gratis Counter by GOWEB

Sport Website von Andy Jakesch

Fußball

Meine Radsport-Geschichte 2008

Greiz, Juni 2008

Ich war nach der Übernachtung in Reichenbach sehr flott in Greiz. Schön relaxed konnte ich mich um meine Vorbereitungen kümmern. Nur die Schuhe und der Helm waren noch feucht vom Regenrennen in Gera abends zuvor, aber da wir Sonne hatten, machte sich die Nässe schnell davon. Bei der Anmeldung stand übrigens auch Vereinskollege Torsten Weber vor mir. Mal ganz was neues, also: heute würde ich zum ersten Mal seit dem Jedermannrennen in Fürth 2007, als zwei Vereinskollegen überraschenderweise am Start waren, aber durch ihre Verschwiegenheit einen Start in der damaligen Teamwertung verhinderten, wieder mal mit einem Vereinskameraden zusammen ein Rennen bestreiten können. Allerdings war ich selbst im Bianchi-Trikot, weil mein Vereinstrikot wegen Gera eben noch völlig eingesaut war ...

Auch Nils war wieder am Start und sorgte schon lange vor dem Start für eine positive Überraschung: er brachte mir meine Prämie aus Gera mit. Prämie? Häh? Ich war Neunter und der Sprecher sagte doch, dass es nur bis Platz 6 Geld geben würde?!? Ein Glück, dass Nils mir meine 5 Euro mitgenommen hatte. Allerdings ein weiteres Beispiel dafür, dass man bei Hobby- und Jedermannrennen oftmals mit Fehlinformationen konfrontiert wird, bei Lizenzrennen ist mir das bisher noch nicht passiert.

Mit Torsten zusammen fuhr ich dann den Kurs ab. Die letzte Abfahrt vor der "Abschussrampe" rauf zum Ziel war dann mit einer Kopfsteinpflasterpassage garniert - welchen Sinn und Zweck die dort hat, das erschloss sich mir nicht wirklich. Jedenfalls besorgte mir das ein unwohles Gefühl. Sollte da bei Geschwindigkeiten von deutlich über 50 km/h zu Fall kommen, dann hätten die nachfahrenden Fahrer wohl auch ein ernsthaftes Problem bekommen.

Am Start konnte ich mich dann jedenfalls in Reihe 1 platzieren und kam auch gleich gut weg. Es wurde gleich gebummelt, also fuhr ich einen lockeren Tritt, aber eine hohe Kadenz, wodurch ich mich lustigerweise gleich etwas absetzte. Für mich war das nur ein "Fahrt aufnehmen" und ich fuhr ganz locker und entspannt so weiter. Besser als im Feld bei niedriger Geschwindigkeit die Wellen- und Bremsbewegungen mitgehen zu müssen. Ich fuhr jedenfalls ein lockeres Tempo zum Einrollen weiter und ließ das Feld somit natürlich bald wieder aufschließen. Dennoch fuhr das Feld dann nur an mein Hinterrad ran, niemand wollte vorbei. So konnte ich bequemerweise auch gleich schön von vorne durch die erste Kurve und hatte dann generell für die folgende Abfahrt eine gute Ausgangsposition. Es lief also alles ganz gut. Ich fuhr dann auch weit vorne genug in den Schlussanstieg und kam mit dem Hauptfeld drüber.

So weit, so gut. Allerdings mussten wir das noch 11mal wiederholen. Ein Fahrer sagte zu Beginn des ersten Anstiegs mit einem lustigen, quasi um Gnade flehenden Tonfall "piano!", hehe. Im Endeffekt war das Tempo wohl auch nicht so hoch. Denn man muss bedenken, was da alles am Start stand! Das waren nicht einfach nur Lizenzfahrer, das waren teilweise welche mit richtig guten Ergebnissen dieses Jahr: Top-Ten-Platzierungen (u.a. bei den thüringischen Landesverbandsmeisterschaften), ein Sieg bei einem aber wohl nicht aufstiegsberechtigtem Kriterium, Fahrer von Team Jenatec, Team Icehouse - und sogar ein U23-Bundesligafahrer mit "LV Sachsen" auf seiner Hose! Also die hätten sicherlich schon in der ersten Runde flotter hochfahren können, wenn sie gewollt hätten.

So aber konnte ich mich behaupten und fuhr dann kurz vor der ersten Kurve in der zweiten Runde erneut vorne - und erneut mit eher lockerem Tritt. Immer wieder schön, wenn man dem ganzen Feld sein eigenes, niedriges Tempo aufzwingen kann. Man tut nicht zuviel, muss aber natürlich auch nicht um den Anschluss kämpfen. In der vierten Runde merkte ich dann am Anstieg aber schon, dass ich langsam Probleme bekommen würde. Nils hatte in der dritten Runde mal kurz nach der Zieldurchfahrt angegriffen und fuhr mit gutem Vorsprung in den Anstieg. Ganz so extrem wollte ich das nicht versuchen, aber ich wollte dennoch zwischen der langen Abfahrt und der kürzeren direkt vor dem Anstieg vorfahren und zumindest ganz vorne in den Anstieg fahren. Auch das hätte schon geholfen, weil ich den Schwung der Abfahrt hätte nutzen können, was anders nicht möglich war. Die anderen bremsten immer in den Anstieg hinein - oder nahmen einfach weniger Schwung aus der Abfahrt mit. Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich jedesmal in die Fahrer vor mir reingerauscht wäre, einfach nur aufgrund der Schwungs aus der Abfahrt.

Zu Ende von Runde 5 wollte ich also zwischen den zwei Abfahrten vorfahren. Die Tür ging auch links im rechten Moment auf, ich schlüfte durch - und da griffen zwei Fahrer von der rechten Seite auch gerade an. Toller Zufall, wir konnten also zu dritt wegspringen. Allerdings machte einer der beiden Fahrer nicht mit, er lag nur hinten drauf. Der andere wiederum wollte diesen Fahrer wohl irgendwie abschütteln, es war also von Beginn an kein System bei uns drin, weswegen ich dadurch im Endeffekt nur zum dritten Mal Führender des Rennens war, aber ... das bedeutet natürlich nur am Ende eines Rennens wirklich etwas. Jedenfalls kamen jetzt noch weitere Fahrer, die das Tempo verschärften. Es wurde also zwischen den zwei Abfahrten richtig unruhig jetzt, die Attacken gingen jetzt richtig los. Dadurch fiel ich aber auch etwas durch den Rost und konnte eben doch nicht von vorne in den Anstieg reinfahren. Ich brach dann auch weg, aber war am Ende einer kleineren Gruppe, die wieder nach vorne ranfahren würde. Allerdings war das Tempo vorne jetzt höher als in den Runden zuvor, weswegen ich aufgrund des leicht ansteigenden Streckenverlaufs nicht genügend Druck aufs Pedal bekam, um der Verfolgergruppe zu folgen. Ich ging zweimal aus den Sattel und versuchte mich an zwei Zwischensprints, um Fahrt aufzunehmen. Aber der Anstieg hatte mich einfach zu sehr gefordert, ich konnte nur mit gleichmäßigem Tempo solo weiterfahren.

In der ersten längeren Abfahrt konnte ich dann aber endlich mal richtig frei und dadurch richtig schnell fahren, machte etwas gut. Auch in der zweiten Abfahrt konnte ich nochmal Boden gutmachen, wodurch ich im Anstieg sogar wieder am Ende des Feldes dran war. Aber ich vermute, dass jetzt abermals Tempo gefahren wurde, denn das Feld brach auseinander und ich selbst fand mich an der Seite von Konrad Palme wieder. Jetzt sah ich auch mal auf den Schnitt: 35,2 km/h bisher. Wir fuhren die nächsten Runde zu zweit, wobei wir ungefähr ein halbes km/h pro Runde verloren. Das war ja ganz okay, ein richtiger Tempoeinbruch erfolgte also nicht. Ich wollte ja wenigstens die Überrundung vermeiden. Ich sah dann plötzlich, dass es nur noch 4 Runden waren. Nach den ersten beiden Runden dachte ich mir noch "Wie soll man noch 10mal hochfahren können?!?", aber jetzt dachte ich mir halt wirklich, dass es "nur" noch 4 Runden sind.

Konrad und ich fuhren dann noch Rene Frainge auf und ich selbst fuhr eine Runde lang mit etwas weniger Gewicht, weil ich meine Wasserflasche zum Nachfüllen gegeben hatte. Für 4 Runden hätte es eben nicht mehr ganz gereicht. Als ich die Wasserflasche wieder mitschleppen musste, kam mir der Anstieg auch gleich etwas schwieriger vor, hehe. Ich spürte in der drittletzten Runde dann schon langsam muskuläre Probleme. Ich lockerte und dehnte aber auf jeder Runde meine Beine, wenn es ging. Beim vorletzten Anstieg wurde es im rechten Oberschenkel immer schlimmer, ich erinnerte mich an Hesselberg. Aber noch ging es im Sitzen, noch blieb der Muskelkrampf aus. Und dann - auf halbem Wege im Anstieg - fuhr plötzlich Andy Schreiter an uns vorbei. "LV Sachsen" konnte man auf seiner Hose lesen, er ist U23-Bundesligafahrer und hat durch einen zweiten Platz dieses Jahr schon fast den Aufstieg in die B-Klasse geschafft, der sicherlich im Laufe der Saison noch kommen wird, denke ich. Also dummerweise waren wir dadurch kurz vor der Zieldurchfahrt doch noch überrundet - auch wenn nur von einem einzigen Fahrer, der noch dazu eine völlig andere Klasse hat.

Da wir das aber nicht richtig blickten, dass sich das Rennen dadurch verkürzt und wir bereits durchs Ziel fahren, ergab sich die Reihenfolge beim Zieleinlauf dann zufällig. Konrad war gerade vorne, ich dahinter und dann Rene. Aber egal. Aufgrund meiner muskulären Probleme hätte es gut sein können, dass ich beim 12. Anstieg des Tages übelst weggebrochen wäre. Konrad hingegen hatte im Mittelteil des Rennens Probleme, kam dann zum Ende hin aber immer besser in Schwung, deswegen wäre er vermutlich eh vor mir gewesen. Aber wie gesagt: die genaue Reihenfolge war dann auch nicht mehr so wichtig, viel wichtiger war die gute Zusammenarbeite zwischen Konrad, am Ende Rene und mir. Das ist guter Sport, so macht das Spaß.

Der Schnitt lag am Ende übrigens bei 33,2 km/h, wir verloren in 6 Runden also nur 2 km/h vom Schnitt der ersten 5 Runden, als wir noch im Hauptfeld waren. Das ist eine gute, stabile Leistung gewesen, denke ich. Es erfolgte nich so ein Einbruch wie bei mir damals in Karbach, als ich in der vierten Runde am langen Anstieg solo plötzlich richtig stand, mich dann später aber am kürzeren Anstieg wieder erholt hatte. Top-Speed lag bei 68.7 km/h, wir kamen auf fast 74 Rennkilometer. Somit konnte ich meinen erhofften Trainingseffekt erzielen und zum dritten Mal in dieser Saison mehr als 70 km fahren. Ich bin also langsam wieder da, wo ich zu Saisonbeginn stand - super. Aber irgendwie hat das Rennen auch deutlich gemacht, dass ich eben doch eher "nur" in die Hobbyklasse gehöre und in der C-Klasse fehl am Platz bin.

Offizielles Endergebnis
Platz
Fahrer
Verein/ Team
1
---
---
2
---
---
3
---
---
4
---
---
5
---
---
6
---
---
7
---
---
8
---
---
9
---
---
10
---
---
...
...
...
11
Bräutigam Nils
USV Jena
15
Weber Torsten
RSG Vilstal
22
Palme Konrad
---
23
Jakesch Andy
RSG Vilstal

Bilder/Videos
Video


Hosted @ GoogleVideo


zurück zur Übersicht für 2008

Radsport
Lauf-/ Wintersport
Über mich
Gästebuch