

Mein Schnitt war mit 39,4 km/h höher als im Vorjahr, aber erneut unter 40. Maik und Lukas müssten ungefähr einen 41er-Schnitt gehabt haben. Das ist schon bitter, weil das wirklich ein deutlicher Rückstand ist. Der Top-Speed lag mit 53,3 km/h auch nicht sonderlich hoch und war sogar niedriger als im Vorjahr. Allerdings habe ich diesmal auch keinen einzigen Sprint voll durchgezogen. Bei den Zwischenwertungen wollte ich es nicht übertreiben, bei der Schlusswertung musste ich nicht mehr voll durchziehen. Tja. Alles in allem sollte ich aber dennoch etwas an meiner Sprinterei arbeiten.

Offizielles Endergebnis
Platz
Fahrer
Verein/ Team
Punkte
1
Hamann, Maik
VHS Ramazzotti
26
2
Hauptmann, Lukas
Radsportteam Reichenbach
19
4
Jakesch, Andy
RSG Vilstal
10
4
Scheibe Jan
RSV Blau-Weiß Meiningen
3
5
Handwerger Jürgen
---
3
6
Rauh Johannes
VHS Ramazzotti
2
7
Hoffmann Klaus
VHS Ramazzotti
2
8
Böttcher Thomas
---
1
9
Schroft Udo
VHS Ramazzotti
10
Zanke Armin
Veloteam Landshut

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