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Sport Website von Andy Jakesch

Fußball

Meine Radsport-Geschichte 2008

Hesselberg, Juli 2008

Man bereitet sich die ganze Saison lang auf dieses eine Rennen vor, fährt bei der letzten Überprüfung der Beine so locker-flockig die Ansiege hoch wie selten zuvor - und dann wird man am Tag davor plötzlich krank. Ruhepuls um 5 Schläge erhöht, bei Belastung sogar teilweise um 10 Schläge. Mit so einem Handycap kann man eigentlich kein Rennen fahren und sollte es aus gesundheitlichen Gründen auch besser nicht. Aber dann hätte ich wohl gefrustet die Saison beendet und ab August mit der Vorbereitung auf die nächste Saison begonnen. Wäre auch nicht unbedingt verkehrt gewesen, wenn man bedenkt, dass ich eh immer erst ab Ende Juni/ Anfang Juli in Schwung komme, also nach 6 Monaten Anlauf. Oder eigentlich sogar fast 8 - meine Vorbereitung fing ja am 1.11. an.

Dennoch fuhr ich dann mit einer halben Stunden Verspätung bei Dauerregen nach Wassertrüdingen. Wir haten ein Mischteam für die Teamwertung zusammengestellt: drei Vilstal-Fahrer, Ivo Leidner von den Herpersdorfern und Andreas Rühling von Herzogenaurach. Zusammen waren wir "Kette rechts", hehe. Als ich ankam, stand Andreas auch gleich auf dem Parkplatz und hatte schon seine Nummer etc. abgeholt. Bei der Nummernausgabe fand ich dann Stefan, unseren U19-Fahrer, der aber Jakob nicht dabei hatte - unseren anderen U19-Fahrer. Dem war kurz vor der Abfahrt eingefallen, dass er bei nasser Fahrbahn gar keine Rennen fahren will, obwohl ich die regnerische Wetterprognose schon zu Wochenbeginn ans Team versandt hatte. Dadurch waren wir nur noch vier.

Krankheit im Arsch bei mir, Wetter scheiße - und dann schrumpfte das Team noch zusätzlich: Ivo hatte technische Probleme mit dem Hinterrad. Ein Schlauchwechsel half auch nichts, er musste dann unverrichteter Dinge von dannen schreiten. Super-GAU für Ivo, GAU fürs Team. Mit der Minimalformation von drei Fahrern mussten wir also anfangen. Stefan war als Erster zur Startaufstellung gefahren, Andreas und ich folgten einige Minuten danach. Das Bild, das sich uns so 10 Minuten vor Rennbeginn lieferte, war ein recht volles. Schon mehrere Startreihen waren voll - aber die halbe erste Startreihe war aus irendeinem Grund leer. Natürlich nicht lange, denn mittlerweile bin selbst ich so rennerfahren, dass ich mich einfach von vorne in die Startaufstellung eingereiht habe. Andreas natürlich gleich mit. Zudem stand dann auch wieder der gleiche Fahrer neben mir, der auch schon im letzten Jahr dort stand. Name immer noch unbekannt, aber so geht's halt. Über 100 Starter und in der Startaufstellung steht dennoch wieder derjenige neben einem, der auch im Vorjahr schon daneben stand. Er hatte diese Jahr einen Kollegen dabei, der früher auch mal bei der RSG Vilstal mittrainierte, wie er mir nach dem Rennen sagte.

So, wenigstens die Startaufstellung hatte geklappt - obwohl Stefan als unerfahrener Fahrer ganz hinten stand. Es ging neutralisiert bis zum Ortsausgang los. Als das Startsignal eingeleitet wurde, bin ich natürlich gleich losgerollt. Auch das lernt man von anderen Radrennen: im Gegensatz zur Leichtathletik gibt es keinen Fehlstart. Einfach gleich los, dann kann man auch so locker ins Pedal schlüpfen wie es mir heute gelungen ist. Aber das Führungsfahrzeug drosselte das Tempo so stark, dass das kein wirklicher Vorteil war heute. Dennoch fuhren Andreas und ich dann zunächst vorne und kurz nach der Freigabe übergab Andreas wieder an mich. Ich fuhr einfach normal weiter, hatte mich ja aufgrund der mangelnden Motivation durch die Krankheit und des späten Eintreffens nicht warmgefahren. Also einfach etwas Vorbelastung gleich zu Beginn des Rennens, dachte ich mir. Nach wenigen Sekunden drehte ich mich aber mal um und sah, dass das Feld immer noch mit Schrittgeschwindigkeit rollte. Ohne zusätzlichen Einsatz hatte ich ein Loch rausgefahren - lustig. Ich fuhr dann einfach gleichmäßig locker weiter, wodurch das Feld dann kurz vor der Kurve in Opfernried an mir vorbeiging. Ich war aber dennoch weit genug vorne, um die leichte Steigung Richtung Röckingen gut zu überleben. In Röckingen gab es dieses Jahr dann eine Kursänderung gegenüber letztem Jahr. Dieses Mal fuhren wir ein leichte Steigung aus Röckingen raus. Auch dort war ich gut positioniert und das Tempo war bisher generell sehr bummelig. Nicht so wie im letzten Jahr, als zwischen Start und Röckingen immer Tempo gefahren wurde.

Bald sollte also der erste Anstieg in Wittelshofen folgen, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Aber irgendwie war das so eine lächerliche Bodenwelle im Vergleich zu letztem Jahr - seit Zusmarshausen wirken Steigungen einfach anders auf mich. Kleiner, flacher, kürzer. Ich konnte jedenfalls abermals weit vorne in den Ansieg reinfahren und kam dadurch gut drüber. Auch beim zweiten Ansteig, vor der Abfahrt runter nach Ehingen, war ich gut positioniert und rutschte dann erst über die Kuppe hinweg ein paar Positionen zurück, was ob meiner gesundheitlichen Verfassung zu erwarten war. Umso wichtiger war es heute, dass ich immer vorne in die Anstiege reinfahren konnte. Stefan fuhr jedenfalls plötzlich neben mir, aber als das Tempo wieder rausging und ich links nach vorne schlich, ging Stefan nicht mit. Und da ich einen entflohenen Fahrer vor dem Feld rollen sah, trat ich in der Abfahrt auch mal kurz an. Aber nur testweise. Und siehe da: es wurde sofort reagiert, das Feld erhöhte das Tempo. An der Stelle wurde mir klar: heute lassen die keine Gruppen ziehen, die wollen das zusammenhalten bei diesem Wetter. Allerdings wurde das Wetter immer besser. Kein Regen mehr und die Straßen trockneten langsam ab.

Auch beim Zielanstieg hinter Lentersheim kam ich vorne rein und konnte mich über die Kuppe hinweg im Feld behaupten - besser gesagt am Ende des Feldes. Wir waren mittlerweile auch schon lange keine 100 Fahrer mehr, sondern vermutlich nur noch 60 oder so. Zu Beginn der zweiten Runde wurde erneut Bummeltempo gefahren - also im krassen Gegensatz zum Vorjahr. In der ersten Runde hatten wir dennoch immerhin einen 40er-Schnitt. Durch das Bummeltempo konnte ich jedenfalls wieder vorrollen und fuhr diesmal in Opfernried als Erster um die Kurve, konnte dadurch mehr Geschwindigkeit nehmen und somit besser in die leichte Steigung fahren. Die zwei Fahrer hinter mir zogen auch etwas an, wir waren also zu dritt mit hauchdünnem Vorsprung vorne. Aber war klar, dass man da nicht wegkommen würde, das war zumindest nicht meine Absicht. Dennoch rollte es auch in der Abfahrt weiterhin gut von vorne, weshalb ich die als Speerspitze fuhr und erst kurz vor der Steigung raus aus Röckingen übergab. Wir waren mit leichtem Vorsprung vorm Feld unterwegs, also im Feld musste jetzt etwas flotter gefahren werden. Das war ganz gut zu wissen, weil ich vorne auch nur recht locker gefahren bin. Aber es ist halt von Vorteil, wenn man eine Abfahrt und Kurven von vorne fahren kann, da ist man speziell bei Regen eben doch etwas flotter unterwegs als im Pulk.

Alles rollte jedenfalls wieder zusammen und beim Anstieg in Wittelshofen war ich wieder vorne - GANZ vorne! Die Stimmung durch die Zuschauer war wieder gigantisches. Mit Kuhglocken wurde so ein Lärm gemacht, dass ich gleich mit dem großen Blatt stehend ganz athletisch hochfuhr. Abermals war ich also Erster des Rennens, abermals mit einigen Metern Vorsprung. Ich konnte mich direkt nach dieser kurzen Welle also gleich regenerieren und auf die heftigere Steigung vor Ehingen konzentrieren. Auch dort fuhr ich wieder weit vorne rein, war oben dann aber wieder ganz am Ende des Feldes. Die Schwächung durch die Krankheit machte sich zunehmens bemerkbar. In der Abfahrt nach Ehingen kam ich aber wieder vor, zusammen mit einigen anderen Fahrern. Nachdem wir auf die Straße nach Lentersheim abgebogen waren, setzte es jetzt plötzlich einige Attacken. Da ich schon vorne dabei war, ging ich einfach gleich mit - aber das war echt am Limit für mich heute. Und das Feld fuhr das Loch zudem auch gleich wieder zu. Egal, Hauptsache ich war vorne dabei und musste bei dieser Tempoverschärfung nicht am Ende des Feldes fahren. Denn dann wäre ich heute sofort weggebrochen.

Beim Anstieg hinter Lentersheim das gleiche Bild wie in Runde 1: ich fuhr vorne rein und war zu Beginn der Abfahrt wieder ganz hinten. Wir waren jetzt nur noch 45 Fahrer. Bei den leichten Steigungen aus Opfernried und Röckingen raus fuhr ich diesmal nicht ganz so weit vorne rein, konnte mich aber dennoch im Feld halten. Die zweite Runde wurde übrigens erneute mit einem 40er-Schnitt gefahren. Alles in allem war das Rennen durch die Streckenänderung aber kürzer, wie fuhren heute nur 69 km. In Wittelshofen konnte ich diesmal leider nur am Ende des Feldes in den Anstieg fahren, man merkte schon, dass jetzt etwas mehr Zug drin war. Dennoch kam ich noch mit und konnte mich wieder vor der nächsten Steigung vorkämpfen. Dort sah es eigentlich noch gut aus, weil ich im vorderen Drittel fuhr. Aber es folgten jetzt diverse Tempoverschärfungen, die ich in meinem geschwächten Zustand nicht kontern konnte. Das Feld teilte sich jetzt und ich war nur der erste Fahrer der zweiten Hälfte. Es gesellten sich zunächst auch eher weniger Fahrer von hinten noch dazu, die bei der Tempoarbeit halfen, weswegen wir erst kurz vor Lentersheim wieder an der Spitzengruppe dran waren. Das hatte unnötig Körner gekostet und zudem war mir da schon klar, dass ich am letzten Ansteig riesige Probleme bekommen würde. Ich fuhr weit vorne rein und versuchte auch gleich so schnell wie möglich hochzufahren. Ich wollte gar nicht erst auf Tempoverschärfungen warten, die ich eh nicht hätte kontern können. Aber das musste ich auch, es wurde jetzt über den Anstieg hinweggesprintet. Es flog alles komplett auseinander. Vorne kam dann wohl ein Trio durch, dahinter eine Gruppe mit vermutlich um die zehn bis 15 Fahrer vielleicht, schätze ich. Für mich selbst war es so, dass ich in der Abfahrt alleine hinterhersteigen musste, dann kurz Unterstützung durch einen anderen Fahrer hatte, der aber im Flachen zu langsam war. Ich fuhr also wieder in die Führung. Wir rollten dann dennoch zwei weitere Fahrer auf, aber auch das brachte mir nicht wirklich was. Ich ging dennoch aus der Führung und reihte mich kurz hinten ein, um für den Zielsprint nochmal kurz durchzuatmen. Als ich dann lossprintete, zuckten die anderen drei nicht einmal. Vorne sah ich in weiter Ferne noch zwei weitere Fahrer, einen davon konnte ich mit einem Tigersprung noch im Foto-Finish überholen. War ein geiler Sprint für einen kranken Fahrer, leider nur um Platz 20 oder 25 oder so ...

Oder so ... denn nach dem Rennen ging es erst mal drum, dass die Hobby-Wettkampfrichter keinen Plan hatten. Die Hälfte der Fahrer wurde trotz Transpondern nicht erfasst. Es gab zwar auch ein Zielvideo und ich hatte noch gesagt "Ich fuhr neben einem anderen Fahrer mit Tigersprung über die Linie und hatte ein organgenes Trikot mit der Nummter 18 hinten drauf", aber irgendwie waren diese Hobby-Wettkampfrichter hilferesistent. Wir fahren hätten denen im Zielvideo wunderbar zeigen können, wo wir waren. So hätte man recht zeitnah ein korrigiertes Ergebnis erstellen können. Stattdessen ließ man uns Ewigkeiten warten und machte am Ende einfach nur die Siegerehrung ohne Ergebnis. Das war dieses Jahr eine absolute Katastrophe, obwohl man ja ein Zielvideo hatte. Ich hoffe mal, dass diese Leute mit dieser Sache nicht ihren Lebensunterhalt verdienen müssen und nur ehrenamtlich im Einsatz waren. Denn mit professioneller Zeitnahme und Ergebnisfeststellung hatte das reichlich wenig zu tun.

Noch ein paar Fakten: Der Schnitt war am Ende bei mir vermutlich so 40,3 km/h - ich habe leider nicht direkt nach der Zieldurchfahrt geschaut. Im letzten jahr waren es ja 40,6 km/h, aber da war es trocken. Schon daran allein kann man erkennen, dass ich heute im gesunden Zustand um den anvisierten Sieg hätte mitfahren können. Es war aber auch endlich ein Nachweis, dass ich mich im Vergleich zum letzten Jahr doch verbessert habe. Da ist Hesselberg ja leider der einzige Maßstab in diesem Jahr für mich. Top-Speed war heute 70,4 km/h, im letzten Jahr 70,3 km/h. Auch fast gleich, aber naja ... letztes Jahr war es halt trocken. Schon komisch, dass die nasse Fahrbahn gar nicht so sehr gebremst hat.

Offizielles Endergebnis
Platz
Fahrer
Verein/ Team
1
-
-
2
-
-
3
-
-
4
-
-
5
-
-
6
-
-
7
-
-
8
-
-
9
-
-
10
-
-
...
...
...
ca. 25
JAKESCH Andy
RSG Vilstal

Bilder/Videos
Video


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