Sport Website von Andy Jakesch

Meine Radsport-Geschichte 2008

Lohhof, Mai 2008

Nach Werneck am Montag, heute mein erstes Lizenzkriterium in Lohhof. Vorm Start habe ich mal ein paar Worte mit zwei Fahrern des Vereins gesprochen, dessen Trikot mir im Training mittlerweile regelmäßig begegnet, also von der RSG Lauf. Ansonsten keinerlei bekannte Gesichter am Start - zumindest nicht im Fahrerfeld. Klaus Weber sprach mich kurz vorm Start wegen dem Rennen in Dachau an, wo ich nächsten Monat am Start sein werde.

Am Start war ich in Reihe 2, das war mal ganz gut. Für die Siegerehrung des U15-Rennens stand dann ein Oldtimer-Cabrio vor uns, das die ersten drei der U15 auf eine Ehrenrunde bringen sollte. Dummerweise dauerte das ganze Prozedere so lange, dass uns der Oldtimer erfolgreich vergasen konnte. Ich mag ja Autos generell nicht, ich sehe sie nur als Transportmittel für mein Rennrad. Aber sich in der Startaufstellung eines Radrennens die Lungen vergasen zu lassen, das muss ja wirklich nicht sein. Aber egal ...

Es ging dann los ... mit dem Rennen und mit den ersten Tropfen von oben. Ich kam gut los und konnte mich nach der ersten Runde an Position 14 behaupten. Insgesamt waren aber auch nur so knapp 40 Fahrer am Start, das sollte schon erwähnt sein. In der ersten Kurve der zweiten Runde, als ich diese Kurve also zum ersten Mal volle Kanne fuhr, kam ich dann fast zu Sturz. Ich hatte den falschen Einlenkpunkt für Renngeschwindigkeit und musste die Hinterradbremse etwas zur Hilfe nehmen. Da in der Kurve scheinbar auch leichte Wellen im Straßenbelag waren, geriet mein Hinterad stark ins Schleudern - und zwar stärker als letztes Jahr in Wartenberg. Ich bin mir nicht sicher, wie genau ich mich auf dem Rad halten konnte, kam aber etwas auf die Kopfsteinpflaster-Parkfläche neben der Straße. Hinter mir geschocktes Geschrei - natürlich vollkommen nachzuvollziehen. Es riss ein kleines Loch und drei Fahrer fuhren dann vermutlich sicherheitshalber auch gleich an mir vorbei. Aber an 17. Position fuhr ich immerhin noch in die dritte Runde. Bis zu diesem Zeitpunkt ging das alles schon noch.

In Hobby-Kriterien war die 5. Runde immer mein Hauptproblem. Diesmal überlebte ich die noch mit dem Hauptfeld, aber nach meinem Fast-Sturz in Runde 2 fuhr ich in den Kurven ziemlich unsicher und zu langsam, wodurch ich schon zuviele Körner für Antritte verpulvert hatte. Deswegen folgte jetzt doch der Moment, wo ich abreißen lassen musste. Aber halt nicht in einem Hobby-, sondern in einem Lizenzrennen. Letztes Jahr verlor ich beim Hobby-Kriterium in Abensberg Mitte Juni sogar noch nach 5 Runden den Anschluss.

Ich hatte jetzt jedenfalls eine richtige Krise und verlor Position an Position. Vor mir waren noch vier weitere Fahrer, aber beide je zu zweit. An die ersten zwei kämpfte ich mich dann wieder ran. Das erreichte ich auch, weil ich mich an etwas erinnert hatte, das mir Andreas letzten Winter bei der Trainingsbesprechung gesagt hatte und was mir gestern bei der Vorbelastung wieder einfiel. Der eine der beiden eingeholten Fahrer stieg gleich danach aber aus, der andere fuhr an die weiteren zwei vor uns ran - und ich verlor wieder den Anschluss. Ich konzentrierte mich dann wieder auf diese Sache, die mir eingefallen ist - und schon lief es erneut besser. Diesmal konnte ich an die drei Fahrer vor mir ranfahren und auch locker dranbleiben. Als ich in die Führungsarbeit ging, versuchte ich das Tempo sogar etwas zu erhöhen, weil ich mich jetzt wieder richtig gut fühlte.

Wir hatten ungefähr 30 Sekunden Rückstand aufs Hauptfeld - aber das wiederum hatte 20 Sekunden Rückstand auf die sechs Spitzenfahrer. Die Überrundung stand also kurz bevor, daher nahm man uns nach der 15. Runde raus. Ich hatte mich gerade nochmal vorgespannt, weil es jetzt eben wirklich wieder gut lief. Schade. Aber Hobbykriterien sind ja meistens auch nur 15 oder 20 Runden lang, also kann ich das schon irgendwie verschmerzen - was auch sonst sollte ich tun? Der Schnitt war immerhin 40,2 km/h, also eigentlich ganz okay. Man muss halt auch immer bedenken, welche Durchschnittsgeschwindigkeiten ich bei Hobby-Kriterien gefahren bin. Eine persönliche Leistungssteigerung ist das schon, aber der Unterschied zwischen Hobby und Lizenz ... tja ... hatte ich ja schon mal erwähnte, der ist echt enorm ...

Immerhin lag ich an Position 26, als ich rausgenommen wurde. Auch das ist ein Strohhalm. Und als ich wegfuhr, waren nur noch 17 Fahrer im Rennen. Kriterien sind halt knallharte Ausscheidungsrennen. Heute waren noch 25 Fahrer vor mir - schauen wir mal, was nächste Woche in Kulmbach und Anfang Juli dann natürlich in "meinem Wohnzimmer" Strullendorf geht.

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