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Sport Website von Andy Jakesch

Fußball

Meine Radsport-Geschichte 2008

Dachau, Juni 2008

Drei Wochen nach meinem letzten Lizenzrennen in Kulmbach, startete ich in Dachau beim Ludwig-Thoma-Gedächtnisrennen, meinem ersten KT/ABC-Rennen, einem Kriterium. KT/ABC sollte mich eigentlich gnadenlos überfordern, aber da schon Anfang Juni Moosinning aus dem Kalender fiel und Ende Juni auch noch Puchheim und Heldburg mit "abgesagt" im Rennkalender glänzen, war es ein notwendiger Start. Man kommt ja sonst gänzlich raus. Obwohl ... so richtig dabei war ich ja eh noch nicht in dieser Saison ...

Heute kam ich jedenfalls rechtzeitig an und würde mich ausreichend warmfahren können. Vorm Start traf ich noch Vereinsmitglied Christoph Ott, der allerdings nur auf Stippvisite vorbeisah. Als ich zwischen Rennen 3 und 4 (unseres war Rennen 5) zwei Runden auf dem Kurs drehte, merkte ich gleich, dass es das Feld in Kurve 2 ganz schön zusammenstauchen würde. Umso wichtiger sollte ein Platz in Reihe 1 und ein erfolgreiches Einklicken sein. Am Start selbst ging auch gleich der Kampf um die vorderen Startplätze los, was dazu führte, dass wir nahezu ineinander verhakt waren. So hätte wir nicht starten können, denke ich, aber wir wurden auch zunächst von einem Absperrband einige Meter vor der Startlinie zurückgehalten. Wir müssten nämlich noch auf die drei (!) Siegerehrungen des vorherigen Rennens warten, wo gleich drei verschiedene Klassen am Start waren. Die erste Siegerehrung ging noch recht flott, aber die zweite zog sich dann eine halbe Ewigkeit hin. Das Wettkampfgericht musste feststellen, welche der vier Frauen beim Frauenrennen auf den ersten drei Plätzen gelandet waren. Kein weiterer Kommentat. Einige Unmutsäußerungen wurden um mich herum schon laut, man "freute" sich ob der Regentropfen, die einen Wetterumbruch androhten - der sollte aber glücklicherweise ausbleiben, es blieb bei einigen Tropfen. Die dritte Siegerehrung dauerte ebenfalls wieder ein Stückchen, aber während dieser ganzen Warterei, bei der mir das "Standbein" schon einschlief, fiel mir auch auf, dass ich wieder mal vergessen hatte, vor dem Start aufs große Blatt zu schalten. Ein Fahrer hinter mir hob aber freundlicherweise mein Hinterrad an und ich konnte im Stehen aufs große Blatt schalten.

Irgendwann ging es dann los. Ich stand in Reihe "1,5", wenn man so will, und rollte gut weg - aber kam nicht ins Pedal. Ich fuhr weiter, natürlich nicht mit voller Intensität, und hoffe bei einer der nächsten Umdrehungen aufs "Klick"-Geräusch - doch vergebens. Ich musste kurz rausnehmen, runterschauen - und natüüüürlich war das Pedal verkehrt. Super. Also Pedal schnell mit dem Fuß umgedreht - und diesmal klappte das Einklicken sofort. Super Sache. Ich ging "ungefähr" an Position 53 in die erste Kurve. Das muss mir mal jemand nachmachen: in Reihe "1,5" stehend (also unter den ersten 15 Fahrern sicherlich) innerhalb von ... naja ... vielleicht 200 Metern, die es bis zur ersten Kurve waren, gleich 40 Plätze zu verlieren. Genial! Da ich aber gut durch die erste Kurve kam und auch explosiv antreten konnte, arbeitete ich mich bis zur zweiten Kurve gleich einige Plätzchen vor. Dort wurde es dann sehr eng und langsam. Bei der langen Beschleunigungspassage danach, die eigentlich bis zur ersten Kurve wieder anhielt (also eigentlich gab es nur zwei "echte" Kurven, der Rest war Speeding pur), habe ich zwar wieder einige Positionen aufgegeben, aber durch den verpatzten Start konnte ich beim Prämiensprint in der zweiten Runde so oder so nicht reinhalten. Also wollte ich mich nicht unnötig verausgaben.

Die ersten Runden konnte ich dann auch vom Gefühl her gut mitgehen. Und zwar wieder einmal so gut, dass ich schon dachte "Cool, heute kommte ich mit dem Hauptfeld durch". Doch in der 6. Runde bekam ich erstmals Probleme, musste ein kleines Loch reißen lassen und fuhr dann während der "Beschleunigungspassage" im Wind hinterher. Bei Kurve 2, wo sich alles immer zusammenstauchte, war ich wieder dran - aber riss gleich nach dem Antritt nach der Kurve wieder ab. Da das Tempo zu dem Zeitpunkt auch irgendwas über 45 km/h im Schnitt war, konnte ich das nicht mehr durchhalten. Nach der 7. Runde wurde das Loch dann zu groß. Tilo Schuler vom ausrichtenden Verein forice Dachau fuhr übrigens auch wieder mit, in Schrobenhausen kam er ja mit dem Hauptfeld durch. Er fuhr ebenfalls am Ende des Feldes, obwohl er ursprünglich ungefähr an Position 30 das Rennen begonnen hatte. Insgesamt waren wir so 80 Fahrer, einige davon natürlich Profis bzw. "professionelle Amateure". Tilo musste dann wohl auch eine oder zwei Runden später ebenfalls abreißen lassen. Für mich etwas überraschend, ist er doch in Schrobenhausen noch deutlich stärker gefahren als ich, aber es war für ihn in diesem Jahr ja auch das erste Kriterium. Und Kriterien sind halt einfach schwieriger als normale Straßenrennen. Es war aber halt auch ein echt brutales Tempo. Ich denke, bei einem C-Kriterium wären wir beide heute nicht so früh weggebrochen.

Jedenfalls war ich dann zunächst mit Johann Lechner im Duo unterwegs, etwas später rollten wir Tilo auf und fuhren als Trio. Nach 14 Runden - also 7 Runden, nachdem ich aus dem Hauptfeld rausgefallen war - überholte uns dann das Führungsfahrzeug. Ich schaute auf den Tacho zwecks der Durchschnittsgeschwindigkeit: 43,7 km/h - bin ich im falschen Film?!? Sind die anderen auf motorisierten Rennrädern unterwegs?!? Noch nie zuvor bin ich so schnell Rad gefahren. 7 Runden ging ich das Renntempo mit, nach weiteren 7 Runden hatte die Spitze bereits 1,4 km auf mich aufgeholt?!?!?!? Das ist eine völlig andere Welt ... eigentlich schon eine völlig andere Sportart. Als uns das Feld überrundete, versuchte ich natürlich auch, mich dort wieder dranzuhängen. Aber das ging nur eine knappe Runde gut, das Tempo dort drin war einfach zu hoch. Ich dachte ja ab Runde 6 schon, dass das Tempo jederzeit mal etwas in den Kellern gehen müsste, wie das auch bei den Kriterien in Lohhof und Kulmbach der Fall war, aber bei einem KT/ABC-Kriterium scheint das nicht der Fall zu sein. Da scheint man von Start bis Ziel am Anschlag durchzufahren. Einfach nur bescheuert. Bei Hobbykriterien mühte ich mich schon, die Anfangsoffensive der ersten 5, 6 Runden zu überleben, bevor es dann immer ruhiger wurde, und jetzt soll ich 45 Runden am Anschlag fahren können?!? Unrealistisch, nicht machbar für mich ...

Jedenfalls hörte ich auch immer auf die Durchsagen der Wettkampfleitung bei der Durchfahrt, aber ich konnte nix hören, dass man uns rausnahm. Ende der 17. Runde fuhren auch Tilo und Johann nicht mehr hinter mir, also spitzte ich die Ohren nochmals ganz genau. Es wurde aber nix durchgesagt. Erst als ich am Kampfrichterwagen vorbei war, hörte ich was und drehte daher meinen Kopf zur Seite - denn anders konnte man nix mehr verstehen, wenn man schon am Wagen vorbei war. Solche Durchsagen müssen kommen, solange man noch auf den Wagen zufährt. Dennoch konnte ich durchs Drehen des Kopfes noch "Rennen beenden" als Wortfetzen irgendwie auffassen. Also nach 18 Runden war es dann vorbei für mich, 24,6 km standen zu Buche und ich war immerhin mit einem Schnitt von 42,8 km/h unterwegs. Der ging natürlich etwas runter, aber war immer noch der höchste Schnitt, den ich je gefahren bin. Da sieht man mal den Unterschied zwischen KT/ABC und mir. Für die ist das normal, für mich eine absolute Top-Leistung. Die Spitzengeschwindigkeit war übrigens 59,0 km/h - ohne Abfahrt, ohne Sprint! Alter Schwede ...

Offizielles Endergebnis
Platz
Fahrer
Verein/ Team
1
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2
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3
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4
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5
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6
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7
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8
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9
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10
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DNF
Jakesch Andy
RSG Vilstal

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