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Meine Radsport-Geschichte 2010

Greiz, August 2010

Gleich am Tag nach Altenburg ging es mit dem Rad von Lukas aus die Göltzsch entlang nach Greiz. Dort wurde der Kurs kurz angefahren und sorgte bei mir schon für Bedenken. In Kurve 4 stand am Straßenrand ein Absperrpfeiler, der wohl vor einem Abfluss am Straßenrand schützen sollte. Allerdings war das Teil bei der Einfahrt in die Kurve nicht zu sehen, was gefährlich werden könnte, weil man sich ja normalerweise anhand der Bordsteinkante oder sonstiger Orientierungshilfe orientiert, um die richtige Geschwindigkeit für die Kurvendurchfahrt zu wählen. Auch der feinkörnige Dreck auf der Straße war in Kurvennähe nicht so toll anzusehen, aber die engen Gassen und Kurven allein ließen schon ein technisch höchst anspruchsvolles Rennen erwarten, das aber auch ein hohes Maß an Risikobereitschaft erfordern würde. Schon in den vorherigen Rennen kam es teilweise zu Stürzen, weil einige Fahrer in den Kurven ein zu hohes Risiko gegangen sind, was ich so mitbekam.

Am Start waren wir dann sage und schreibe zwei Hobbyfahrer (Lukas und ich) sowie sieben Lizenzfahrer. Einer davon war sogar ein B-Fahrer, sollte das Rennen nach einem Sturz aber nicht beenden. Recht so, denn seit März diesen Jahres sind B-Fahrer bei Jedermannrennen nicht mehr startberechtigt. Der hätte also gar nicht erst mitfahren dürfen! Aber von vorne ...

Das Tempo war gleich sehr hoch. Ich war sehr überrascht, denn bei so wenig Fahrern hätte ich eher damit gerechnet, dass niemand zu früh zu viel machen will. Man musste das Feld schließlich nicht erst kleinfahren - es war bereits klein! Dennoch ging es vorne richtig rund - und ich war hinten. Die Kurven fuhr ich alle mit der Hobby-Devise "Hauptsache sturzfrei" an, was dazu führte, dass ich das Loch nach vorne schon bald nicht mehr zufahren konnte. Gleichzeitig fühlten sich die Beine am 5. Tag hintereinander im Rad auch sehr schwer und verklemmt an. Sollte mein Test, wie ich 5 Tage am Stück verkrafte, also schon zu Rennbeginn gescheitert sein?

42 Runden standen an, Wertung alle 6 Runden. Eine Hoffnung war noch, dass nach der ersten Wertung vorne etwas rausgenommen würde. Ich hatte einen Fahrer bereits hinter mir gelassen und gurkte auf Platz 8 herum, als ich doch tatsächlich den ersten von vorne zurückfallenden Fahrer erspähte. Schnell war ich an ihm dran und hielt mich gar nicht erst mit Gesprächen auf, sondern fuhr mein Tempo weiter. Der Kollege wollte sich noch dranhängen, aber schien sich gleich zu Rennbeginn total abgeschossen zu haben. Nach einer halben Runde war mein Hinterrad schon wieder frei.

Durch die Gassen hindurch konnte ich dann teilweise das Führungsfahrzeug oder die Fahrer der Spitzengruppe erspähen. Ich hielt den Rückstand eine ganze Zeit lang noch bei ungefähr einer halben Runde, wobei ich natürlich Runde für Runde weitere Sekunden verlor. Dann kam es zum Knackpunkt meines "EZF-Trainings": Bei der Anfahrt zu Kurve 4 vergaß ich den Absperrpfeiler. Hach, war das lustig! Ich steuerte schön die Bordsteinkante an und musste dann fett abbremsen, um nicht gegen diesen scheiß Pfeiler zu rauschen, der zu meiner Überraschung im Weg stand. Ich hatte den einfach total vergessen. Danach war ich raus aus meinem Rhythmus und sah das Führungsfahrzeug auch schon bald näherkommen. Ich drosselte also bereits den Einsatz für einige Runden und wartete den optimalen Moment ab, um die Spitzenfahrer vorbeizulassen. Das wäre eigentlich die lange breite Gegengerade gewesen. Aber ganz so flott war die Spitze scheinbar doch nicht mehr unterwegs, denn sie näherten sich trotz meiner reduzierten Geschwindigkeit nicht schnell genug. Da jetzt die enge Gassen-Kurven-Passage anstand, wo ein Vorbeilassen nur sehr schwer möglich sein würde, drückte ich also stattdessen nochmal etwas. Dann schrie Lukas von hinten "Gib Gas!" und ich sauste durch die Kurven, um die Fahrt der Spitze bis zur Zielkurve nicht zu stören. Gleich danach scherte ich nach links aus, weil die Zielkurve die Fahrer nach rechts trug, und ließ die Spitze passieren.

Danach hing ich mich natürlich wieder ans Feld und konnte dadurch hautnah den rennentscheidenden Moment verfolgen. Lukas trat an und die Lizenzfahrer schauten sich erst mal nur gegenseitig etwas an. So nach dem Motto "Kennt den irgendjemand? Hat der überhaupt 'ne Lizenz?" Bis das Tempo dann doch etwas angezogen wurde, war das Loch aber schon recht groß und die Einigkeit auch nicht wirklich vorhanden. So konnte ich noch einige Runden in der Gruppe mitfahren und in der Folge auch die zwei Fahrer, die hinter mir lagen, überrunden. Lustig: Ich selbst hatte eine Runde Rückstand, aber gleichzeitig einen Rundengewinn auf zwei andere Fahrer - und beide waren Lizenzfahrer!

Am Ende brachen wir drei überrundeten Fahrer aber nochmal weg und fuhren als Trio zuende. Da ich durch den Rundengewinn auf die beiden schon vor ihnen lag, hätte ich auf der letzten Runde schon ausrollen können, aber ein Rennen endet eben erst beim Zielstrich. Also setzte ich mich vor der Gassen-Kurven-Passage nochmal vor die Gruppe, wodurch beide im Endeffekt ein gleichwertiges Duell um den verbliebenen Platz gehabt hätten. Allerdings hatte der eine Fahrer einen Punkt erhalten, wodurch auch hier schon die Entscheidung gefallen war. Nach einer Videos-Studie erschließt sich mir aber nicht, bei welcher Wertung dieser Fahrer einen Punkt gewonnen haben könnte. Er fiel vor der ersten Wertung bereits aus der Spitzengruppe zurück. Bei seiner ersten Überrundung durch das Feld fuhr er aber an vierter Position über den Zielstrich - ohne Worte ;)

Die Beine waren jedenfalls wirklich übel diesmal. Nachdem ich bei den ersten beiden Doppel-Wochenenden des Jahres noch bessere Beine am zweiten Renntag hatte, erwies sich das 5-Tage-Projekt diesmal als Fehler. Somit habe ich aber die Erkenntnis gewonnen, dass ich in 3er- oder 4er-Blöcken fahren kann. Altenburg war ja der 4. Tag und da lief es richtig gut! Mein Schnitt betrug trotz der ungewohnt hohen Distanz für ein Kriterium (Hobby ist ja meistens maximal 30 km), der langen Alleinfahrt, der schlechten Beine und der vielen verwinkelten Kurven immerhin noch 37,5 km/h. Ich weiß nicht so recht, aber in einem Hobbykriterium auf dem Kurs wäre ich vielleicht sogar im Hauptfeld mitgefahren und hätte um Punkte sprinten können. Allerdings war mein Top-Speed nur 49,3 km/h - heute hätte ich also eh nicht großartig sprinten können. Es war einfach ein schlechter Tag für mich. Da aber zwei gestürzte Fahrer das Rennen nicht beenden konnten, war ich am Ende sogar auf Platz 5. Dem Hobby-Motto sei Dank ;)

Offizielles Endergebnis
Platz
Fahrer
Verein/ Team
Punkte
1
Hauptmann, Lukas
Radsportteam Reichenbach
27
2
Lichan, Patrick
Team Highworks
25
3
Singer, Jens
VFR Herpersdorf
13
4
Peschke, Thomas
RC Schlossbike Greiz
6
5
Jakesch, Andy
RSG Vilstal
-1R
6
Solbrig, Thomas
RSG Stollberg
-2R
7
Teichmann, Christian
RC Schlossbike Greiz
-2R

Bilder/Videos

Video
(Teil 1)

Video
(Teil 2)


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