gratis Counter by GOWEB

Sport Website von Andy Jakesch

Fußball

Meine Radsport-Geschichte 2010

Greiz, Juni 2010

Zwei Jahre ist es her, dass ich erstmals das Doppel-Wochenende Gera/ Greiz gefahren bin. Schon damals war meine Kleidung durch das Rennen in Gera nass und wurde nicht rechtzeitig trocken, weshalb ich in Ersatzkleidung antrat. Diesmal wurde die Hose auch nicht rechtzeitig trocken, also war ich im Outfit des von Nils vor zwei Jahren geplanten Teams unterwegs. Das Regenrennen von Gera hatte aber nicht nur Auswirkung auf meine Rennkleidung, sondern auch auf meine Kette. Als ich mit dem Warmfahren anfing, klang die Kette immer noch so, als ob da feiner Dreck vom Regenrennen drin wäre und dementsprechend auch den Tritt schwerer machen würde. Schlimmer war aber das Problem, dass ich seit dem Aufstehen irgendwie leichte Kreislaufprobleme hatte ...

Beim Warmfahren verteilte sich das Öl aber scheinbar immer besser auf der Kette. Nur leider hatte ich die Brausetabletten vergessen, weshalb ich dann nur mit zwei normalen Wasserflaschen starten sollte. Und das erwies sich noch als kleines Problemchen. Doch zunächst stand der Start an. Und dort sah man wie tags zuvor in Gera wieder jede Menge Laubfrösche, Sören Hamann, Rocco Martin - und auch Lukas natürlich. Ich stand diesmal nicht vorne, aber das war nicht so wild. Direkt vor mir kam dann wieder mal jemand nicht gleich ins Pedal und rollte zunächst weiter statt erst mal einfach nur weiter zu treten. An dieser Stelle darf mal wieder erwähnt werden, dass man Klickpedale auch dann treten kann, wenn man noch nicht fest eingeklickt ist!

Der Kurs hatte sich gegenüber vor zwei Jahren leicht geändert. Bei Start/ Ziel fuhr man nicht mehr die Hauptstraße entlang, sondern durch die Siedlung. Noch vor der ersten Kurve in dieser Siedlungspassage konnte ich mich von weit hinten nach weit vorne vorfahren. Der Rennbeginn war erwartungsgemäß verhalten und ich war gut positioniert, weswegen alles locker anfing. Ohne nennenswerte Probleme kamen wir dann erstmals zum brutalen Zielanstieg. Knapp 500 Meter mit 50 Höhenmeter - ich weiß nicht, wie sich das anhört, aber es fühlte sich jedenfalls noch ein ganzes Stückchen brutaler an. Ich wollte natürlich den Schwung der Abfahrt so gut wie möglich in den Anstieg mitnehmen, aber wie man es gewohnt ist, dachten sich die anderen Fahrer erstmal: Bremsen! Wieso nehmen die anderen Fahrer zu Beginn einer solchen Steigung mit vorheriger Abfahrt immer den Schwung so brutal weg? So nach dem Motto: "Ich kann viel zu gut klettern, ich habe den Schwung einer vorherigen Abfahrt nicht nötig!"

Durch das Ausbremsen musste ich also ziemlich schnell schon auf das 25er-Ritzel runterschalten und dann mit Schneckentempo meinen Rhythmus suchen. Ich weiß nicht, ob ich ihn wirklich fand, aber im letzten Drittel wollte ich dann nicht überziehen und schluckte langsam einige Meter Rückstand aufs Hauptfeld. Meine Entscheidung, mein eigenes Tempo weiterzufahren, sollte sich aber als richtig erweisen. Im Gegensatz zu vor zwei Jahren stand ich dadurch nämlich nicht nach dem Anstieg, sondern konnte gut wieder Fahrt aufnahmen. Ich profitierte dann auch etwas von meinen Zeitfahrerlebnissen in Amberg und im Hirschbachtal dieses Jahr und konnte nicht zuletzt auch aufgrund der Kurvenkombination in der Siedlung, die das Feld einbremste, wieder den Anschluss herstellen. Ein bisschen schwummrig war mir aber. Die leichten Kreislaufprobleme vor Beginn des Rennens hatte ich ja schon erwähnt ...

Die weiteren Runden waren nun eigentlich ähnlich vom Verlauf her. Allerdings musste ich schon am Ende der zweiten und dritten Runde ans Aussteigen denken, da mir zunehmend schlechter wurde am Ende des Anstiegs. Aber nur weil ich solche Steigungen von bayrischen Rennen her nicht gewohnt bin, kann ich nicht einfach so die Flinte ins Korn werfen - selbst mit Kreislaufproblemen nicht. Es ging also immer weiter. Und dann setzten sich auch drei Fahrer nach der 3. Runde ab, die bis zum Schluss vorne bleiben sollten. Es ging zunächst normal weiter im Feld, wobei ich bei der vierten Zieldurchfahrt fast durch eine Nachwuchs-Fahrerin zu Sturz gebracht wurde, die ihr Rennen wenige Meter vor mir beendet hatte und nicht so recht wusste, ob sie nun nach links oder rechts vom Rad kippen sollte. Nach einem ersten Schwenker nach links, wollte ich sie rechts passieren - doch dann zog sie wieder nach rechts und wollte schon fast absteigen. Ich finde das immer wieder übel, wenn Fahrer direkt nach ihrer Zieldurchfahrt nicht mehr mit Verkehr von hinten rechnen und einfach auf der Straße parken.

Eine Reaktion im Feld erfolgte dann mal nach der Siedlung, auf der langen Geraden raus aus Pohlitz. Glücklicherweise nicht in 4. Runde, wo ich fast bis zum Ende der langen Geraden ca. 2km lang im Stile eines Zeitfahrers dem Feld hinterherjagen musste. Die Reaktion des Feldes war dann fast ein Zielsprint auf der langen Geraden. Was genau das bezwecken sollte, sei mal dahingestellt. Am Ende der langen Abfahrt stürzte dann noch der Fahrer hinter mir - er fuhr scheinbar etwas zu eng durch die Kurve, wo ein kleine Bodenwelle war, die ihm zum Verhängnis wurde. Jedenfalls kam es am Ende der 6. Runde zu einer wirkungsvollen Attacke am Anstieg, bei dem sich fünf weitere Fahrer aus dem Feld lösen konnten. Die Attacke ging gleich in den Anstieg hinein und die meisten Fahrer gingen die Tempoverschärfung mit. Ich wollte aber nicht gleich unten rein überziehen und fuhr unbeeindruckt mein eigenes Tempo weiter. Das sollte sich auch als die richtige Strategie erweisen, da ich trotz eines erheblichen Rückstands nach zwei Dritteln des Anstiegs im letzten Drittel schon fast der schnellste Fahrer aus dem verbliebenen Hauptfeld war und noch zu Ende des Anstiegs deutlich Boden gutmachen konnte. In der Siedlung kam ich dann wieder ran - und fragte mal bei dem Leidensgenossen, mit dem zusammen ich dem Feld hinterherfuhr, ob er ein Getränk mit Zucker hätte. Leider hatte er auch nur Wasser. Ich fuhr dann noch vor zu Lukas, der aber ebenfalls nur Wasser hatte. Langsam aber sicher wurde mir am Ende des Anstiegs einfach immer schlechter, ich spürte Unterzucker.

Nach der langen Abfahrt reichte mir Lukas dann unerwartet etwas Powergel. Mit diesem Zeug kenne ich mich nicht aus, also wurde das zunächst zu einem Kampf zwischen dem Gel und mir, aber am Ende konnte ich doch noch etwas von dem Zeug zu mir nehmen - und siehe da: Das wirkte so schnell, dass ich gleich nach dem 7. Anstieg keine Probleme mehr hatte. Mir wurde nicht mehr schlecht und ich ging das Tempo des Feldes, das nur noch ein einziges Mal am Ende der Geraden zu einem Zwischensprint ansetzte, relativ problemlos mit. Dennoch war mir klar, dass ich am Zielanstieg nichts zulegen würde können, aber mit Platz 13 war das dann doch noch ganz okay. Damit war ich immerhin Fünfter des noch neuköpfigen Hauptfeldes.

Das Stundenmittel lag bei 33,6 km/h, womit ich 0,4 km/h schneller als 2008 war - na immerhin! Und den 23. Platz von damals konnte ich auch gut verbessern. Ich hatte bestenfalls mit einer Platzierung unter den ersten 20 gerechnet, weshalb ich mit dem Ergebnis super zufrieden war. Der Top-Speed lag bei 71 km/h und von den Hobbyfahrern war ich diesmal immterhin noch der Fünftbeste ;)

Offizielles Endergebnis
Platz
Fahrer
Verein/ Team
1
Klein, Daniel
Vogtländisches Radsport-Team
2
Becker, Mirko
AC Apolda
3
Müller, Dirk
DKV Team Neff
4
Kühmel, Sandro
DKV Team Neff
5
Martin, Rocco
RSV Team Auto Riedel Schwarzenberg
6
Hamann, Sören
RC Gera 92
7
Linke, Carsten
DKV Team Neff
8
Sarfert, Torsten
VRT Plauen
9
Hauptmann, Lukas
Radsportteam Reichenbach
10
Geißler, Robert
Dessauer RC
...
...
...
13
Jakesch, Andy
RSG Vilstal

Bilder/Videos

Video
(Teil 1)

Video
(Teil 2)


zurück zur Übersicht für 2010

Radsport
Lauf-/ Wintersport
Über mich
Gästebuch