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Fußball

Meine Radsport-Geschichte 2007

Dingolfing, Oktober 2007

Bei eisigen Temperaturen um 5 bis 7 Grad herum fand am 20. Oktober mit dem Kirta-Rennen noch der traditionelle Saisonabschluss für Hobbyfahrer in Bayern statt. Für mich persönlich war es das zweite geplante Saison-Highlight und ich hatte so einige Ziele: Ich wollte nicht wieder in der ersten Runde schon am Anstieg den Kontakt zur Spitze verlieren, ich wollte unter 57 Minuten fahren, ich wollte in der AK-Wertung aufs Treppchen und in der Gesamtwertung wollte ich unter die ersten 10 - doch nicht immer bekommt man, was man so alles will.

Die Anreise klappte super, ich hatte super viel Zeit. Alles war sehr entspannt, ich packte mich dann ein zum Warmfahren. Die ersten 2 Runden fuhr ich noch mit meinem Bianchi-Langarmtrikot als Zusatz, danach probierte ich es nur mit einem ärmerlosen Unterhemd mit hohem Kragen, Ärmlingen (und Beinlingen) und meinem RSG-Kurzarmtrikot. Es ging auch ganz gut, auch die normalen Radhandschuhe mit den halbfreien Fingern waren absolut in Ordnung. Mein Favorit auf den Sieg, Lokalmatador Aichner, war erwartungsgemäß am Start, die Herren Wittmann und Anders konnte ich in der Starterliste wenige Minuten vor Rennbeginn nicht ausmachen. Das sollte mich nicht weiter stören - wer nicht dabei ist, kann nicht gemessen werden. So sagt es Dirk Thiele immer. Und es waren immer noch genügend Fahrer am Start. Und eins war zusätzlich klar: Bei solchen Temperaturen zu einem solch späten Zeitpunkt in der Saison sind dann kaum irgendwelche Schönwetterfahrer am Start, sondern Fahrer, die schlichtweg gut sind.

Beim Start war schon alles anders als im letzten Jahr. Zwar kam ich auch relativ gut weg, das Pedal war diesmal zunächst auf der falschen Seite, aber nachdem ich es gedreht hatte, klickte mein Schuh sofort ein. Überraschter zeigte ich mich aber durch den eigentlich typischen Start bei Hobbyrennen, nämlich dass gleich mal aufs Tempo gedrückt wird. Tilo Schorten von forice Dachau 89, die mir erstmals in Nürnberg mit zahlreichen Trikots aufgefallen sind, spurtete gleich los, ich hielt mich auch vorne auf. Die Abfahrt lief auch gut, auf der langen Gegengeraden sah man dann aber schon, dass Karl-Heinz Aichner top-fit war. Er hatte so viel Energie, dass er durch normale Führungsarbeit ein kleines Loch zum zweiten Fahrer aufreißen ließ. Kurz darauf kam ich auch mit der Führungsarbeit dran und ließ mich dabei nicht lumpen. Dann der erste Anstieg. Es lief alles gut, ich bleib im steilen ersten Abschnitt sitzen, was ich ja im letzten Jahr gelernt hatte. Doch dann kam ein Deja-Vu-Erlebnis: Ungefähr bei der Start-/Ziellinie fuhren drei Fahrer vor mir weg. Meine Beine brachte keinen rechten Druck mehr auf die Pedale, der Tritt wurde sehr gequält. Ich weiß auch nicht mehr genau, wie ich dann schaltete - vermutlich geriet ich etwas in Panik. Vier Fahrer fuhren an mir vorbei. Kurz vor Beginn der Abfahrt war mein Rückstand ähnlich gering wie im Vorjahr, doch damals wurde er ja in der Abfahrt noch größer. Zwei weitere Fahrer fuhren an mir vorbei, ich trat in die Pedale und wollte mich dran hängen. Die zwei kamen vorne ran, ich hingegen konnte das Hinterrad in der Abfahrt nicht halten. Was sollte das? Ich ging aus dem Sattel, versuchte einen Zwischensprint - die Beine zeigten mir den Vogel.

Nach der Abfahrt war der Abstand dann schon zu groß und das Tempo vorne ließ natürlich auch nicht nach. Der Abstand nach hinten, wo eine ähnlich große Gruppe rollte, war auch nicht viel größer, weshalb ich mich zurückfallen ließ. Arnulf Koch und Roland Huber vom Team Baier Landshut fuhren auch in der Gruppe. Tilo managte den Laden, was sehr gut war. Wir kamen dann jedenfalls zum zweiten Anstieg und dort verkleinerte sich unsere Verfolgergruppe auf 6 Fahrer. In der dritten Runde passierte dann nicht viel, am Anstieg verabschiedeten sich dann Roland und Fabian Schötz. Arnulf und auch Florian Priller, ebenfalls vom Team Baier Landshut, sollten im Endeffekt das Rennen übrigens gar nicht zu Ende fahren, was an dem Tag wohl mehrere Teilnehmer nicht getan haben. Die Renn-Situation nach drei Runden war nun so, dass vorne 6 Spitzenfahrer waren, 1 Minuten dahinter die Valentin Walko und Joachim Huber, irgendwo dazwischen noch Siegfried Rainer als Solist und mit ungefähr 40 Sekunden Rückstand auf Valentin und Joachim wir als Vierergruppe mit Tilo, Sigi Neumeier und Florian Spann.

Am Ende von Runde 4 hatten die Spitzenfahrer dann 2 Minuten Vorsprung auf Valentin und Joachim, die ihrerseits nur noch 30 Sekunden Vorsprung auf uns hatten. Wir selbst waren nur noch zu dritt, nachdem Florian am Anstieg auch die Segel streichen musste. Zu Ende der fünften Runde rollten wir am Ende der langen Gegengeraden Joachim auf, der bis zur Isarbrücke nicht so recht mitführen wollte, weil er platt gewesen sein will oder so. Machte dann aber doch noch mit. Im Anstieg an sich rollten wir auch an Valentin noch einigermaßen ran, wobei ich auf Start/Ziel diesmal so gute Beine hatte, dass ich sogar einige Meter mal locker im Stehen fuhr - und siehe da: Tilo und Sigi mussten ein kleines Loch aufreißen lassen, Joachim hingegen fuhr problemlos mit. Eine interessante Erkenntnis fürs Finale. Harald Sandner, der in der Spitzengruppe mitfuhr, stand übrigens aufgrund eines Defektes am Straßenrand - Rennen in aussichtsreicher Position vorbei. Die somit nur noch fünf Spitzenfahrer hatten zu Beginn der letzten der sechs 6-km-Runden übrigens 2:40 Minuten Vorsprung auf Siegfried auf Platz 6, der wiederum 20 Sekunden auf Valentin und der abermals 10 Sekunden auf uns. Allerdings war der schon so nahe, dass ich bis zum Ende des Anstiegs an ihn ranfuhr. Dabei ließen Tobi und Sigi wie erwähnt abreißen, was nicht unbedingt meine Absicht war.

In der Abfahrt übernahm ich dann auch einmal die Führung unserer neuen Dreier-Gruppe, aber nicht mit letzter Entschlossenheit, da ich eigentlich wollte, dass Valentin und Joachim wieder ranrollen - was sie auch vor Beginn des steilsten Stückes der Abfahrtspassage schafften. Da ging das Tempo auch erst mal in den Keller, was ich gleich für eine Tempoverschärfung die Abfahrt hinab nutzte. Dort war dann ein Auto ein kleines Hindernis, aber alles in allem kein Ding. Nach der Abfahrt waren dann Valentin und ich vorne, die anderen drei mit einem kleinen Abstand dahinter, aber der war schnell zugerollt, zumal ich mir als einen möglichen Begleiter auch lieber Tobi gewünscht hätte - anhand seiner Beine (er fuhr mit freien Unterschenkeln) war zu erraten, dass er wohl ein Zeitfahrer ist und somit im Flachen sehr gut drücken kann. Jedenfalls rollten wir dann zu fünft dem Zielanstieg entgegen.

Jetzt wurde es spannend. Es wurde jetzt schon ganz leicht ansteigend, aber richtig hatte der Anstieg noch nicht begonnen. Das Tempo total am Keller, die Pokerrunde sollte eröffnet werden - allerdings ohne mich! Kette diesmal rechts und ich wollte unbedingt im einigermaßen flachen Terrain versuchen, etwas Vorsprung rauszufahren. Zu meiner eigenen Überraschung klappte das super! In Windeseile hatte ich einen klaren Vorsprung, weil hinten auch niemand wirklich reagierte. Es kam jetzt die steilste Stelle das Anstiegs und ich machte den Armstrong für Arme - raus aus dem Sattel und Treppensteigen. Der Tritt war locker, ich war nicht am Anschlag - und von hinten kam auch kein explosiver Antritt. Es sah sehr gut aus. Ab der Zielkurve wurde der Tritt dann aber wieder sehr quälend. Mein Vorsprung reichte ja eigentlich, aber ich wollte dennoch so gut wie möglich durchziehen. Ich sah vorne auch noch Siegfried, aber das würde nicht mehr reichen. 10 Sekunden fehlten mir für Platz 6, 7 Sekunden hatte ich meinerseits Vorsprung auf Joachim, der 4 Sekunden auf Sigi hatte, der wiederum 3 Sekunden auf Valentin hatte - Tobi, trotz des tollen "Gruppen-Managements", rollte als Letzter unserer Gruppe über den Strich. Das war beim Anblick seiner Beine aber auch schon zu erwarten, dass er bei einer Hügelankunft Probleme bekommen dürfte.

Platz 8 also am Ende. Die Zeit war ungefähr 59:30 Minuten, also nur eine halbe Minute schneller als 2006. Ich schiebe das mal auf die kalten Temperaturen, denn auch die Siegerzeit war langsamer. Und mal ehrlich: Wir waren definitiv mit mehr Leistung unterwegs. Daher waren auch meine Platzierung besser und mein Rückstand zum Sieger geringer. Bei der Siegerehrung stellt ich zu meiner positiven Überraschung übrigens fest, dass ich trotz des frühen Einbruchs Zweiter in meiner AK wurde und somit eine schicke Silbermedaille erhielt - mein erste Radsport-Medaille und auch meine zweite Silbermedaille, glaube ich. Nur bei Geräteturnen als Kind hatte ich mal noch eine Silbermedaille, sonst waren es ja überwiegend Gold- und Bronze-Medaillen. Tobi meinte hinterher übrigens noch, dass mein Antritt "echt stark" gewesen sei. Da der Antritt noch im eher flachen Bereich erfolgte, habe ich das von ihm natürlich gerne gehört, da er aufgrund seiner physischen Zusammensetzung ja auch eher im Flachen die Entscheidung hätte suchen müssen. Schade, dass ich von diesem Antritt keine Videoaufzeichnung habe. Ich kann irgendwie selbst gar nicht einschätzen, wie gut genau dieser Antritt nun war. Aber schlecht war er sicherlich nicht, hehe.

So, zwei Jahre Hobbyklasse sind mir diesem Rennen auch vorbei. Es folgt eine Saison im Lizenzbereich. Viel Lehrgeld werde ich blechen müssen, aber ich sollte mich auch weiterentwickeln. Wenn es denn so sein soll, dann werde ich 2009 wieder Hobbyklasse fahren, falls ich nicht gut genug für eine Lizenz bin - aber dann würde ich als verbesserter Fahrer zum Kirta-Rennen zurückkehren. Vielleicht könnte ich ja dann endlich mal länger als eine Runde mit der Spitze mitfahren.

inoffizielle Gesamtwertung
Platz
Fahrer
Verein
1
Aichner Karl-Heinz
RSV Dingolfing
2
Lachenschmidt Markus
-
3
Nef Sebastian
-
4
Geiger Alexander
RC Landshut
5
Rühling Andreas
-
6
Rainer Siegfried
-
7
Jakesch Andy
RSG Vilstal
8
Huber Joachim
Team Schwaiger Essenbach
9
Neumeier Sigi
Lowriders Kehlheim
10
Walko Valentin
TG Velosport Kitzingen
11
Schorten Tilo
Team Forice 89 Dachau
12
Spann Florian
TSV Niederviehbach
13
Huber Roland
Team Baier Landshut
14
Schötz Fabian
RSV Dingolfing
15
Giesecke Daniel
SC 53 Landshut

offizielle AK-Wertung
Platz
Fahrer
Verein
1
Geiger Alexander
RC Landshut
2
Jakesch Andy
RSG Vilstal
3
Walko Valentin
TG Velosport Kitzingen
4
Schorten Tilo
Team Forice 89 Dachau
5
Giesecke Daniel
SC 53 Landshut

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auf der Veranstalterseite (unter Ergebnisse 2007) und auf der Seite der Jugend von forice Dachau

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